"Sehr warm heute," näselte er, auf einem Stuhl, den ihm der Baron anbot, am Tische Platz nehmend; "Robin trieft von Schweiß; habe Ihrem Reitknecht ge¬ sagt, ihn mit Stroh abzureiben. Conservirt die Pferde merkwürdig. Angenehmer Wein, -- Liebfrauenmilch? -- famoser Wein -- hatten neulich auch welchen in Barne¬ witz -- nicht halb so gut. Apropos Barnewitz -- gut bekommen, Baron? War etwas vor der Zeit fortge¬ fahren -- Hitze wirklich abominabel" --
"Wollen Sie nicht ablegen, Cloten?"
"Danke, danke! Will gleich wieder fort; wollte nur einmal, weil gerade in der Nähe -- war auf Grenwitz -- Alles ausgeflogen dort -- vorsprechen, zu sehen, wie es steht."
"Aber Sie werden doch ein paar Minuten Zeit haben."
"Keinen Augenblick -- auf Ehre," sagte Herr von Cloten, sein Glas leerend und aufstehend, "spreche morgen vielleicht wieder vor. Adieu, Baron."
Von Cloten verbeugte sich wiederum sehr förmlich vor Oswald und schritt, von dem Baron begleitet, nach der Thür.
"Bitte, bitte, derangiren Sie sich nicht;" sagte Cloten.
"Ich will mir nur Ihren Robin einmal ansehen,"
„Sehr warm heute,“ näſelte er, auf einem Stuhl, den ihm der Baron anbot, am Tiſche Platz nehmend; „Robin trieft von Schweiß; habe Ihrem Reitknecht ge¬ ſagt, ihn mit Stroh abzureiben. Conſervirt die Pferde merkwürdig. Angenehmer Wein, — Liebfrauenmilch? — famoſer Wein — hatten neulich auch welchen in Barne¬ witz — nicht halb ſo gut. Apropos Barnewitz — gut bekommen, Baron? War etwas vor der Zeit fortge¬ fahren — Hitze wirklich abominabel“ —
„Wollen Sie nicht ablegen, Cloten?“
„Danke, danke! Will gleich wieder fort; wollte nur einmal, weil gerade in der Nähe — war auf Grenwitz — Alles ausgeflogen dort — vorſprechen, zu ſehen, wie es ſteht.“
„Aber Sie werden doch ein paar Minuten Zeit haben.“
„Keinen Augenblick — auf Ehre,“ ſagte Herr von Cloten, ſein Glas leerend und aufſtehend, „ſpreche morgen vielleicht wieder vor. Adieu, Baron.“
Von Cloten verbeugte ſich wiederum ſehr förmlich vor Oswald und ſchritt, von dem Baron begleitet, nach der Thür.
„Bitte, bitte, derangiren Sie ſich nicht;“ ſagte Cloten.
„Ich will mir nur Ihren Robin einmal anſehen,“
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„Sehr warm heute,“ näſelte er, auf einem Stuhl,
den ihm der Baron anbot, am Tiſche Platz nehmend;
„Robin trieft von Schweiß; habe Ihrem Reitknecht ge¬
ſagt, ihn mit Stroh abzureiben. Conſervirt die Pferde
merkwürdig. Angenehmer Wein, — Liebfrauenmilch? —
famoſer Wein — hatten neulich auch welchen in Barne¬
witz — nicht halb ſo gut. Apropos Barnewitz — gut
bekommen, Baron? War etwas vor der Zeit fortge¬
fahren — Hitze wirklich abominabel“ —
„Wollen Sie nicht ablegen, Cloten?“
„Danke, danke! Will gleich wieder fort; wollte
nur einmal, weil gerade in der Nähe — war auf
Grenwitz — Alles ausgeflogen dort — vorſprechen,
zu ſehen, wie es ſteht.“
„Aber Sie werden doch ein paar Minuten Zeit
haben.“
„Keinen Augenblick — auf Ehre,“ ſagte Herr von
Cloten, ſein Glas leerend und aufſtehend, „ſpreche
morgen vielleicht wieder vor. Adieu, Baron.“
Von Cloten verbeugte ſich wiederum ſehr förmlich
vor Oswald und ſchritt, von dem Baron begleitet,
nach der Thür.
„Bitte, bitte, derangiren Sie ſich nicht;“ ſagte
Cloten.
„Ich will mir nur Ihren Robin einmal anſehen,“
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische03_1861/49>, abgerufen am 16.07.2024.
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