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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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art dieses friedens/ und wie er sich auff
jenen gründet/ dann wo der glaubige erst-
lich jenes friedens und versöhnung ver-
sichert ist/ trauet er nachmal ferner seinem
Himmlischen Vatter alles gutes zu/ und
glaubet/ daß er ihm die seeligkeit geben/
und alles sein leiden/ ja selbs seine noch an-
klebende sünde/ und des Teuffels verführun-
gen/ zu seinem besten in allen stücken richten
werde: welches alles auß der würckung des
kindlichen H. Geistes herkommet/ der in
den hertzen das jenige bezeuget/ worauß
dieser friede herkommet. Hievon lasset uns
einige freudige glaubens- wort Stephani
Praetorii
anhören/ der also schreibet in sei-
nem tractätlein von dem frieden Gottes (daß
auch der gottselige Statius solche wort sei-
ner schatz-kammer einverleibet pag. 489.)
So ist nun diß die meinung S. Pau-
li
Coloss. 3/ 15. daß ein Christ ein
friedsam hertz oder gewissen haben/
und ein friedsam leben führen solle
auff erden/ ohne jenige sorge seiner
seeligkeit/ ohne betrübnüß seiner
sünden/ und ohne forcht göttliches
zorns und gerichts. Sein hertz soll
ihm seyn wie ein stilles wässerlein/

wel-

art dieſes friedens/ und wie er ſich auff
jenen gruͤndet/ dann wo der glaubige erſt-
lich jenes friedens und verſoͤhnung ver-
ſichert iſt/ trauet er nachmal ferner ſeinem
Himmliſchen Vatter alles gutes zu/ und
glaubet/ daß er ihm die ſeeligkeit geben/
und alles ſein leiden/ ja ſelbs ſeine noch an-
klebende ſuͤnde/ und des Teuffels verfuͤhrun-
gen/ zu ſeinem beſten in allen ſtuͤcken richten
werde: welches alles auß der wuͤrckung des
kindlichen H. Geiſtes herkommet/ der in
den hertzen das jenige bezeuget/ worauß
dieſer friede herkommet. Hievon laſſet uns
einige freudige glaubens- wort Stephani
Prætorii
anhoͤren/ der alſo ſchreibet in ſei-
nem tractaͤtlein von dem friedẽ Gottes (daß
auch der gottſelige Statius ſolche wort ſei-
ner ſchatz-kammer einverleibet pag. 489.)
So iſt nun diß die meinung S. Pau-
li
Coloſſ. 3/ 15. daß ein Chriſt ein
friedſam hertz oder gewiſſen haben/
und ein friedſam leben fuͤhren ſolle
auff erden/ ohne jenige ſorge ſeiner
ſeeligkeit/ ohne betruͤbnuͤß ſeiner
ſuͤnden/ und ohne forcht goͤttliches
zorns und gerichts. Sein hertz ſoll
ihm ſeyn wie ein ſtilles waͤſſerlein/

wel-
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[40/0052] art dieſes friedens/ und wie er ſich auff jenen gruͤndet/ dann wo der glaubige erſt- lich jenes friedens und verſoͤhnung ver- ſichert iſt/ trauet er nachmal ferner ſeinem Himmliſchen Vatter alles gutes zu/ und glaubet/ daß er ihm die ſeeligkeit geben/ und alles ſein leiden/ ja ſelbs ſeine noch an- klebende ſuͤnde/ und des Teuffels verfuͤhrun- gen/ zu ſeinem beſten in allen ſtuͤcken richten werde: welches alles auß der wuͤrckung des kindlichen H. Geiſtes herkommet/ der in den hertzen das jenige bezeuget/ worauß dieſer friede herkommet. Hievon laſſet uns einige freudige glaubens- wort Stephani Prætorii anhoͤren/ der alſo ſchreibet in ſei- nem tractaͤtlein von dem friedẽ Gottes (daß auch der gottſelige Statius ſolche wort ſei- ner ſchatz-kammer einverleibet pag. 489.) So iſt nun diß die meinung S. Pau- li Coloſſ. 3/ 15. daß ein Chriſt ein friedſam hertz oder gewiſſen haben/ und ein friedſam leben fuͤhren ſolle auff erden/ ohne jenige ſorge ſeiner ſeeligkeit/ ohne betruͤbnuͤß ſeiner ſuͤnden/ und ohne forcht goͤttliches zorns und gerichts. Sein hertz ſoll ihm ſeyn wie ein ſtilles waͤſſerlein/ wel-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/52>, abgerufen am 02.05.2024.