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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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wil nicht gern zu rück gehen und ablassen/
hingegen ist man billich furchtsam vor das
künfftige: Spühret man widerstand/ so
zappelt das hertz/ ob wir auch fortfahren
sollen/ da wir es ansehen/ als stehe uns
GOTT selbst entgegen: Schlägets übel
auß/ so naget uns das gewissen/ daß wir
nicht nur die mühe vergebens angewandt/
sondern den schaden/ welchen wir etwa
daher leiden/ oder andern zugewachsen ist/
uns selbst und ihnen verursachet/ und dessen
rechenschafft zu geben haben: Bessert auch
GOtt endlich unseren fehler/ und lässets
eben nicht so übel außschlagen/ als es ge-
schehen hätte können/ so sehen wir zwahr
auffs neue Göttliche unverdiente güte/ aber
es bleibet doch das hertz nicht ohne fühlung
einiger angst/ da es sihet/ worein es sich ge-
stürtzt hätte/ ob wol GOtt nach seiner gü-
te die sache wiederumb zu recht gebracht.
Hie kommet uns Sirach wol zu statten/
c. 3/ 21. u. f. Stehe nicht nach hö-
herem stande/ und dencke nicht über
dein vermögen/ sondern was GOtt
dir befohlen hat/ deß nimme dich
stäts an. Dann es frommet dir
nichts/ daß du gaffest nach dem/ das

dir

wil nicht gern zu ruͤck gehen und ablaſſen/
hingegen iſt man billich furchtſam vor das
kuͤnfftige: Spuͤhret man widerſtand/ ſo
zappelt das hertz/ ob wir auch fortfahren
ſollen/ da wir es anſehen/ als ſtehe uns
GOTT ſelbſt entgegen: Schlaͤgets uͤbel
auß/ ſo naget uns das gewiſſen/ daß wir
nicht nur die muͤhe vergebens angewandt/
ſondern den ſchaden/ welchen wir etwa
daher leiden/ oder andern zugewachſen iſt/
uns ſelbſt und ihnen verurſachet/ und deſſen
rechenſchafft zu geben haben: Beſſert auch
GOtt endlich unſeren fehler/ und laͤſſets
eben nicht ſo uͤbel außſchlagen/ als es ge-
ſchehen haͤtte koͤnnen/ ſo ſehen wir zwahr
auffs neue Goͤttliche unverdiente guͤte/ aber
es bleibet doch das hertz nicht ohne fuͤhlung
einiger angſt/ da es ſihet/ worein es ſich ge-
ſtuͤrtzt haͤtte/ ob wol GOtt nach ſeiner guͤ-
te die ſache wiederumb zu recht gebracht.
Hie kommet uns Sirach wol zu ſtatten/
c. 3/ 21. u. f. Stehe nicht nach hoͤ-
herem ſtande/ und dencke nicht uͤber
dein vermoͤgen/ ſondern was GOtt
dir befohlen hat/ deß nimme dich
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[161/0173] wil nicht gern zu ruͤck gehen und ablaſſen/ hingegen iſt man billich furchtſam vor das kuͤnfftige: Spuͤhret man widerſtand/ ſo zappelt das hertz/ ob wir auch fortfahren ſollen/ da wir es anſehen/ als ſtehe uns GOTT ſelbſt entgegen: Schlaͤgets uͤbel auß/ ſo naget uns das gewiſſen/ daß wir nicht nur die muͤhe vergebens angewandt/ ſondern den ſchaden/ welchen wir etwa daher leiden/ oder andern zugewachſen iſt/ uns ſelbſt und ihnen verurſachet/ und deſſen rechenſchafft zu geben haben: Beſſert auch GOtt endlich unſeren fehler/ und laͤſſets eben nicht ſo uͤbel außſchlagen/ als es ge- ſchehen haͤtte koͤnnen/ ſo ſehen wir zwahr auffs neue Goͤttliche unverdiente guͤte/ aber es bleibet doch das hertz nicht ohne fuͤhlung einiger angſt/ da es ſihet/ worein es ſich ge- ſtuͤrtzt haͤtte/ ob wol GOtt nach ſeiner guͤ- te die ſache wiederumb zu recht gebracht. Hie kommet uns Sirach wol zu ſtatten/ c. 3/ 21. u. f. Stehe nicht nach hoͤ- herem ſtande/ und dencke nicht uͤber dein vermoͤgen/ ſondern was GOtt dir befohlen hat/ deß nimme dich ſtaͤts an. Dann es frommet dir nichts/ daß du gaffeſt nach dem/ das dir

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/173>, abgerufen am 22.11.2024.