Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861."Nach einer anderen Seite? doch nicht etwa an "Wie gesagt, ich weiß nichts Bestimmtes darüber; "Hoffentlich nicht so angegriffen wie sein Vermögen," "Sein Vermögen? Was wissen Sie denn von "Ich sage nur, was alle Welt sagt. Sie werden "Felix ist noch jung." "Nicht jünger als Oldenburg." "Fünf Jahre." "Das sieht man ihm wahrlich nicht an; freilich, er "Man sollte wahrlich glauben, liebe Melitta, daß 5*
„Nach einer anderen Seite? doch nicht etwa an „Wie geſagt, ich weiß nichts Beſtimmtes darüber; „Hoffentlich nicht ſo angegriffen wie ſein Vermögen,“ „Sein Vermögen? Was wiſſen Sie denn von „Ich ſage nur, was alle Welt ſagt. Sie werden „Felix iſt noch jung.“ „Nicht jünger als Oldenburg.“ „Fünf Jahre.“ „Das ſieht man ihm wahrlich nicht an; freilich, er „Man ſollte wahrlich glauben, liebe Melitta, daß 5*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0077" n="67"/> <p>„Nach einer anderen Seite? doch nicht etwa an<lb/> Ihren vortrefflichen Couſin Felix?“</p><lb/> <p>„Wie geſagt, ich weiß nichts Beſtimmtes darüber;<lb/> Grenwitz iſt ſo verſchloſſen; aber ich vermuthe es faſt<lb/> daraus, daß er Felix beſtimmt hat, auf ein Jahr Urlaub<lb/> zu nehmen und dieſes Jahr bei uns zuzubringen. Seine<lb/> Geſundheit ſoll ſehr angegriffen ſein.“</p><lb/> <p>„Hoffentlich nicht ſo angegriffen wie ſein Vermögen,“<lb/> ſagte Melitta trocken.</p><lb/> <p>„Sein Vermögen? Was wiſſen Sie denn von<lb/> Felix Privatverhältniſſen?“</p><lb/> <p>„Ich ſage nur, was alle Welt ſagt. Sie werden<lb/> mir zugeben, Liebe, daß, wenn ſchon über Oldenburg<lb/> die <hi rendition="#aq">chronique scandaleuse</hi> nicht ſtumm iſt, ſie über<lb/> Felix ſehr viel zu ſagen weiß, und an Stoff hat es<lb/> ihr der Herr Lieutenant doch wahrlich nicht fehlen<lb/> laſſen.“</p><lb/> <p>„Felix iſt noch jung.“</p><lb/> <p>„Nicht jünger als Oldenburg.“</p><lb/> <p>„Fünf Jahre.“</p><lb/> <p>„Das ſieht man ihm wahrlich nicht an; freilich, er<lb/> hat etwas ſchnell gelebt, der gute Felix.“</p><lb/> <p>„Man ſollte wahrlich glauben, liebe Melitta, daß<lb/> Felix Ihnen näher ſtände, als es der Fall iſt. Auf¬<lb/> richtig, ich möchte gern wiſſen, was Sie von dieſer<lb/> <fw place="bottom" type="sig">5*<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [67/0077]
„Nach einer anderen Seite? doch nicht etwa an
Ihren vortrefflichen Couſin Felix?“
„Wie geſagt, ich weiß nichts Beſtimmtes darüber;
Grenwitz iſt ſo verſchloſſen; aber ich vermuthe es faſt
daraus, daß er Felix beſtimmt hat, auf ein Jahr Urlaub
zu nehmen und dieſes Jahr bei uns zuzubringen. Seine
Geſundheit ſoll ſehr angegriffen ſein.“
„Hoffentlich nicht ſo angegriffen wie ſein Vermögen,“
ſagte Melitta trocken.
„Sein Vermögen? Was wiſſen Sie denn von
Felix Privatverhältniſſen?“
„Ich ſage nur, was alle Welt ſagt. Sie werden
mir zugeben, Liebe, daß, wenn ſchon über Oldenburg
die chronique scandaleuse nicht ſtumm iſt, ſie über
Felix ſehr viel zu ſagen weiß, und an Stoff hat es
ihr der Herr Lieutenant doch wahrlich nicht fehlen
laſſen.“
„Felix iſt noch jung.“
„Nicht jünger als Oldenburg.“
„Fünf Jahre.“
„Das ſieht man ihm wahrlich nicht an; freilich, er
hat etwas ſchnell gelebt, der gute Felix.“
„Man ſollte wahrlich glauben, liebe Melitta, daß
Felix Ihnen näher ſtände, als es der Fall iſt. Auf¬
richtig, ich möchte gern wiſſen, was Sie von dieſer
5*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |