Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.der Schrifft und von andern davon hö- Jsts
der Schrifft und von andern davon hoͤ- Jſts
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0140" n="128"/> der Schrifft und von andern davon hoͤ-<lb/> ren/ ſoll uns alle anmuth zu anderer freu-<lb/> de und wolluſt vergehen/ und wir ſie nicht<lb/> wuͤrdig achten/ uns damit zuverunruhigen/<lb/> da hingegen jene geiſtliche luſt die ſeele in ei-<lb/> ne treffliche ruhe bringet/ und den frieden<lb/> neben ſich hat. Wie die begierde/ nach<lb/> reichthum die ſeele verunruhige/ haben<lb/> wir auch gehoͤret; damit wir aber auch<lb/> ſolche verlaͤugnen/ dienet wol zu betrach-<lb/> ten/ wie uns aller reichthum nicht ſoviel<lb/> nutze/ daß wir darum die ruhe der ſeelen<lb/> verſchertzen wolten. Es genieſſet endlich<lb/> der allerreichſte/ wo er gleichſam den letſten<lb/> zweck ſeines geitzes erreichet hat/ (welches<lb/> dannoch auch unmuͤglich iſt/ weil der geitz<lb/> unerfaͤttlich bleibet/ wie viel er auch bekom-<lb/> met/) nichts mehrers von allem ſein ē gut als<lb/> der jenige/ welcher von ſeiner arbeit nur ſeine<lb/> bloſſe nothdurfft erlanget: Dieſer hat<lb/> ſeine nothduͤrfftige ſpeiß/ tranck und decke/<lb/> ſo dann maͤſſige nachtruhe/ uͤber welche<lb/> auch der reicheſte nicht mehr erwerben/ oder<lb/> feines guts weiter genieſſen kan/ bey wei-<lb/> tem aber auch in ſolchen ſtuͤcken ſoviel nicht<lb/> als der andere genieſſet/ weil das gemuͤth<lb/> allzuſehr fort und fort verunruhiget iſt.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jſts</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0140]
der Schrifft und von andern davon hoͤ-
ren/ ſoll uns alle anmuth zu anderer freu-
de und wolluſt vergehen/ und wir ſie nicht
wuͤrdig achten/ uns damit zuverunruhigen/
da hingegen jene geiſtliche luſt die ſeele in ei-
ne treffliche ruhe bringet/ und den frieden
neben ſich hat. Wie die begierde/ nach
reichthum die ſeele verunruhige/ haben
wir auch gehoͤret; damit wir aber auch
ſolche verlaͤugnen/ dienet wol zu betrach-
ten/ wie uns aller reichthum nicht ſoviel
nutze/ daß wir darum die ruhe der ſeelen
verſchertzen wolten. Es genieſſet endlich
der allerreichſte/ wo er gleichſam den letſten
zweck ſeines geitzes erreichet hat/ (welches
dannoch auch unmuͤglich iſt/ weil der geitz
unerfaͤttlich bleibet/ wie viel er auch bekom-
met/) nichts mehrers von allem ſein ē gut als
der jenige/ welcher von ſeiner arbeit nur ſeine
bloſſe nothdurfft erlanget: Dieſer hat
ſeine nothduͤrfftige ſpeiß/ tranck und decke/
ſo dann maͤſſige nachtruhe/ uͤber welche
auch der reicheſte nicht mehr erwerben/ oder
feines guts weiter genieſſen kan/ bey wei-
tem aber auch in ſolchen ſtuͤcken ſoviel nicht
als der andere genieſſet/ weil das gemuͤth
allzuſehr fort und fort verunruhiget iſt.
Jſts
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |