Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.Anspruch. läugnung ihrer selbs/ auffnehmung desereutzes und seiner nachfolge befohlen hat: daher unser gantzes leben und amt also füh- ren/ daß man warhafftig sehe/ wie wir der ehr/ nutzen und wollüsten dieses lebens abge- storben seyen/ also daß wir in nichts/ am al- lerwenigsten aber in unsern amts-verrich- tungen oder änderungen unsere bedienun- gen/ etwas dergleichen suchen/ vielmehr die ehre unsers theuren Heylandes/ und das beste seiner gemeinde lauterlich lassen unsere absicht in allen stücken seyn. Lasset uns unse- re haußhaltungen/ weib und kinder/ so viel an uns ist/ also anstellen und göttlich regie- ren/ daß unsere gemeinden an denselben ei- nige spiegel der nachfolge haben/ und nie- mand an denselben geitz/ hoch muth/ pracht/ welt eitelkeit/ oder etwas anders Christen unanständiges gewahr-werdende glaube/ daß wir die gemeinde GOttes zu versorgen nicht tüchtig seyen/ weil wir unsere eigene häuser in den gehorsam des HErrn zu brin- gen nicht wüsten. Lasset uns mit allem sol- chen/ wo man an uns in lehr und leben rechte treue und von aller miedlings-art entfrem- dete Diener Christi/ und werckzeuge des H. Geistes/ die sich von ihm regiren lassen/ sihet/ unsre
Anſpruch. laͤugnung ihrer ſelbs/ auffnehmung desereutzes und ſeiner nachfolge befohlen hat: daher unſer gantzes leben und amt alſo füh- ren/ daß man warhafftig ſehe/ wie wir der ehr/ nutzen und wollüſten dieſes lebens abge- ſtorben ſeyen/ alſo daß wir in nichts/ am al- lerwenigſten aber in unſern amts-verrich- tungen oder aͤnderungen unſere bedienun- gen/ etwas dergleichen ſuchen/ vielmehr die ehre unſers theuren Heylandes/ und das beſte ſeiner gemeinde lauterlich laſſen unſere abſicht in allen ſtücken ſeyn. Laſſet uns unſe- re haußhaltungen/ weib und kinder/ ſo viel an uns iſt/ alſo anſtellen und goͤttlich regie- ren/ daß unſere gemeinden an denſelben ei- nige ſpiegel der nachfolge haben/ und nie- mand an denſelben geitz/ hoch muth/ pracht/ welt eitelkeit/ oder etwas anders Chriſten unanſtaͤndiges gewahr-werdende glaube/ daß wir die gemeinde GOttes zu verſorgen nicht tüchtig ſeyen/ weil wir unſere eigene haͤuſer in den gehorſam des HErrn zu brin- gen nicht wüſten. Laſſet uns mit allem ſol- chen/ wo man an uns in lehr und leben rechte treue und von aller miedlings-art entfrem- dete Diener Chriſti/ und werckzeuge des H. Geiſtes/ die ſich von ihm regiren laſſen/ ſihet/ unſre
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Anſpruch.
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ereutzes und ſeiner nachfolge befohlen hat:
daher unſer gantzes leben und amt alſo füh-
ren/ daß man warhafftig ſehe/ wie wir der
ehr/ nutzen und wollüſten dieſes lebens abge-
ſtorben ſeyen/ alſo daß wir in nichts/ am al-
lerwenigſten aber in unſern amts-verrich-
tungen oder aͤnderungen unſere bedienun-
gen/ etwas dergleichen ſuchen/ vielmehr die
ehre unſers theuren Heylandes/ und das
beſte ſeiner gemeinde lauterlich laſſen unſere
abſicht in allen ſtücken ſeyn. Laſſet uns unſe-
re haußhaltungen/ weib und kinder/ ſo viel
an uns iſt/ alſo anſtellen und goͤttlich regie-
ren/ daß unſere gemeinden an denſelben ei-
nige ſpiegel der nachfolge haben/ und nie-
mand an denſelben geitz/ hoch muth/ pracht/
welt eitelkeit/ oder etwas anders Chriſten
unanſtaͤndiges gewahr-werdende glaube/
daß wir die gemeinde GOttes zu verſorgen
nicht tüchtig ſeyen/ weil wir unſere eigene
haͤuſer in den gehorſam des HErrn zu brin-
gen nicht wüſten. Laſſet uns mit allem ſol-
chen/ wo man an uns in lehr und leben rechte
treue und von aller miedlings-art entfrem-
dete Diener Chriſti/ und werckzeuge des H.
Geiſtes/ die ſich von ihm regiren laſſen/ ſihet/
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