Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 2. Halle (Saale), 1701.ARTIC. II. SECTIO XI. und weichen den so gewissesten als herrlichsten sieg darvon tragen.) Wo aberjene noth leiden wollen/ alsdann mit freudigkeit ihnen den kopff zu biethen/ der gewissen ver sicherung/ sie können nicht anders/ als daß sie endlich anlauf- fen und fallen müssen. 1696. SECTIO XI. Trost an einen christlichen Vrediger in der angst wegen des beicht-stuls und wenigem ausrichten in dem amt. ZU den lieben brieffen selbs zu kommen/ wie mir solche schon bereits um mahl C c c c c
ARTIC. II. SECTIO XI. und weichen den ſo gewiſſeſten als herrlichſten ſieg darvon tragen.) Wo aberjene noth leiden wollen/ alsdann mit freudigkeit ihnen den kopff zu biethen/ der gewiſſen ver ſicherung/ ſie koͤnnen nicht anders/ als daß ſie endlich anlauf- fen und fallen muͤſſen. 1696. SECTIO XI. Troſt an einen chriſtlichen Vrediger in der angſt wegen des beicht-ſtuls und wenigem ausrichten in dem amt. ZU den lieben brieffen ſelbs zu kommen/ wie mir ſolche ſchon bereits um mahl C c c c c
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ARTIC. II. SECTIO XI.
und weichen den ſo gewiſſeſten als herrlichſten ſieg darvon tragen.) Wo aber
jene noth leiden wollen/ alsdann mit freudigkeit ihnen den kopff zu biethen/
der gewiſſen ver ſicherung/ ſie koͤnnen nicht anders/ als daß ſie endlich anlauf-
fen und fallen muͤſſen. 1696.
SECTIO XI.
Troſt an einen chriſtlichen Vrediger in der angſt
wegen des beicht-ſtuls und wenigem ausrichten
in dem amt.
ZU den lieben brieffen ſelbs zu kommen/ wie mir ſolche ſchon bereits um
der hand willen angenehm geweſen/ ſo faſſen ſie auch meiſtens ſolchen
inhalt in ſich/ der mich auffrichtete und troͤſtete/ indem ich neues zeug-
nuͤß ſahe/ wie der HErr ſeiner treuen diener arbeit nach ſeiner verheiſſung
nicht ungeſegnet laſſe/ ob es wol ſonſten ſo offt das anſehen gewinnen will/ ob
waͤre er uns ein born worden/ der nicht mehr quellen wolle. Zwahr klagt
werther Bruder annoch/ und kan ſich an der frucht ſeiner arbeit nicht vergnuͤ-
gen/ wie zwahr freylich nicht ohn iſt/ daß weiln/ wie weit wir es bringen/ es
dannoch ſehr fern davon zuruͤckbleibet/ als wirs bringen ſolten/ wir alſo in
nichts deſſen/ was ausgerichtet worden/ zu beruhen/ ſondern immer weiter
fortzufahren haben: Jndeſſen iſt dennoch/ wo der HErr ſo viele gnade bereits
ertheilet/ dieſe auch wuͤrdig/ erkant zu werden/ und es billich/ ſich und andere
dadurch zu einem freudigen lobe GOttes auffzumuntern. Nun iſts gewiß-
lich ſchon ſehr weit gebracht/ da derſelbe ſeine ſchaafe/ auch nach dem innern/
auffs wenigſte dem maaß ihrer erkaͤntnuͤß/ kennet/ wohin es wegen ſolcher
hindernuͤſſen/ denen auch die treueſte nicht gnugſam gewachſen ſind/ ſie von
ſich abzulehnen/ der zwantzigſte Prediger nicht bringen kan. Dann nach
ſolcher erkaͤntnuͤß iſts nachmal ſo viel leichter/ ſo wol die allgemeine reden und
predigten nach erforderung dero erbauung einzurichten/ als auch die abſon-
derliche zuſpruͤche und vermahnungen bey der beicht deſto beſſer zu ihrer meh-
rern frucht zu faſſen. Daß man aber bey allem ſolchem noch nicht allemal
gantz gewiß ſeye/ ob die confitenten wuͤrdig ſeyen/ iſt freylich wahr/ aber be-
kenne dabey/ daß ich mich den kummer daruͤber nicht eben niederſchlagen wolte
laſſen. Es iſt die pruͤffung ſein ſelbs einem jeglichen communicanten befoh-
len/ nicht hauptſaͤchlich dem Prediger: Sondern dieſes amt beſtehet/ was ſol-
chen punct anlangt/ darinnen/ daß er ſeinem confitenten insgemein und ab-
ſonderlich anzeiget und anleitung gibet/ wie er ſich ſelbs zu pruͤffen: Hat er
dieſes gethan/ ſo ſtehets allein zu jenes verantwortung/ wo er in der pruͤffung
ſeiner ſelbs aus eigner ſchuld zuruͤcke bleibet/ an dem Prediger aber kans nicht
geſuchet werden. Ferner/ weil die abſolution ſo wol als das heilige abend-
mahl
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