Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.rung vieles mit gewürcket/ und ihn Gött- doch
rung vieles mit gewürcket/ und ihn Goͤtt- doch
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rung vieles mit gewürcket/ und ihn Goͤtt-
lichen willens deſto mehr dadurch überzeu-
get hat. Alſo haben wir auch noch heute
zu tage nicht alle dergleichen begebniſſen
vor aberglauben zu halten/ ſondern weil
wir wiſſen/ daß nichts von GOtt ungefehr
geſchihet/ auch die jenige zufaͤlle nicht zu ver-
ſchmaͤhen/ wodurch uns GOtt einige anzei-
ge ſeines willens (ich rede bekantlich allein
von den dingen/ da GOttes wille ins ge-
mein erkant/ und wir nur in gewiſſen um-
ſtaͤnden einer verſicherung oder auffmunte-
rung bedoͤrffen) widerfahren laͤſſet. Was
alsdenn auß ſolcher beobachtung geſchihet/
hat auch darinnen ein mehrers zeugniß der
gnaden-würckung. So geſchihet es wohl/
daß prediger auff der cantzel/ oder andre
chriſtliche leute bey gewiſſen gelegenheiten
zuweilen etwas reden/ und wiſſen faſt ſelbs
nicht/ warüm ſie es reden/ auffs wenigſte
konten ſie das nicht vorſehen/ was daraus in
rührung der hertzen erfolget: ſie werden aber
manchmahl gewahr/ daß ihr reden ſich ſo
eigenlich auff gewiſſe dinge/ ſo zu erinnern
waren/ geſchicket/ und die gewiſſen einiger
perſonen gerühret haben/ gleich als ob ſie
alles vorhergegangene gewuſt haͤtten/ da ſie
doch
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