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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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Nahrung bedörfftig/ und ist das unverant-
wortlich/ wann umb deß nutzens oder ab-
gangs willen denen leuten mehr Weins ge-
geben wird/ als die Natur ertragen kan: Da
bey erfolgten todsfällen/ dergleichen wir in-
nerhalb wenig zeit dieser Orten drey gehabt/
die Blutschulden auff den Wirth und seine
Kinder kommen biß ins dritte und vierdte
Glied. Deut. 22, 8.

5. Jst die denen Kauffleuten ins gemein
gegebene warnung hier zu wiederholen/
daß man die Speiß und Tranck ihrer natur
nach/ so gut und frisch als sie GOTT ge-
schaffen und zur gesundheit dienen/ dem
Neben-Christen vorsetze und zu geniessen
aufftrage/ nicht aber verfälsche/ vermische/
oder sonst unkräfftig mache; 6. Jst es in
Wirthshäusern gar gemein/ daß man den
Gästen mehr auffrechnet als sie verzehrt
haben/ auch wird jeweil gar etwas dem
Frembdling entwendet/ dem Vieh das
schon verrechnete futter entzogen/ etc. Sind
lauter Diebs - griff/ welche GOTT nicht
ungestrafft wird lassen. 7. Sehe Jch so
gar ungern/ daß sie in ihren außgehenck-
ten Schilden die Namen der Heiligen

Drey-

Nahrung bedoͤrfftig/ und iſt das unverant-
wortlich/ wann umb deß nutzens oder ab-
gangs willen denen leuten mehr Weins ge-
geben wird/ als die Natur ertragen kan: Da
bey erfolgten todsfaͤllen/ dergleichen wir in-
nerhalb wenig zeit dieſer Orten drey gehabt/
die Blutſchulden auff den Wirth und ſeine
Kinder kommen biß ins dritte und vierdte
Glied. Deut. 22, 8.

5. Jſt die denen Kauffleuten ins gemein
gegebene warnung hier zu wiederholen/
daß man die Speiß und Tranck ihrer natur
nach/ ſo gut und friſch als ſie GOTT ge-
ſchaffen und zur geſundheit dienen/ dem
Neben-Chriſten vorſetze und zu genieſſen
aufftrage/ nicht aber verfaͤlſche/ vermiſche/
oder ſonſt unkraͤfftig mache; 6. Jſt es in
Wirthshaͤuſern gar gemein/ daß man den
Gaͤſten mehr auffrechnet als ſie verzehrt
haben/ auch wird jeweil gar etwas dem
Frembdling entwendet/ dem Vieh das
ſchon verrechnete futter entzogen/ ꝛc. Sind
lauter Diebs - griff/ welche GOTT nicht
ungeſtrafft wird laſſen. 7. Sehe Jch ſo
gar ungern/ daß ſie in ihren außgehenck-
ten Schilden die Namen der Heiligen

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[206/0232] Nahrung bedoͤrfftig/ und iſt das unverant- wortlich/ wann umb deß nutzens oder ab- gangs willen denen leuten mehr Weins ge- geben wird/ als die Natur ertragen kan: Da bey erfolgten todsfaͤllen/ dergleichen wir in- nerhalb wenig zeit dieſer Orten drey gehabt/ die Blutſchulden auff den Wirth und ſeine Kinder kommen biß ins dritte und vierdte Glied. Deut. 22, 8. 5. Jſt die denen Kauffleuten ins gemein gegebene warnung hier zu wiederholen/ daß man die Speiß und Tranck ihrer natur nach/ ſo gut und friſch als ſie GOTT ge- ſchaffen und zur geſundheit dienen/ dem Neben-Chriſten vorſetze und zu genieſſen aufftrage/ nicht aber verfaͤlſche/ vermiſche/ oder ſonſt unkraͤfftig mache; 6. Jſt es in Wirthshaͤuſern gar gemein/ daß man den Gaͤſten mehr auffrechnet als ſie verzehrt haben/ auch wird jeweil gar etwas dem Frembdling entwendet/ dem Vieh das ſchon verrechnete futter entzogen/ ꝛc. Sind lauter Diebs - griff/ welche GOTT nicht ungeſtrafft wird laſſen. 7. Sehe Jch ſo gar ungern/ daß ſie in ihren außgehenck- ten Schilden die Namen der Heiligen Drey-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/232>, abgerufen am 29.11.2024.