Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.Wir sehens ja täglich an denen/ so von dem dessen
Wir ſehens ja taͤglich an denen/ ſo von dem deſſen
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Wir ſehens ja taͤglich an denen/ ſo von dem
Pabſtthum zu uns tretten/ ſo lang ſie ihre
nothdurfft finden/ bletben ſie bey uns/ kom-
met der mangel her gleich einem Fußgaͤnger/
ſehnet man ſich gleich wieder nach den E-
gyptiſchen Speiſen. Daher Jch es nicht
vor ſo gar unmuͤglich halte/ was der welt-
kluge Schuppius ſoll geſagt haben/ daß er mit
hundert tauſend Reichsthalern mehr Papi-
ſten/ als mit ſo viel menſchlichen Schrifften
zu uns zu ziehen ſich getranete. Wie ſehr Jch
nun an dergleichen Leuten improbire ihren
Unglauben/ verbottene Nahrungs-ſorge/
und gantz unchriſtliche Motiven der bekeh-
rung oder unterlaſſung derſelbigen/ ſo finde
Jch doch/ daß anfangs der Reformation
durch Jeſum und ſeine Apoſtel/ dieſer menſch-
lichen ſchwachheit in etwas ſeye nachgeſehen
worden. Warumb nahm Paulus nicht das
Brodt/ war doch ein weniges/ von ſeinen
Theſſalonichern umbſonſt/ ſondern verdienet
es mit ſeiner Hand-arbeit Tag und Nacht?
damit er nicht jemand beſchwerlich waͤr/ und
umb ſolches abgangs willen die Leute ver-
droſſen wuͤrden/ das Wort ſo vielweniger
auffzunehmen; Lieſe es in der erſten Epiſtel
deſſen
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