Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861.wundervoll diese Rose ist! Lieben Sie auch die Rosen "Ich liebe Alles, was schön ist," sagte Oswald, Sie hob die langen Wimpern und schaute dem "Da!" sagte sie plötzlich und hielt ihm die Rose "Die Pferde sind da, Tante!" rief Bruno. "Ich komme!" antwortete Melitta und eilte von Die Rose lag zu seinen Füßen; er bückte sich schnell, Mademoiselle Marguerite brachte Melitta Federhut, "Ist die Baronin im Zimmer?" "Ja." "So will ich gehen, ihr Adieu zu sagen." Der alte Baron, Oswald und die Knaben gingen wundervoll dieſe Roſe iſt! Lieben Sie auch die Roſen „Ich liebe Alles, was ſchön iſt,“ ſagte Oswald, Sie hob die langen Wimpern und ſchaute dem „Da!“ ſagte ſie plötzlich und hielt ihm die Roſe „Die Pferde ſind da, Tante!“ rief Bruno. „Ich komme!“ antwortete Melitta und eilte von Die Roſe lag zu ſeinen Füßen; er bückte ſich ſchnell, Mademoiſelle Marguerite brachte Melitta Federhut, „Iſt die Baronin im Zimmer?“ „Ja.“ „So will ich gehen, ihr Adieu zu ſagen.“ Der alte Baron, Oswald und die Knaben gingen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0092" n="82"/> wundervoll dieſe Roſe iſt! Lieben Sie auch die Roſen<lb/> ſo?“</p><lb/> <p>„Ich liebe Alles, was ſchön iſt,“ ſagte Oswald,<lb/> nicht auf die Roſe, ſondern auf Melitta blickend.</p><lb/> <p>Sie hob die langen Wimpern und ſchaute dem<lb/> jungen Mann tief und voll in die leuchtenden Augen.</p><lb/> <p>„Da!“ ſagte ſie plötzlich und hielt ihm die Roſe<lb/> entgegen, als ob er ihren Duft einathmen ſollte; er<lb/> aber fühlte nur, wie ſich die ſchlanken Finger der Dame<lb/> leicht wie ein Hauch auf ſeine Lippen legten.</p><lb/> <p>„Die Pferde ſind da, Tante!“ rief Bruno.</p><lb/> <p>„Ich komme!“ antwortete Melitta und eilte von<lb/> Oswald fort.</p><lb/> <p>Die Roſe lag zu ſeinen Füßen; er bückte ſich ſchnell,<lb/> hob ſie auf und verbarg ſie an ſeiner Bruſt.</p><lb/> <p>Mademoiſelle Marguerite brachte Melitta Federhut,<lb/> Reitpeitſche und Handſchuh.</p><lb/> <p>„Iſt die Baronin im Zimmer?“</p><lb/> <p>„Ja.“</p><lb/> <p>„So will ich gehen, ihr Adieu zu ſagen.“</p><lb/> <p>Der alte Baron, Oswald und die Knaben gingen<lb/> durch die Gitterthür des Parks nach dem Schloßhofe, wo<lb/> ein Reitknecht zwei Pferde am Zügel führte. Oswald<lb/> bewunderte die Schönheit der Thiere, beſonders das<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0092]
wundervoll dieſe Roſe iſt! Lieben Sie auch die Roſen
ſo?“
„Ich liebe Alles, was ſchön iſt,“ ſagte Oswald,
nicht auf die Roſe, ſondern auf Melitta blickend.
Sie hob die langen Wimpern und ſchaute dem
jungen Mann tief und voll in die leuchtenden Augen.
„Da!“ ſagte ſie plötzlich und hielt ihm die Roſe
entgegen, als ob er ihren Duft einathmen ſollte; er
aber fühlte nur, wie ſich die ſchlanken Finger der Dame
leicht wie ein Hauch auf ſeine Lippen legten.
„Die Pferde ſind da, Tante!“ rief Bruno.
„Ich komme!“ antwortete Melitta und eilte von
Oswald fort.
Die Roſe lag zu ſeinen Füßen; er bückte ſich ſchnell,
hob ſie auf und verbarg ſie an ſeiner Bruſt.
Mademoiſelle Marguerite brachte Melitta Federhut,
Reitpeitſche und Handſchuh.
„Iſt die Baronin im Zimmer?“
„Ja.“
„So will ich gehen, ihr Adieu zu ſagen.“
Der alte Baron, Oswald und die Knaben gingen
durch die Gitterthür des Parks nach dem Schloßhofe, wo
ein Reitknecht zwei Pferde am Zügel führte. Oswald
bewunderte die Schönheit der Thiere, beſonders das
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