Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861.geworden und Lisbeth hat natürlich die ganze Sache "Aber das ist ja unmöglich!" "Beruhigen Sie sich nur! Sie sehen ja, das gute "Aber weshalb begiebt er sich in die Gefahr?" "Freilich, und noch dazu ohne seinen Mentor." "Wer ist das?" "Baron Oldenburg. Er wird den Rath seines "Sie belieben in für mich unergründlichen Räth¬ "Ich bitte um Verzeihung . . . Sagen Sie, sind "Die Fama hat in diesem Falle wie stets aus der "Glauben Sie, daß ich es gut mit Ihnen meine?" geworden und Lisbeth hat natürlich die ganze Sache „Aber das iſt ja unmöglich!“ „Beruhigen Sie ſich nur! Sie ſehen ja, das gute „Aber weshalb begiebt er ſich in die Gefahr?“ „Freilich, und noch dazu ohne ſeinen Mentor.“ „Wer iſt das?“ „Baron Oldenburg. Er wird den Rath ſeines „Sie belieben in für mich unergründlichen Räth¬ „Ich bitte um Verzeihung . . . Sagen Sie, ſind „Die Fama hat in dieſem Falle wie ſtets aus der „Glauben Sie, daß ich es gut mit Ihnen meine?“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0068" n="58"/> geworden und Lisbeth hat natürlich die ganze Sache<lb/> ausgeplaudert.“</p><lb/> <p>„Aber das iſt ja unmöglich!“</p><lb/> <p>„Beruhigen Sie ſich nur! Sie ſehen ja, das gute<lb/> Kind hat ſich ſchnell genug wieder getröſtet. Heute<lb/> ſchwärmt ſie für Cloten; ein ander Mal wird ſie für<lb/> einen Andern ſchwärmen. Die Kleine hat Talent, ſie<lb/> kann es noch einmal weit bringen. Mich dauert nur<lb/> der arme Cloten.“</p><lb/> <p>„Aber weshalb begiebt er ſich in die Gefahr?“</p><lb/> <p>„Freilich, und noch dazu ohne ſeinen Mentor.“</p><lb/> <p>„Wer iſt das?“</p><lb/> <p>„Baron Oldenburg. Er wird den Rath ſeines<lb/> edlen Freundes mißverſtanden haben und die kleine<lb/> Emilie aus purem Mißverſtändniß heirathen.“</p><lb/> <p>„Sie belieben in für mich unergründlichen Räth¬<lb/> ſeln zu ſprechen, gnädige Frau.“</p><lb/> <p>„Ich bitte um Verzeihung . . . Sagen Sie, ſind<lb/> Sie wirklich, wie die Fama ſagt, in der kurzen Zeit<lb/> der Buſenfreund des Barons geworden?“</p><lb/> <p>„Die Fama hat in dieſem Falle wie ſtets aus der<lb/> Mücke einen Elephanten gemacht.“</p><lb/> <p>„Glauben Sie, daß ich es gut mit Ihnen meine?“<lb/> ſagte Hortenſe und ſie blickte Oswald voll in die<lb/> Augen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [58/0068]
geworden und Lisbeth hat natürlich die ganze Sache
ausgeplaudert.“
„Aber das iſt ja unmöglich!“
„Beruhigen Sie ſich nur! Sie ſehen ja, das gute
Kind hat ſich ſchnell genug wieder getröſtet. Heute
ſchwärmt ſie für Cloten; ein ander Mal wird ſie für
einen Andern ſchwärmen. Die Kleine hat Talent, ſie
kann es noch einmal weit bringen. Mich dauert nur
der arme Cloten.“
„Aber weshalb begiebt er ſich in die Gefahr?“
„Freilich, und noch dazu ohne ſeinen Mentor.“
„Wer iſt das?“
„Baron Oldenburg. Er wird den Rath ſeines
edlen Freundes mißverſtanden haben und die kleine
Emilie aus purem Mißverſtändniß heirathen.“
„Sie belieben in für mich unergründlichen Räth¬
ſeln zu ſprechen, gnädige Frau.“
„Ich bitte um Verzeihung . . . Sagen Sie, ſind
Sie wirklich, wie die Fama ſagt, in der kurzen Zeit
der Buſenfreund des Barons geworden?“
„Die Fama hat in dieſem Falle wie ſtets aus der
Mücke einen Elephanten gemacht.“
„Glauben Sie, daß ich es gut mit Ihnen meine?“
ſagte Hortenſe und ſie blickte Oswald voll in die
Augen.
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