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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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ichs fürhalte euch zu unterrichten/ von unser
aller Heil/ hielt ichs vor nötig euch mit schriff-
ten zuermahne/ sagt Judas Jacobi, der knecht
Jesu Christi/ im dritten Vers seines Send-
briefs. Da hat man sich dann die müh nicht
abwendig machen zu lassen/ wanns zu unserer
kirch nutz gereichet/ und beförderung Göttlicher
Ehr anderwerts vonnöthen ist/ mit denen die
da geheiliget sind in GOtt dem Vatter/ und
behalten in Jesu Christo/ zu correspondiren.
Jch erinnere mich/ dz wol ehmalen Jesus mein
Heyland und seine Apostel bey ihres Ampts-
verrichtug/ so viel zeit nit gehabt/ daß sie auch
hätten essen können/ Marc. 6. Auch in dem wol-
len wir uns nicht entziehen/ ihme zur zeit der
noth nachzufolgen/ nur/ daß man allezeit die
wehlet/ welchen GOtt sonderliche gnad sein
Reich zu befördern gegeben hat. Es geschihet
offt/ daß Christi Name hie und da nit offent-
lich geprediget/ oder seinen fußstapffen hei-
liglich nachgefolget wird. Es liget aber in
der Wüste unter einem Holderbaum/ etwa
ein Elias verborgen/ dem bist du schuldig mit
rath und that an hand zu gehen/ und mit dei-
nem in briefen zugeschicktem Krafft-brod ihn
zu stärcke/ daß er an den berg Gottes Horeb
gehe/ und dem Volck Jsrael seine sünde ver-

kün-

ichs fuͤrhalte euch zu unterrichten/ von unſer
aller Heil/ hielt ichs vor noͤtig euch mit ſchriff-
ten zuermahnē/ ſagt Judas Jacobi, der knecht
Jeſu Chriſti/ im dritten Vers ſeines Send-
briefs. Da hat man ſich dann die muͤh nicht
abwendig machen zu laſſen/ wañs zu unſerer
kirch nutz gereichet/ uñ befoͤꝛderung Goͤttlicher
Ehr anderwerts vonnoͤthen iſt/ mit denen die
da geheiliget ſind in GOtt dem Vatter/ und
behalten in Jeſu Chriſto/ zu correſpondiren.
Jch eriñere mich/ dz wol ehmalen Jeſus mein
Heyland und ſeine Apoſtel bey ihres Ampts-
verrichtũg/ ſo viel zeit nit gehabt/ daß ſie auch
haͤtten eſſen koͤnnẽ/ Marc. 6. Auch in dem wol-
len wir uns nicht entziehen/ ihme zur zeit der
noth nachzufolgen/ nur/ daß man allezeit die
wehlet/ welchen GOtt ſonderliche gnad ſein
Reich zu befoͤrdern gegeben hat. Es geſchihet
offt/ daß Chriſti Name hie und da nit offent-
lich geprediget/ oder ſeinen fußſtapffen hei-
liglich nachgefolget wird. Es liget aber in
der Wuͤſte unter einem Holderbaum/ etwa
ein Elias verborgen/ dem biſt du ſchuldig mit
rath und that an hand zu gehen/ und mit dei-
nem in briefen zugeſchicktem Krafft-brod ihn
zu ſtaͤrckē/ daß er an den berg Gottes Horeb
gehe/ und dem Volck Jſrael ſeine ſünde ver-

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[306/0332] ichs fuͤrhalte euch zu unterrichten/ von unſer aller Heil/ hielt ichs vor noͤtig euch mit ſchriff- ten zuermahnē/ ſagt Judas Jacobi, der knecht Jeſu Chriſti/ im dritten Vers ſeines Send- briefs. Da hat man ſich dann die muͤh nicht abwendig machen zu laſſen/ wañs zu unſerer kirch nutz gereichet/ uñ befoͤꝛderung Goͤttlicher Ehr anderwerts vonnoͤthen iſt/ mit denen die da geheiliget ſind in GOtt dem Vatter/ und behalten in Jeſu Chriſto/ zu correſpondiren. Jch eriñere mich/ dz wol ehmalen Jeſus mein Heyland und ſeine Apoſtel bey ihres Ampts- verrichtũg/ ſo viel zeit nit gehabt/ daß ſie auch haͤtten eſſen koͤnnẽ/ Marc. 6. Auch in dem wol- len wir uns nicht entziehen/ ihme zur zeit der noth nachzufolgen/ nur/ daß man allezeit die wehlet/ welchen GOtt ſonderliche gnad ſein Reich zu befoͤrdern gegeben hat. Es geſchihet offt/ daß Chriſti Name hie und da nit offent- lich geprediget/ oder ſeinen fußſtapffen hei- liglich nachgefolget wird. Es liget aber in der Wuͤſte unter einem Holderbaum/ etwa ein Elias verborgen/ dem biſt du ſchuldig mit rath und that an hand zu gehen/ und mit dei- nem in briefen zugeſchicktem Krafft-brod ihn zu ſtaͤrckē/ daß er an den berg Gottes Horeb gehe/ und dem Volck Jſrael ſeine ſünde ver- kuͤn-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/332>, abgerufen am 03.05.2024.