Die Verständigeren wußten dem Barone Dank, daß er ihnen eine Schande erspart hatte, die der nächste Augenblick über sie gebracht haben würde. Nur Einige schienen seine Dazwischenkunft übel zu em¬ pfinden.
"Die Sache geht Sie nichts an, Baron," rief Grieben trotzig.
"Erlauben Sie, Herr von Grieben," erwiederte Oldenburg, "die Sache geht mich aus zwei Gründen etwas an. Einmal, weil ich es für die Pflicht jedes Mannes halte, darauf zu sehen, daß es bei solchen Affairen, ich will nicht einmal sagen, anständig, son¬ dern nur ehrlich zugeht, und zweitens, weil ich die Ehre habe, Herrn Doctor Stein meinen Freund zu nennen. Wenn Sie, oder irgend einer der Herren mich für das, was ich hier gesagt habe, zur Rechen¬ schaft ziehen zu müssen glauben, so stehe ich gern zu Diensten. Vorläufig aber verstatten Sie mir, dafür zu sorgen, daß die Angelegenheit meines Freundes, des Herrn Doctor Stein, wie es sich unter Männern ziemt, zu Ende geführt wird. Ich werde in wenigen Augenblicken wieder unter Ihnen sein, Ihre Auf¬ träge entgegenzunehmen. Wollen Sie mir Ihren Arm geben, Herr Doctor?"
Der Baron nahm Oswald's Arm in den seinen
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Die Verſtändigeren wußten dem Barone Dank, daß er ihnen eine Schande erſpart hatte, die der nächſte Augenblick über ſie gebracht haben würde. Nur Einige ſchienen ſeine Dazwiſchenkunft übel zu em¬ pfinden.
„Die Sache geht Sie nichts an, Baron,“ rief Grieben trotzig.
„Erlauben Sie, Herr von Grieben,“ erwiederte Oldenburg, „die Sache geht mich aus zwei Gründen etwas an. Einmal, weil ich es für die Pflicht jedes Mannes halte, darauf zu ſehen, daß es bei ſolchen Affairen, ich will nicht einmal ſagen, anſtändig, ſon¬ dern nur ehrlich zugeht, und zweitens, weil ich die Ehre habe, Herrn Doctor Stein meinen Freund zu nennen. Wenn Sie, oder irgend einer der Herren mich für das, was ich hier geſagt habe, zur Rechen¬ ſchaft ziehen zu müſſen glauben, ſo ſtehe ich gern zu Dienſten. Vorläufig aber verſtatten Sie mir, dafür zu ſorgen, daß die Angelegenheit meines Freundes, des Herrn Doctor Stein, wie es ſich unter Männern ziemt, zu Ende geführt wird. Ich werde in wenigen Augenblicken wieder unter Ihnen ſein, Ihre Auf¬ träge entgegenzunehmen. Wollen Sie mir Ihren Arm geben, Herr Doctor?“
Der Baron nahm Oswald's Arm in den ſeinen
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Die Verſtändigeren wußten dem Barone Dank, daß
er ihnen eine Schande erſpart hatte, die der nächſte
Augenblick über ſie gebracht haben würde. Nur
Einige ſchienen ſeine Dazwiſchenkunft übel zu em¬
pfinden.
„Die Sache geht Sie nichts an, Baron,“ rief
Grieben trotzig.
„Erlauben Sie, Herr von Grieben,“ erwiederte
Oldenburg, „die Sache geht mich aus zwei Gründen
etwas an. Einmal, weil ich es für die Pflicht jedes
Mannes halte, darauf zu ſehen, daß es bei ſolchen
Affairen, ich will nicht einmal ſagen, anſtändig, ſon¬
dern nur ehrlich zugeht, und zweitens, weil ich die
Ehre habe, Herrn Doctor Stein meinen Freund zu
nennen. Wenn Sie, oder irgend einer der Herren
mich für das, was ich hier geſagt habe, zur Rechen¬
ſchaft ziehen zu müſſen glauben, ſo ſtehe ich gern zu
Dienſten. Vorläufig aber verſtatten Sie mir, dafür
zu ſorgen, daß die Angelegenheit meines Freundes,
des Herrn Doctor Stein, wie es ſich unter Männern
ziemt, zu Ende geführt wird. Ich werde in wenigen
Augenblicken wieder unter Ihnen ſein, Ihre Auf¬
träge entgegenzunehmen. Wollen Sie mir Ihren
Arm geben, Herr Doctor?“
Der Baron nahm Oswald's Arm in den ſeinen
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/285>, abgerufen am 19.05.2024.
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