Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861."Von meiner Czika? nein." Oldenburg's Gesicht verdüsterte sich. "Wollen wir In einem der Nebenzimmer zum Ballsaale begeg¬ "Nun, das ist ja schön, recht schön," sagte er, Oswald trat in den Saal. Man fing eben wieder „Von meiner Czika? nein.“ Oldenburg's Geſicht verdüſterte ſich. „Wollen wir In einem der Nebenzimmer zum Ballſaale begeg¬ „Nun, das iſt ja ſchön, recht ſchön,“ ſagte er, Oswald trat in den Saal. Man fing eben wieder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0271" n="261"/> <p>„Von meiner Czika? nein.“</p><lb/> <p>Oldenburg's Geſicht verdüſterte ſich. „Wollen wir<lb/> eintreten?“ ſagte er.</p><lb/> <p>In einem der Nebenzimmer zum Ballſaale begeg¬<lb/> neten ſie dem alten Baron. Oldenburg ging nach<lb/> einer kurzen Begrüßung in den Saal, Oswald<lb/> mußte dem alten Herrn einen ausführlichen Bericht<lb/> über Bruno's Befinden während der letzten Stunden<lb/> machen.</p><lb/> <p>„Nun, das iſt ja ſchön, recht ſchön,“ ſagte er,<lb/> „daß wir noch ſo mit einem blauen Auge davonkom¬<lb/> men; ich fürchtete ſchon, es würde ein Nervenfieber<lb/> werden. Gehen Sie doch auch zu meiner Tochter und<lb/> ſagen ſie ihr: daß es mit Bruno beſſer geht; ſie hat<lb/> ſich ſchon ein paar Mal nach ihm erkundigt.“</p><lb/> <p>Oswald trat in den Saal. Man fing eben wieder<lb/> einen Tanz an, den letzten vor der großen Pauſe, in<lb/> welcher in den Sälen oben geſpeiſt werden ſollte. Er<lb/> blieb in der Nähe der Thür auf dem Tritt des nie¬<lb/> drigen Divans, der ſich um den ganzen Saal herum¬<lb/> zog, ſtehen. Die Paare der Tanzenden wechſelten;<lb/> bald kamen dieſe bald jene in ſeine Nähe. Einmal<lb/> ſtand Emilie von Breeſen, die mit ihrem Bräutigam<lb/> tanzte, dicht vor ihm. Sie that, als ob ſie ihn nicht<lb/> bemerkte; ſie lachte und ſcherzte, vielleicht etwas zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [261/0271]
„Von meiner Czika? nein.“
Oldenburg's Geſicht verdüſterte ſich. „Wollen wir
eintreten?“ ſagte er.
In einem der Nebenzimmer zum Ballſaale begeg¬
neten ſie dem alten Baron. Oldenburg ging nach
einer kurzen Begrüßung in den Saal, Oswald
mußte dem alten Herrn einen ausführlichen Bericht
über Bruno's Befinden während der letzten Stunden
machen.
„Nun, das iſt ja ſchön, recht ſchön,“ ſagte er,
„daß wir noch ſo mit einem blauen Auge davonkom¬
men; ich fürchtete ſchon, es würde ein Nervenfieber
werden. Gehen Sie doch auch zu meiner Tochter und
ſagen ſie ihr: daß es mit Bruno beſſer geht; ſie hat
ſich ſchon ein paar Mal nach ihm erkundigt.“
Oswald trat in den Saal. Man fing eben wieder
einen Tanz an, den letzten vor der großen Pauſe, in
welcher in den Sälen oben geſpeiſt werden ſollte. Er
blieb in der Nähe der Thür auf dem Tritt des nie¬
drigen Divans, der ſich um den ganzen Saal herum¬
zog, ſtehen. Die Paare der Tanzenden wechſelten;
bald kamen dieſe bald jene in ſeine Nähe. Einmal
ſtand Emilie von Breeſen, die mit ihrem Bräutigam
tanzte, dicht vor ihm. Sie that, als ob ſie ihn nicht
bemerkte; ſie lachte und ſcherzte, vielleicht etwas zu
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