Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.ARTIC. II. SECTIO V. lens kräfftig erfüllen/ und also führen wolle/ daß sie deßelbigen versichertsolchem auch würcklich folgen und sich beqvemen. Er segene auch die liebe in ihn gelegte gaben der maßen/ daß sie des orts/ wo er ihn hin entweder zu laßen oder zu versetzen bestimmet hat/ immer mehr und mehr reiche früchte bringen/ zu seinem eigenen preiß/ und vieler seelen seligkeit. 1679. SECTIO V. Uber angemuthete Fürstliche Superintendenz und Hoff-prediger stelle aus einem städtischen ministerio. AUff gethane anfrage/ wegen angebothener Fürstlicher vocation, ob die- der-
ARTIC. II. SECTIO V. lens kraͤfftig erfuͤllen/ und alſo fuͤhren wolle/ daß ſie deßelbigen verſichertſolchem auch wuͤrcklich folgen und ſich beqvemen. Er ſegene auch die liebe in ihn gelegte gaben der maßen/ daß ſie des orts/ wo er ihn hin entweder zu laßen oder zu verſetzen beſtimmet hat/ immer mehr und mehr reiche fruͤchte bringen/ zu ſeinem eigenen preiß/ und vieler ſeelen ſeligkeit. 1679. SECTIO V. Uber angemuthete Fuͤrſtliche Superintendenz und Hoff-prediger ſtelle aus einem ſtaͤdtiſchen miniſterio. AUff gethane anfrage/ wegen angebothener Fuͤrſtlicher vocation, ob die- der-
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ARTIC. II. SECTIO V.
lens kraͤfftig erfuͤllen/ und alſo fuͤhren wolle/ daß ſie deßelbigen verſichert
ſolchem auch wuͤrcklich folgen und ſich beqvemen. Er ſegene auch die liebe
in ihn gelegte gaben der maßen/ daß ſie des orts/ wo er ihn hin entweder zu
laßen oder zu verſetzen beſtimmet hat/ immer mehr und mehr reiche fruͤchte
bringen/ zu ſeinem eigenen preiß/ und vieler ſeelen ſeligkeit. 1679.
SECTIO V.
Uber angemuthete Fuͤrſtliche Superintendenz
und Hoff-prediger ſtelle aus einem ſtaͤdtiſchen
miniſterio.
AUff gethane anfrage/ wegen angebothener Fuͤrſtlicher vocation, ob die-
ſelbe vor goͤttlich anzunehmen/ habe ich nach mit guten freunden ge-
thaner hertzlicher anruffung GOttes dieſelbe und darinnen/ wie ich
das werck vor GOttes augen anſehe/ meine gedancken zu fertigen wollen.
Der HErr HErr gebe dazu das liecht ſeines geiſtes/ daß ich wahrhafftig ſei-
nen rath in ſolcher ſache erkenne/ und denſelben zu zeigen vermoͤge/ oder/ wo
ich darinnen fehlen ſolte/ gebe er ihm ſelbs ſeinen willen mit gewiſſer verſiche-
rung der ſeelen zu erkennen/ um ſeines nahmens ehre willen. Weil nun in
allen beruffs-geſchaͤfften ſonderlich auff drey ſtuͤcke acht zu geben/ und aus
denſelben/ was goͤttlichem willen gemaͤß oder nicht ſeyn moͤge/ zu urtheilen iſt/
auff den beruffenden/ beruffenen/ und die beyden ſtellen ſo mit einander zu
verwechſeln ſind/ ſo will ich ſolche nach einander in der forcht des HErrn er-
wegen. Die beruffende anlangend/ findet ſich daran kein mangel: indem
zu einer ſo lang vacanten ſtelle jemand zu beruffen die Hochfuͤrſtliche regie-
rung nicht nur gnugſam berechtiget iſt/ ſondern ſich ſelbs lang dahin verbun-
den erkant/ auch unterſchiedliches/ wie mir ſelbs particularia bekant ſind/ ja
durch mich einige geſucht worden ſind/ zu ſolchem zweck bereits verſucht hat/
ſo aber niemals zu einem effect kommen wollen. So iſt mir auch bekant/ daß
des HErrn NN. der wol das meiſte in ſolchem geſchaͤfft thun mag/ in-
tention Chriſtlich und redlich iſt/ als dem es hertzlich angelegen/ nicht nur
den hoff/ ſondern vornemlich die geſamte kirchen des landes mit einem treuen
auffſeher zu verſorgen: alſo/ daß auch nicht das wenigſte anſehen fleiſchlicher
abſichten in ſolchem werck nur zu ſorgen iſt/ weniger gewiß gezeiget werden
kan: welches ich auch davon ſagen mag/ daß geliebter bruder auch von nie-
mand aus fleiſchlichem reſpect dahin recommendiret worden/ wie dann/ ob
ich wol dazu gelegenheit gehabt haben moͤchte/ ich meins orts niemals deſſel-
ben nach Archontopolim gedacht habe/ theils/ weil unſre nahe ſchwaͤgerſchaft
meine recommendation ſo bald verdaͤchtig machen moͤgen/ theils/ weil ſon-
der-
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