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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

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Das sechste Capitel.
stets in wahrer busse stehet/ und jenem den krieg mit ernst angekündiget hat) mit
dem äusserlichen GOttes-dienste/ (dessen/ wo er von den innerlichen abgeson-
dert wird/ heucheley/ recht in ihrer blösse vorgestellet wird) trösten und beruhigen
kan. Dahero kan das buch keinem von hertzen gefallen/ welcher nicht mit ernst
entschlossen hat/ den göttlichen erkanten willen anzunehmen/ und nach demselben
sich ohne ausnahm zurichten; Wann dann dieses fleisch und blut schwer ankömmt/
und sein todt ist/ so ist sich nicht zu verwundern/ daß sich viele vor diesem buch/ so in
GOttes nahmen ihren todt von ihnen fodert/ fürchten/ die aber ruchloß sind/ es
allerdings lästern: Jndessen bleibet es rechtschaffenen seelen ihre einige freude/ und
halten sie sich demselben verbunden/ daß es ihnen ihre schändliche gestalt in Adam
schändlich gnug verstellet/ weil es hingegen auch ihnen ihre schöne gestalt in Chri-
sto weiset/ und den weg/ auff dem sie dazu gelangen mögen/ zeiget. Dieses sel. Arnd-
ten/
so dann auch D. Lütkemanns/ der auch mit grosser krafft geschrieben/ schüler
und jünger ist auch der von demselben belobte D. Müller gewesen/ dessen schrifften
auch vielen die augen aufgethan/ und sie erwecket haben/ auch hoffentlich noch fer-
ner viele frucht bringen werden. Es war mir aber sonderlich lieb zuvernehmen/
daß auch unsers theuren Lutheri schrifften nicht unbekant/ sonderlich seine werthe
Kirchen-Postill/ die wir nicht nur deßwegen so viel höher zu schätzen haben/ weil
GOTT durch seinen dienst uns in unsern vor-eltern das liecht des Evangelii aus
aus den [fi]nsternüssen des Papstums wieder herfür gebracht/ und aufgehen hat las-
sen/ sondern weil er auch in ihn ein solches reiches maaß des Geistes geleget hat/ daß
seine schrifften voller krafft und sonderlich nach der Apostel zeit wenige gleichermas-
sen/ die lebendige krafft des glaubens werden erkant und beschrieben haben/ wie
ihn der HERR dieselbe hat einsehen und andern zeigen lassen. Unter seinen ge-
sammten schrifften aber ist wohl seine Kirchen-Postill eine der besten/ wie er sie
selbst sein liebstes buch genant/ darinnen er mit reicherm Geist die göttliche war-
heit vorgestellet hat/ und so viel weniger er/ der sonst offt in predigten befindlicher
künsten und wol-rendenheit zeiget/ so viel mehrere krafft empfindet davon ein an-
dächtiger leser.

Taulerum anlangend/ hat derselbe zwar zu einer zeit gelebet/ wo das
Papstum in dicker finsternüß gestecket ist/ jedennoch siehet und findet man in
demselbigen mehr liecht als man sich von solcher zeit hätte versprechen und ver-
sehen sollen/ und dienet dieser Christliche lehrer zum zeügnüß/ wie GOTT zu allen
zeiten die seinigen erhalten habe/ daß die auch ihrer zeit gemeine ir[r]thümer das liecht
ihres wahren glaubens so nicht auslöschen mögen. Wie auch gewiß ist/ daß unser
lieber Lutherus/ (so er selbst bekennet) solchem Taulero nicht wenig seiner erkänt-
nüß gedancket habe; Jch habe mich auch etzliche mahl darüber verwundert/ daß
mir exempel vorgekommen/ daß einige ungelehrte und einfältige/ solche schrifften

bes-

Das ſechſte Capitel.
ſtets in wahrer buſſe ſtehet/ und jenem den krieg mit eꝛnſt angekuͤndiget hat) mit
dem aͤuſſerlichen GOttes-dienſte/ (deſſen/ wo er von den innerlichen abgeſon-
dert wird/ heucheley/ recht in ihrer bloͤſſe vorgeſtellet wird) troͤſten und beruhigen
kan. Dahero kan das buch keinem von heꝛtzen gefallen/ welcher nicht mit ernſt
entſchloſſen hat/ den goͤttlichen erkanten willen anzunehmen/ und nach demſelben
ſich ohne ausnahm zurichten; Wann dann dieſes fleiſch und blut ſchwer ankoͤm̃t/
und ſein todt iſt/ ſo iſt ſich nicht zu verwundern/ daß ſich viele vor dieſem buch/ ſo in
GOttes nahmen ihren todt von ihnen fodert/ fuͤrchten/ die aber ruchloß ſind/ es
allerdings laͤſtern: Jndeſſen bleibet es rechtſchaffenen ſeelen ihre einige freude/ und
halten ſie ſich demſelben verbunden/ daß es ihnen ihre ſchaͤndliche geſtalt in Adam
ſchaͤndlich gnug verſtellet/ weil es hingegen auch ihnen ihre ſchoͤne geſtalt in Chri-
ſto weiſet/ und den weg/ auff dem ſie dazu gelangen moͤgen/ zeiget. Dieſes ſel. Arnd-
ten/
ſo dann auch D. Luͤtkemanns/ der auch mit groſſer krafft geſchrieben/ ſchuͤler
und juͤnger iſt auch der von demſelben belobte D. Muͤller geweſen/ deſſen ſchrifften
auch vielen die augen aufgethan/ und ſie erwecket haben/ auch hoffentlich noch fer-
ner viele frucht bringen werden. Es war mir aber ſonderlich lieb zuvernehmen/
daß auch unſers theuren Lutheri ſchrifften nicht unbekant/ ſonderlich ſeine werthe
Kirchen-Poſtill/ die wir nicht nur deßwegen ſo viel hoͤher zu ſchaͤtzen haben/ weil
GOTT durch ſeinen dienſt uns in unſern vor-eltern das liecht des Evangelii aus
aus den [fi]nſternuͤſſen des Papſtums wieder herfuͤr gebracht/ und aufgehen hat laſ-
ſen/ ſondern weil er auch in ihn ein ſolches reiches maaß des Geiſtes geleget hat/ daß
ſeine ſchrifften voller krafft und ſonderlich nach der Apoſtel zeit wenige gleichermaſ-
ſen/ die lebendige krafft des glaubens werden erkant und beſchrieben haben/ wie
ihn der HERR dieſelbe hat einſehen und andern zeigen laſſen. Unter ſeinen ge-
ſammten ſchrifften aber iſt wohl ſeine Kirchen-Poſtill eine der beſten/ wie er ſie
ſelbſt ſein liebſtes buch genant/ darinnen er mit reicherm Geiſt die goͤttliche war-
heit vorgeſtellet hat/ und ſo viel weniger er/ der ſonſt offt in predigten befindlicher
kuͤnſten und wol-rendenheit zeiget/ ſo viel mehrere krafft empfindet davon ein an-
daͤchtiger leſer.

Taulerum anlangend/ hat derſelbe zwar zu einer zeit gelebet/ wo das
Papſtum in dicker finſternuͤß geſtecket iſt/ jedennoch ſiehet und findet man in
demſelbigen mehr liecht als man ſich von ſolcher zeit haͤtte verſprechen und ver-
ſehen ſollen/ und dienet dieſer Chriſtliche lehrer zum zeuͤgnuͤß/ wie GOTT zu allen
zeiten die ſeinigen erhalten habe/ daß die auch ihrer zeit gemeine iꝛ[ꝛ]thuͤmer das liecht
ihres wahren glaubens ſo nicht ausloͤſchen moͤgen. Wie auch gewiß iſt/ daß unſer
lieber Lutherus/ (ſo er ſelbſt bekennet) ſolchem Taulero nicht wenig ſeiner erkaͤnt-
nuͤß gedancket habe; Jch habe mich auch etzliche mahl daruͤber verwundert/ daß
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[828/0846] Das ſechſte Capitel. ſtets in wahrer buſſe ſtehet/ und jenem den krieg mit eꝛnſt angekuͤndiget hat) mit dem aͤuſſerlichen GOttes-dienſte/ (deſſen/ wo er von den innerlichen abgeſon- dert wird/ heucheley/ recht in ihrer bloͤſſe vorgeſtellet wird) troͤſten und beruhigen kan. Dahero kan das buch keinem von heꝛtzen gefallen/ welcher nicht mit ernſt entſchloſſen hat/ den goͤttlichen erkanten willen anzunehmen/ und nach demſelben ſich ohne ausnahm zurichten; Wann dann dieſes fleiſch und blut ſchwer ankoͤm̃t/ und ſein todt iſt/ ſo iſt ſich nicht zu verwundern/ daß ſich viele vor dieſem buch/ ſo in GOttes nahmen ihren todt von ihnen fodert/ fuͤrchten/ die aber ruchloß ſind/ es allerdings laͤſtern: Jndeſſen bleibet es rechtſchaffenen ſeelen ihre einige freude/ und halten ſie ſich demſelben verbunden/ daß es ihnen ihre ſchaͤndliche geſtalt in Adam ſchaͤndlich gnug verſtellet/ weil es hingegen auch ihnen ihre ſchoͤne geſtalt in Chri- ſto weiſet/ und den weg/ auff dem ſie dazu gelangen moͤgen/ zeiget. Dieſes ſel. Arnd- ten/ ſo dann auch D. Luͤtkemanns/ der auch mit groſſer krafft geſchrieben/ ſchuͤler und juͤnger iſt auch der von demſelben belobte D. Muͤller geweſen/ deſſen ſchrifften auch vielen die augen aufgethan/ und ſie erwecket haben/ auch hoffentlich noch fer- ner viele frucht bringen werden. Es war mir aber ſonderlich lieb zuvernehmen/ daß auch unſers theuren Lutheri ſchrifften nicht unbekant/ ſonderlich ſeine werthe Kirchen-Poſtill/ die wir nicht nur deßwegen ſo viel hoͤher zu ſchaͤtzen haben/ weil GOTT durch ſeinen dienſt uns in unſern vor-eltern das liecht des Evangelii aus aus den finſternuͤſſen des Papſtums wieder herfuͤr gebracht/ und aufgehen hat laſ- ſen/ ſondern weil er auch in ihn ein ſolches reiches maaß des Geiſtes geleget hat/ daß ſeine ſchrifften voller krafft und ſonderlich nach der Apoſtel zeit wenige gleichermaſ- ſen/ die lebendige krafft des glaubens werden erkant und beſchrieben haben/ wie ihn der HERR dieſelbe hat einſehen und andern zeigen laſſen. Unter ſeinen ge- ſammten ſchrifften aber iſt wohl ſeine Kirchen-Poſtill eine der beſten/ wie er ſie ſelbſt ſein liebſtes buch genant/ darinnen er mit reicherm Geiſt die goͤttliche war- heit vorgeſtellet hat/ und ſo viel weniger er/ der ſonſt offt in predigten befindlicher kuͤnſten und wol-rendenheit zeiget/ ſo viel mehrere krafft empfindet davon ein an- daͤchtiger leſer. Taulerum anlangend/ hat derſelbe zwar zu einer zeit gelebet/ wo das Papſtum in dicker finſternuͤß geſtecket iſt/ jedennoch ſiehet und findet man in demſelbigen mehr liecht als man ſich von ſolcher zeit haͤtte verſprechen und ver- ſehen ſollen/ und dienet dieſer Chriſtliche lehrer zum zeuͤgnuͤß/ wie GOTT zu allen zeiten die ſeinigen erhalten habe/ daß die auch ihrer zeit gemeine iꝛꝛthuͤmer das liecht ihres wahren glaubens ſo nicht ausloͤſchen moͤgen. Wie auch gewiß iſt/ daß unſer lieber Lutherus/ (ſo er ſelbſt bekennet) ſolchem Taulero nicht wenig ſeiner erkaͤnt- nuͤß gedancket habe; Jch habe mich auch etzliche mahl daruͤber verwundert/ daß mir exempel vorgekommen/ daß einige ungelehrte und einfaͤltige/ ſolche ſchrifften beſ-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 828. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/846>, abgerufen am 18.05.2024.