Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861.eine Art Wirthschafterin oder dergleichen. Ihr habt "Nein --" "Also ganz en famille? Wollen Sie gefälligst die "Der Herr Baron haben schon zweimal nach dem "Nun, dann sag', ich würde gleich kommen. -- Dieser schaute dem Enteilenden mit einem höhni¬ eine Art Wirthſchafterin oder dergleichen. Ihr habt „Nein —“ „Alſo ganz en famille? Wollen Sie gefälligſt die „Der Herr Baron haben ſchon zweimal nach dem „Nun, dann ſag', ich würde gleich kommen. — Dieſer ſchaute dem Enteilenden mit einem höhni¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="8"/> eine Art Wirthſchafterin oder dergleichen. Ihr habt<lb/> doch keinen Beſuch weiter auf dem Schloſſe?“</p><lb/> <p>„Nein —“</p><lb/> <p>„Alſo ganz <hi rendition="#aq">en famille</hi>? Wollen Sie gefälligſt die<lb/> Klingel über Ihrem Kopfe ziehen? Ich dächte, ich<lb/> ſähe heute ganz ausnehmend wohl aus — Jean! hab<lb/> ich Dir nicht geſagt, Kameel, daß Du dieſen Rock<lb/> hier nicht tragen ſollſt — gleich zieh' den neuen an!<lb/> und dann geh' und frage bei der gnädigen Herrſchaft<lb/> an, ob ich jetzt meine Aufwartung machen dürfe.“</p><lb/> <p>„Der Herr Baron haben ſchon zweimal nach dem<lb/> Herrn Baron gefragt.“</p><lb/> <p>„Nun, dann ſag', ich würde gleich kommen. —<lb/><hi rendition="#aq">Au revoir</hi>, lieber Timm. Ich hoffe. Sie an der<lb/> Mittagstafel zu ſehen —“ und Felix warf noch einen<lb/> letzten Blick in den Spiegel, goß etwas Eau de Co¬<lb/> logne auf ſein feines weißes Taſchentuch und ſchritt<lb/> durch die Thür, welche ihm Jean pflichtſchuldigſt öff¬<lb/> nete, davon, ohne ſich weiter nach Albert, der ihm<lb/> auf dem Fuße folgte, umzuſehen.</p><lb/> <p>Dieſer ſchaute dem Enteilenden mit einem höhni¬<lb/> ſchen Lächeln auf den ſchmalen feinen Lippen nach:<lb/> „lieber Timm,“ murmelte er; „ich will Dir den lieben<lb/> Timm und das Sie anſtreichen, Du Affe!“ . . .</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [8/0018]
eine Art Wirthſchafterin oder dergleichen. Ihr habt
doch keinen Beſuch weiter auf dem Schloſſe?“
„Nein —“
„Alſo ganz en famille? Wollen Sie gefälligſt die
Klingel über Ihrem Kopfe ziehen? Ich dächte, ich
ſähe heute ganz ausnehmend wohl aus — Jean! hab
ich Dir nicht geſagt, Kameel, daß Du dieſen Rock
hier nicht tragen ſollſt — gleich zieh' den neuen an!
und dann geh' und frage bei der gnädigen Herrſchaft
an, ob ich jetzt meine Aufwartung machen dürfe.“
„Der Herr Baron haben ſchon zweimal nach dem
Herrn Baron gefragt.“
„Nun, dann ſag', ich würde gleich kommen. —
Au revoir, lieber Timm. Ich hoffe. Sie an der
Mittagstafel zu ſehen —“ und Felix warf noch einen
letzten Blick in den Spiegel, goß etwas Eau de Co¬
logne auf ſein feines weißes Taſchentuch und ſchritt
durch die Thür, welche ihm Jean pflichtſchuldigſt öff¬
nete, davon, ohne ſich weiter nach Albert, der ihm
auf dem Fuße folgte, umzuſehen.
Dieſer ſchaute dem Enteilenden mit einem höhni¬
ſchen Lächeln auf den ſchmalen feinen Lippen nach:
„lieber Timm,“ murmelte er; „ich will Dir den lieben
Timm und das Sie anſtreichen, Du Affe!“ . . .
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