Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.Waare ziehet die andere herbey/ müste also alles im Lande gefabricir- Jn solchen Märckten oder Messen nun was gekaufft und ver- Bißhieher mag so dann die Speculation in Handlungen und Anmer-
Waare ziehet die andere herbey/ muͤſte alſo alles im Lande gefabricir- Jn ſolchen Maͤrckten oder Meſſen nun was gekaufft und ver- Bißhieher mag ſo dann die Speculation in Handlungen und Anmer-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0142" n="130"/> Waare ziehet die andere herbey/ muͤſte alſo alles im Lande ge<hi rendition="#aq">fabricir-</hi><lb/> te in die Meß und Marckt zum erſten gebracht/ oder doch des Orts<lb/> wohnhafften Handelsleuten verhandelt/ (dann dieſe muſten gleich-<lb/> ſam das <hi rendition="#aq">Propolium</hi> haben) und nicht an fremde Orte verfuͤhret wer-<lb/> den/ hielte den Handel beyſammen und in <hi rendition="#aq">Reputa</hi>t<hi rendition="#aq">ion/</hi> an den Marck-<lb/> Ort aber muſte der im Lande ge<hi rendition="#aq">fabricir</hi>ten Waare ein ſicheres Zei-<lb/> chen angehaͤnget oder auffgedruckt werden/ darmit anzudeuten das<lb/> ſie gerecht und Kauffmanns Gut ſey/ Kundſchafft und Treu bringt<lb/> Handlung herbey/ man gerathet in <hi rendition="#aq">Correſpondens</hi> Kundſchaffts/<lb/><note place="left">338.</note>es ereignen ſich <hi rendition="#aq">Socie</hi>taͤten <hi rendition="#aq">Propolia & Monopolia &c.</hi> Nun muͤſ-<lb/> ſen die Maͤrckte und Meſſen alſo <hi rendition="#aq">privilegi</hi>ret ſeyn darmit die Kauf-<lb/> leute in ihren Handel nicht geſtoͤhret werden/ alſo das ſie ſicher und<lb/> frey kommen moͤgen/ auch wiederum abreiſen. Es ſeynd gleichſam<lb/><hi rendition="#aq">Salvi Conductus</hi> vor die Kauffleute und ihre Waaren/ und moͤge<lb/> keiner <hi rendition="#aq">arreſti</hi>ret werden wegen andrer Dinge/ nur allein mag ein<lb/> Kauffmann den andern wohl anhalten/ wegen in dieſen Marckt oder<lb/> Meß verfallene Schuld oder gemachte Schuld in dieſen Marckt baar<lb/> zu bezahlen/ doch ſo er <hi rendition="#aq">Caution</hi> in Waaren oder anders ſtellet/ iſt er<lb/> befreyet/ dann ein iedweder bringet nicht Geld zu Marckte/ ſondern<lb/> vermeinets aus ſeinen Waaren zuerloͤſen/ und daraus ſeine gemach-<lb/> te Schuld auff ſolchen Marckt zu bezahlen und abzufuͤhren/ daß a-<lb/> ber bißweilen fehlet/ wann die Marckten oder Meſſen ſchlecht ſeyn/<lb/> und wenig Abzug iſt.</p><lb/> <note place="left">339.</note> <p>Jn ſolchen Maͤrckten oder Meſſen nun was gekaufft und ver-<lb/> kaufft wird um wieder zu verhandeln/ iſt des <hi rendition="#aq">Commercii Magiſtrats<lb/> Jurisdiction</hi> unterworffen/ alſo auch Wechſel vor Waaren oder ge-<lb/> gen Wechſel. <hi rendition="#aq">Item</hi> Jrrungen zwiſchen Kauffleuten in Rechnungen<lb/> und Mißvernehmen ꝛc.</p><lb/> <p>Bißhieher mag ſo dann die <hi rendition="#aq">Speculation</hi> in Handlungen und<lb/><hi rendition="#aq">Commerci</hi>en in etwas belanget ſeyn/ erfahrnere und kluͤgere moͤgen<lb/> es gleichwohl <hi rendition="#aq">corrigi</hi>ren und verbeſſern/ dann darum und deßwe-<lb/> gen hats der <hi rendition="#aq">Autor</hi> unter die Preß gelaſſen/ goͤnnet auch demſelbi-<lb/> gen ſo es verbeſſert gar gern den Ruhm und Lob/ daß er einen form-<lb/> lichen Beytrag gethan/ zu erbaulichen und richtigern Verfolg der<lb/><hi rendition="#aq">Commerci</hi>en.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Anmer-</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [130/0142]
Waare ziehet die andere herbey/ muͤſte alſo alles im Lande gefabricir-
te in die Meß und Marckt zum erſten gebracht/ oder doch des Orts
wohnhafften Handelsleuten verhandelt/ (dann dieſe muſten gleich-
ſam das Propolium haben) und nicht an fremde Orte verfuͤhret wer-
den/ hielte den Handel beyſammen und in Reputation/ an den Marck-
Ort aber muſte der im Lande gefabricirten Waare ein ſicheres Zei-
chen angehaͤnget oder auffgedruckt werden/ darmit anzudeuten das
ſie gerecht und Kauffmanns Gut ſey/ Kundſchafft und Treu bringt
Handlung herbey/ man gerathet in Correſpondens Kundſchaffts/
es ereignen ſich Societaͤten Propolia & Monopolia &c. Nun muͤſ-
ſen die Maͤrckte und Meſſen alſo privilegiret ſeyn darmit die Kauf-
leute in ihren Handel nicht geſtoͤhret werden/ alſo das ſie ſicher und
frey kommen moͤgen/ auch wiederum abreiſen. Es ſeynd gleichſam
Salvi Conductus vor die Kauffleute und ihre Waaren/ und moͤge
keiner arreſtiret werden wegen andrer Dinge/ nur allein mag ein
Kauffmann den andern wohl anhalten/ wegen in dieſen Marckt oder
Meß verfallene Schuld oder gemachte Schuld in dieſen Marckt baar
zu bezahlen/ doch ſo er Caution in Waaren oder anders ſtellet/ iſt er
befreyet/ dann ein iedweder bringet nicht Geld zu Marckte/ ſondern
vermeinets aus ſeinen Waaren zuerloͤſen/ und daraus ſeine gemach-
te Schuld auff ſolchen Marckt zu bezahlen und abzufuͤhren/ daß a-
ber bißweilen fehlet/ wann die Marckten oder Meſſen ſchlecht ſeyn/
und wenig Abzug iſt.
338.
Jn ſolchen Maͤrckten oder Meſſen nun was gekaufft und ver-
kaufft wird um wieder zu verhandeln/ iſt des Commercii Magiſtrats
Jurisdiction unterworffen/ alſo auch Wechſel vor Waaren oder ge-
gen Wechſel. Item Jrrungen zwiſchen Kauffleuten in Rechnungen
und Mißvernehmen ꝛc.
Bißhieher mag ſo dann die Speculation in Handlungen und
Commercien in etwas belanget ſeyn/ erfahrnere und kluͤgere moͤgen
es gleichwohl corrigiren und verbeſſern/ dann darum und deßwe-
gen hats der Autor unter die Preß gelaſſen/ goͤnnet auch demſelbi-
gen ſo es verbeſſert gar gern den Ruhm und Lob/ daß er einen form-
lichen Beytrag gethan/ zu erbaulichen und richtigern Verfolg der
Commercien.
Anmer-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |