Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.Dann wann Frangipani zu Franckfurt Geld in Venedig haben will/ Hingegen ist tausch wan Frangipani Wechsel-Geld gegen Cou- zum cambio reale. Nun ist bekant/ daß zum auffrichtigen Wechsel gemeiniglich Den Geber des Geldes Den Geber des Wechselbrieffes eines OrtesDer den Wechsel praesentiret und Zahlung fodert Und den Acceptanten und Zahler anders Ortsden. Offtermals reiset derjenige so das Geld des Orts wo der Wechsel den Wechselb. Uber einen auf recht geschlossenen Wechsel solte keiner einen und Zahlung Ein aufrechter Wechsel und Wechesls-Zahlung ist/ wenn ausser dam
Dann wann Frangipani zu Franckfurt Geld in Venedig haben will/ Hingegen iſt tauſch wan Frangipani Wechſel-Geld gegen Cou- zum cambio reale. Nun iſt bekant/ daß zum auffrichtigen Wechſel gemeiniglich Den Geber des Geldes Den Geber des Wechſelbrieffes eines OrtesDer den Wechſel præſentiret und Zahlung fodert Und den Acceptanten und Zahler anders Ortsden. Offtermals reiſet derjenige ſo das Geld des Orts wo der Wechſel den Wechſelb. Uber einen auf recht geſchloſſenen Wechſel ſolte keiner einen und Zahlung Ein aufrechter Wechſel und Wecheſls-Zahlung iſt/ weñ auſſer dam
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="4"/> Dann wann <hi rendition="#aq">Frangipani</hi> zu Franckfurt Geld in Venedig haben will/<lb/> ſo kaufft ers von <hi rendition="#aq">Auguſto,</hi> und giebt dem <hi rendition="#aq">Auguſto</hi> 120. Florin zu 60.<lb/> Kreutzer Wechſel-Geld mehr oder weniger/ nach deme der <hi rendition="#aq">Cours,</hi><lb/> vor 100. <hi rendition="#aq">Ducati di Banco</hi> zu Venedig.</p><lb/> <note place="left">4. Tauſch.</note> <p>Hingegen iſt tauſch wan <hi rendition="#aq">Frangipani</hi> Wechſel-Geld gegen <hi rendition="#aq">Cou-<lb/> rant-</hi>Geld mit <hi rendition="#aq">Auguſto</hi> vertauſchet oder Waaren gegen Waa-<lb/> ren.</p><lb/> <note place="left">5. <hi rendition="#aq">requiſita</hi><lb/> zum <hi rendition="#aq">cambio<lb/> reale.</hi></note> <p>Nun iſt bekant/ daß zum auffrichtigen Wechſel gemeiniglich<lb/> vier Perſonen erfordert werden.</p><lb/> <list> <item><list rendition="#rightBraced"><item>Den Geber des Geldes</item><lb/><item>Den Geber des Wechſelbrieffes </item></list>eines Ortes</item><lb/> <note place="left">6. <hi rendition="#aq">cambio reale</hi></note> <item><list rendition="#rightBraced"><item>Der den Wechſel <hi rendition="#aq">præſenti</hi>ret und Zahlung fodert </item><lb/><item>Und den <hi rendition="#aq">Acceptan</hi>ten und Zahler </item></list> anders Orts</item><lb/> </list><lb/> <note place="left">7. Wechſelor-<lb/> den.</note> <p>Offtermals reiſet derjenige ſo das Geld des Orts wo der Wechſel<lb/> geſchloſſen/ ſelbſt an den Ort/ wohin der Wechſelbrieff zu bezahlen<lb/> lautet/ und empfaͤngt ſo dan das Geld ſelbſt/ oder wan an demſelben<lb/> oder <hi rendition="#aq">Commis</hi> zalbar/ <hi rendition="#aq">girir</hi>t es an dem Kauffmann zu zahlen/ deme<lb/> er ſchuldig iſt; alſo das wan der vier Perſonen Art oder Eigenſchafft<lb/><note place="left">8. Wechſel und<lb/> Wechſelbrieff<lb/> vollkommen</note>im Wechſelbrieff auskomt/ an zwey Orte/ ſo iſt der Wechſel wie<lb/> auch Wechſelbrieff vollkommen/ und tuͤchtig zum Wechſel-Recht/<lb/> wie auch deſſen <hi rendition="#aq">præciſi</hi>tet/ wiedrigens ziehet ſichs nach der Art einer<lb/><hi rendition="#aq">Obligation,</hi> Leihung oder gemeiner Schuld.</p><lb/> <note place="left">9. <hi rendition="#aq">valuta</hi> vor<lb/> den Wechſelb.</note> <p>Uber einen auf recht geſchloſſenen Wechſel ſolte keiner einen<lb/> behoͤrigen Wechſelbrief aushaͤndigen/ er habe dan dis <hi rendition="#aq">Valuta</hi> entweder<lb/> ſchon in ſeinen Handels-Buͤchern auf des Mannes Rechnung mit<lb/> dem er geſchloſſen/ oder aber die wuͤrckliche <hi rendition="#aq">Valuta</hi> bahr empfangen/<lb/><note place="left">10. <hi rendition="#aq">e. n. e. p.</hi></note>und das um Meidung Streitigkeit <hi rendition="#aq">Proceſſ</hi> und darbey der <hi rendition="#aq">exception<lb/> non nummeratæ peccuniæ</hi> dann wie der Wechſelbrieff <hi rendition="#aq">præciſi</hi>tet<lb/> in Zahlung erfodert/ ſo ſoll auch <hi rendition="#aq">præciſi</hi>tet in Gebung der <hi rendition="#aq">Valuta</hi><lb/> ſeyn/ und ſo wenig <hi rendition="#aq">præſentans</hi> zu frieden ſeyn wuͤrde/ mit Aus-<lb/> ſtell der <hi rendition="#aq">Acceptation</hi> oder Zahlung/ ſondern bey/ oder an deren Man-<lb/> gel <hi rendition="#aq">proteſti</hi>ren wuͤrde und ſeinen <hi rendition="#aq">Regreſſ</hi>an den Geber des Wechſel-<lb/><note place="left">10. <hi rendition="#aq">præcis</hi>heit<lb/><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/></note>briefs zu ſuchen befugt iſt/ alſo ſolte auch mit Gebung der <hi rendition="#aq">Valuta</hi><lb/> gebuͤhrende <hi rendition="#aq">puntualit</hi>et und <hi rendition="#aq">præcis</hi>heit gehalten werden/ zu <hi rendition="#aq">Eviti-</hi><lb/> rung <hi rendition="#aq">Proceſſ</hi> und <hi rendition="#aq">Diſput.</hi></p><lb/> <note place="left">11. ein Wechſel<lb/> und Zahlung</note> <p>Ein aufrechter Wechſel und Wecheſls-Zahlung iſt/ weñ auſſer<lb/> oder in Marck und Meßzeiten <hi rendition="#aq">Valerius</hi> Wechſelbriefe von Amſter-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dam</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0016]
Dann wann Frangipani zu Franckfurt Geld in Venedig haben will/
ſo kaufft ers von Auguſto, und giebt dem Auguſto 120. Florin zu 60.
Kreutzer Wechſel-Geld mehr oder weniger/ nach deme der Cours,
vor 100. Ducati di Banco zu Venedig.
Hingegen iſt tauſch wan Frangipani Wechſel-Geld gegen Cou-
rant-Geld mit Auguſto vertauſchet oder Waaren gegen Waa-
ren.
Nun iſt bekant/ daß zum auffrichtigen Wechſel gemeiniglich
vier Perſonen erfordert werden.
Den Geber des Geldes
Den Geber des Wechſelbrieffes
eines Ortes
Der den Wechſel præſentiret und Zahlung fodert
Und den Acceptanten und Zahler
anders Orts
Offtermals reiſet derjenige ſo das Geld des Orts wo der Wechſel
geſchloſſen/ ſelbſt an den Ort/ wohin der Wechſelbrieff zu bezahlen
lautet/ und empfaͤngt ſo dan das Geld ſelbſt/ oder wan an demſelben
oder Commis zalbar/ girirt es an dem Kauffmann zu zahlen/ deme
er ſchuldig iſt; alſo das wan der vier Perſonen Art oder Eigenſchafft
im Wechſelbrieff auskomt/ an zwey Orte/ ſo iſt der Wechſel wie
auch Wechſelbrieff vollkommen/ und tuͤchtig zum Wechſel-Recht/
wie auch deſſen præciſitet/ wiedrigens ziehet ſichs nach der Art einer
Obligation, Leihung oder gemeiner Schuld.
8. Wechſel und
Wechſelbrieff
vollkommen
Uber einen auf recht geſchloſſenen Wechſel ſolte keiner einen
behoͤrigen Wechſelbrief aushaͤndigen/ er habe dan dis Valuta entweder
ſchon in ſeinen Handels-Buͤchern auf des Mannes Rechnung mit
dem er geſchloſſen/ oder aber die wuͤrckliche Valuta bahr empfangen/
und das um Meidung Streitigkeit Proceſſ und darbey der exception
non nummeratæ peccuniæ dann wie der Wechſelbrieff præciſitet
in Zahlung erfodert/ ſo ſoll auch præciſitet in Gebung der Valuta
ſeyn/ und ſo wenig præſentans zu frieden ſeyn wuͤrde/ mit Aus-
ſtell der Acceptation oder Zahlung/ ſondern bey/ oder an deren Man-
gel proteſtiren wuͤrde und ſeinen Regreſſan den Geber des Wechſel-
briefs zu ſuchen befugt iſt/ alſo ſolte auch mit Gebung der Valuta
gebuͤhrende puntualitet und præcisheit gehalten werden/ zu Eviti-
rung Proceſſ und Diſput.
10. e. n. e. p.
10. præcisheit
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Ein aufrechter Wechſel und Wecheſls-Zahlung iſt/ weñ auſſer
oder in Marck und Meßzeiten Valerius Wechſelbriefe von Amſter-
dam
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