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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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seiner Bücher wolle außgehen lassen/ damit
nicht dardurch die Leute zur lesung der
Heiligen Schrifft selbst träger gemacht
würden.

Es sind auch ferner Leute/ so gar nicht
lesen können/ und doch deß Biblischen Un-
terrichts zur seligkeit nöthig haben/ denen
kommet die gewöhnliche Land-Ordnung
tröstlich zu statten an denen Orten/ wo täg-
lich Abend-Betstunden gehalten/ ein Capi-
tel der Bibel verlesen/ und die außlegung
mit beygefüget wird. Wie Jch dann mir
noch kürtzlich den grossen nutzen zu unter-
schiedlich mahlen habe beschreiben lassen/
welchen eine gottselige Obrigkeit in der
Nachbarschafft verfüget/ wann sie deß
Sonntags Heiligung zu erhalten/ und das
Volck von den Gassen abzuziehen/ nicht nur
selben Tag eine solche Abend-bet- und singe-
stund/ da zugleich ein Capitel der Bibel ver-
lesen/ und der Würtenbergischen Theologen
erklärung darbey gebrauchet wird/ sondern
auch dergleichen täglichen Gottes-dienst
weißlich verordnet hat/ welcherley übungen
Jch meines orts mit Herrn D. Spenern
allenthalben einzuführen nöthig erachte.

Ob
M 5

ſeiner Buͤcher wolle außgehen laſſen/ damit
nicht dardurch die Leute zur leſung der
Heiligen Schrifft ſelbſt traͤger gemacht
wuͤrden.

Es ſind auch ferner Leute/ ſo gar nicht
leſen koͤnnen/ und doch deß Bibliſchen Un-
terrichts zur ſeligkeit noͤthig haben/ denen
kommet die gewoͤhnliche Land-Ordnung
troͤſtlich zu ſtatten an denen Orten/ wo taͤg-
lich Abend-Betſtunden gehalten/ ein Capi-
tel der Bibel verleſen/ und die außlegung
mit beygefuͤget wird. Wie Jch dann mir
noch kuͤrtzlich den groſſen nutzen zu unter-
ſchiedlich mahlen habe beſchreiben laſſen/
welchen eine gottſelige Obrigkeit in der
Nachbarſchafft verfuͤget/ wann ſie deß
Sonntags Heiligung zu erhalten/ und das
Volck von den Gaſſen abzuziehen/ nicht nur
ſelben Tag eine ſolche Abend-bet- und ſinge-
ſtund/ da zugleich ein Capitel der Bibel ver-
leſen/ und der Wuͤrtenbergiſchen Theologen
erklaͤrung darbey gebrauchet wird/ ſondern
auch dergleichen taͤglichen Gottes-dienſt
weißlich verordnet hat/ welcherley uͤbungen
Jch meines orts mit Herꝛn D. Spenern
allenthalben einzufuͤhren noͤthig erachte.

Ob
M 5
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[273/0299] ſeiner Buͤcher wolle außgehen laſſen/ damit nicht dardurch die Leute zur leſung der Heiligen Schrifft ſelbſt traͤger gemacht wuͤrden. Es ſind auch ferner Leute/ ſo gar nicht leſen koͤnnen/ und doch deß Bibliſchen Un- terrichts zur ſeligkeit noͤthig haben/ denen kommet die gewoͤhnliche Land-Ordnung troͤſtlich zu ſtatten an denen Orten/ wo taͤg- lich Abend-Betſtunden gehalten/ ein Capi- tel der Bibel verleſen/ und die außlegung mit beygefuͤget wird. Wie Jch dann mir noch kuͤrtzlich den groſſen nutzen zu unter- ſchiedlich mahlen habe beſchreiben laſſen/ welchen eine gottſelige Obrigkeit in der Nachbarſchafft verfuͤget/ wann ſie deß Sonntags Heiligung zu erhalten/ und das Volck von den Gaſſen abzuziehen/ nicht nur ſelben Tag eine ſolche Abend-bet- und ſinge- ſtund/ da zugleich ein Capitel der Bibel ver- leſen/ und der Wuͤrtenbergiſchen Theologen erklaͤrung darbey gebrauchet wird/ ſondern auch dergleichen taͤglichen Gottes-dienſt weißlich verordnet hat/ welcherley uͤbungen Jch meines orts mit Herꝛn D. Spenern allenthalben einzufuͤhren noͤthig erachte. Ob M 5

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/299>, abgerufen am 24.11.2024.