die consonam nostrae confessionem zu bestättigen. Mit wie vieler Dunckelnuß ist noch alles bey ihnen umbgeben? So wil ich ja lieber das herauß geschmeltzte/ als das noch im Quartz- und Hornstein steckende Gold. Das aber Herr Lutherus seel. solche rühmet/ thut er das/ weil Er 1. auß ihnen die Consonanz erweisen konte: 2. Noch keine bessere von Neuen hatte. So viel Jrrthümer und Ketzereyen nun heuti- ge unsere Lehrer in ihren Vättern und selbst erlebet; je discretius können sie von der Göttlichen Lehre reden/ und alles das gu- te/ so sich in den Alten und halb-Alten (die Jch magna cum cautione, förch- tend/ ne lateat anguis in herba, lese) be- findet; als saepius membra luxata, ut ut bona, suo quaevis loco, ordine, pondere, vorbringen. Jch traue billich einer diaetae und prudentiae Keslerianae, Praxi Pietatis Gerhardianae, scriptis Casmannianis soli- de doctis simul ac ordinatissimis pientis- simisque, &c. mehr/ sie Studiosis zu re- commendiren/ als allen noch halb- Papistischen Büchern/ die Jch doch sehr gerne/ und e stercore Ennii Gold lese.
Massen
die conſonam noſtræ confeſſionem zu beſtaͤttigen. Mit wie vieler Dunckelnuß iſt noch alles bey ihnen umbgeben? So wil ich ja lieber das herauß geſchmeltzte/ als das noch im Quartz- und Hornſtein ſteckende Gold. Das aber Herꝛ Lutherus ſeel. ſolche ruͤhmet/ thut er das/ weil Er 1. auß ihnen die Conſonanz erweiſen konte: 2. Noch keine beſſere von Neuen hatte. So viel Jrꝛthuͤmer und Ketzereyen nun heuti- ge unſere Lehrer in ihren Vaͤttern und ſelbſt erlebet; je diſcretius koͤnnen ſie von der Goͤttlichen Lehre reden/ und alles das gu- te/ ſo ſich in den Alten und halb-Alten (die Jch magna cum cautione, foͤrch- tend/ ne lateat anguis in herba, leſe) be- findet; als ſæpius membra luxata, ut ut bona, ſuô quævis locô, ordine, pondere, vorbringen. Jch traue billich einer diætæ und prudentiæ Keslerianæ, Praxi Pietatis Gerhardianæ, ſcriptis Caſmannianis ſoli- dè doctis ſimul ac ordinatiſſimis pientiſ- ſimisque, &c. mehr/ ſie Studioſis zu re- commendiren/ als allen noch halb- Papiſtiſchen Büchern/ die Jch doch ſehr gerne/ und è ſtercore Ennii Gold leſe.
Maſſen
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die conſonam noſtræ confeſſionem zu
beſtaͤttigen. Mit wie vieler Dunckelnuß
iſt noch alles bey ihnen umbgeben? So wil
ich ja lieber das herauß geſchmeltzte/ als das
noch im Quartz- und Hornſtein ſteckende
Gold. Das aber Herꝛ Lutherus ſeel.
ſolche ruͤhmet/ thut er das/ weil Er 1. auß
ihnen die Conſonanz erweiſen konte: 2.
Noch keine beſſere von Neuen hatte. So
viel Jrꝛthuͤmer und Ketzereyen nun heuti-
ge unſere Lehrer in ihren Vaͤttern und ſelbſt
erlebet; je diſcretius koͤnnen ſie von der
Goͤttlichen Lehre reden/ und alles das gu-
te/ ſo ſich in den Alten und halb-Alten
(die Jch magna cum cautione, foͤrch-
tend/ ne lateat anguis in herba, leſe) be-
findet; als ſæpius membra luxata, ut ut
bona, ſuô quævis locô, ordine, pondere,
vorbringen. Jch traue billich einer diætæ
und prudentiæ Keslerianæ, Praxi Pietatis
Gerhardianæ, ſcriptis Caſmannianis ſoli-
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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/368>, abgerufen am 06.05.2024.
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