Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.graziösen Handbewegung verabschiedete, um sich mit Oswald war wieder zu Herrn von Langen getreten, "Sie scherzen." "Auf Ehre, nein. Die Frau hat etwas in ihrem "Vielleicht bin ich um das Heil meiner Seele Unterdessen hatte Oldenburg, während er sich un¬ "Sieh da, Cloten! wie geht's, mon brave!" sagte "Baron Oldenburg! Auf Ehre, hätte Sie kaum "Horribel, mon cher! Machen Sie mich nicht graziöſen Handbewegung verabſchiedete, um ſich mit Oswald war wieder zu Herrn von Langen getreten, „Sie ſcherzen.“ „Auf Ehre, nein. Die Frau hat etwas in ihrem „Vielleicht bin ich um das Heil meiner Seele Unterdeſſen hatte Oldenburg, während er ſich un¬ „Sieh da, Cloten! wie geht's, mon brave!“ ſagte „Baron Oldenburg! Auf Ehre, hätte Sie kaum „Horribel, mon cher! Machen Sie mich nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0037" n="27"/> graziöſen Handbewegung verabſchiedete, um ſich mit<lb/> den zunächſt ſitzenden Damen in ein tiefſinniges Ge¬<lb/> ſpräch über die neueſten Moden einzulaſſen.</p><lb/> <p>Oswald war wieder zu Herrn von Langen getreten,<lb/> der ihm zu der Bekanntſchaft mit Melitta gratulirte:<lb/> „Ich bewundre Sie,“ ſagte der junge Mann, „daß<lb/> Sie ſo ungenirt mit ihr ſprechen können; ich hätte<lb/> nicht den Muth dazu.“</p><lb/> <p>„Sie ſcherzen.“</p><lb/> <p>„Auf Ehre, nein. Die Frau hat etwas in ihrem<lb/> Blick und in ihrer Stimme, was einem um das Heil<lb/> ſeiner Seele bange machen möchte. Ich weiß, es<lb/> geht mir nicht allein ſo.“</p><lb/> <p>„Vielleicht bin ich um das Heil meiner Seele<lb/> weniger bekümmert,“ ſagte Oswald.</p><lb/> <p>Unterdeſſen hatte Oldenburg, während er ſich un¬<lb/> befangen mit einigen Herren zu unterhalten ſchien,<lb/> in einem hohen Spiegel die Gruppe um Melitta<lb/> genau beobachtet.</p><lb/> <p>„Sieh da, Cloten! wie geht's, <hi rendition="#aq">mon brave</hi>!“ ſagte<lb/> er, ſich ſchnell zu dem Angerufenen umwendend, als<lb/> dieſer in ſeine Nähe kam.</p><lb/> <p>„Baron Oldenburg! Auf Ehre, hätte Sie kaum<lb/> erkannt mit dem horribeln Bart.“</p><lb/> <p>„Horribel, <hi rendition="#aq">mon cher</hi>! Machen Sie mich nicht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [27/0037]
graziöſen Handbewegung verabſchiedete, um ſich mit
den zunächſt ſitzenden Damen in ein tiefſinniges Ge¬
ſpräch über die neueſten Moden einzulaſſen.
Oswald war wieder zu Herrn von Langen getreten,
der ihm zu der Bekanntſchaft mit Melitta gratulirte:
„Ich bewundre Sie,“ ſagte der junge Mann, „daß
Sie ſo ungenirt mit ihr ſprechen können; ich hätte
nicht den Muth dazu.“
„Sie ſcherzen.“
„Auf Ehre, nein. Die Frau hat etwas in ihrem
Blick und in ihrer Stimme, was einem um das Heil
ſeiner Seele bange machen möchte. Ich weiß, es
geht mir nicht allein ſo.“
„Vielleicht bin ich um das Heil meiner Seele
weniger bekümmert,“ ſagte Oswald.
Unterdeſſen hatte Oldenburg, während er ſich un¬
befangen mit einigen Herren zu unterhalten ſchien,
in einem hohen Spiegel die Gruppe um Melitta
genau beobachtet.
„Sieh da, Cloten! wie geht's, mon brave!“ ſagte
er, ſich ſchnell zu dem Angerufenen umwendend, als
dieſer in ſeine Nähe kam.
„Baron Oldenburg! Auf Ehre, hätte Sie kaum
erkannt mit dem horribeln Bart.“
„Horribel, mon cher! Machen Sie mich nicht
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