Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.ARTIC. I. DISTINCTIO I. SECTIO II. aus dem statu ambiguo zu kommen begierig bin/ beharrlicher dero gunsten zuver-sichtlich getröstende ich allezeit seyn werde etc. 19. Febr. 1666. SECTIO II. Die antwort an eben denselbigen. MEins großg. hochg. Herrn abermahl beliebiges zur antwort auff mein vo- brin-
ARTIC. I. DISTINCTIO I. SECTIO II. aus dem ſtatu ambiguo zu kom̃en begierig bin/ beharrlicher dero gunſten zuver-ſichtlich getroͤſtende ich allezeit ſeyn werde etc. 19. Febr. 1666. SECTIO II. Die antwort an eben denſelbigen. MEins großg. hochg. Herrn abermahl beliebiges zur antwort auff mein vo- brin-
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ARTIC. I. DISTINCTIO I. SECTIO II.
aus dem ſtatu ambiguo zu kom̃en begierig bin/ beharrlicher dero gunſten zuver-
ſichtlich getroͤſtende ich allezeit ſeyn werde etc. 19. Febr. 1666.
SECTIO II.
Die antwort an eben denſelbigen.
MEins großg. hochg. Herrn abermahl beliebiges zur antwort auff mein vo-
riges habe ich voꝛ 8. tagen von der poſt zuꝛecht empfangen. Wiewohl weil in
ſolcher ſtunde gleich dieſelbe wieder abgehet/ nicht alſobald antworten
koͤnnen/ ſondern es biß auff jetzo verſchieben muͤſſen. Bedancke mich zu foͤrdriſt/
gegen meinen großguͤnſtigen hochgeehrten Herrn/ daß ſolcher mit ſo vielem auff
mein begehren die beſchaffenheit der condition mir zu erlaͤutern/ und damit die in-
tention hochloͤblicher ſtatt recht zu verſtehen zugeben großguͤnſtig beliebet. Und
bleibe denſelben/ wie der getreue GOTT es auch noch ferner fuͤgen wird/ allzeit
deßwegen zu gefliſſener danckbahrkeit hoͤchſtens verbunden. Das werck ſelbſten
belangend/ ſo finde ich unterſchiedliches bey beſchreibenden amt/ welches ich mir bey
ſolchen faſt nicht vermuthet/ und dannenhero der empfangene bericht mir ſo viel noͤ-
tiger geweſen/ indeme daß alle partes der abſonderlichen ſellenſorge beyſammen ſte-
hen/ und noch der direction der geiſtlichen zuſammenkuͤnfften/ welcherley bey ſol-
cher ſtatt gebraͤuchlich zu ſeyn/ ich gar nicht wuſte/ dazu geſetzet wird. So ma-
chet dieſes das werck/ ſo in anſehung der verrichtungen ſelbs/ als daß nechſt er-
wehnter maſſen ich in gegenwaͤrdiger ſtelle auſſer der predigten zu keinen weitern
kirchengeſchaͤfften gehalten/ oder deſſen bißher gewohnt geweſen/ ſo viel ſchwehrer/
als die wichtigkeit des dienſtes groͤſſer: daß dannenher nechſt angezogene urſachen/
wo ich mich mit mir ſelbs berathen wolte/ alle in ſo viel mehrerer krafft ſtehen blei-
ben/ und mir einen entſchluß zufaſſen/ ſo lange ich auff mich ſelbs ſehe/ faſt ſchwehr
zulaſſen. Wann aber ich mich auch wohl beſinne/ wie daß eines theils zwar das
urtheil uͤber ſich nicht bloſſer dings einem jeglichen ſelbſten/ da aus bald dieſem bald
jenem affect es ſich verſtoſſen mag/ ohne anderer beyziehung zu uͤberlaſſen/ andern
theils aber/ wie mein großguͤnſtiger hochgeehrter Herr gleicher maſſen in den ſei-
nigen erinnert/ der ſchickende mit noͤthigen gaben auch geſchickt zu machen ſo kraͤff-
tig vermag/ als ohn zweiffenlich verſpreche; Habe endlichen ich bey mir ſelbs in
den nahmen des Hoͤchſten/ mit deme und in dem gebet zu ihm ich gantzes dieſes
werck faſt bißher noch alleine zu belegen gehabt/ dieſen ſchluß gefaſſet/ einen er-
kaͤntlich-goͤttlichen beruff/ wie ohne das dieſes die gewiſſens pflicht mit ſich bringet/
nicht aus handen zu gehen/ ſondern auch ohn angeſehen alles anderen der ſtimme
deſſen zu folgen/ der wie er mich anfangs hier auff die cantzel durch ordentl. beruff
geſetzet/ alſo ſeine ungebundene hand uͤber ſeinen knecht ſich vorbehalten/ auch an-
ders wohin nach ſeinem willen ihn zuſchicken. Auff das aber ob gegenwaͤrtiges an-
brin-
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