Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

ARTIC. I. SECTIO X.
mit vielen physicis experimentis umgehet/ uns endl. etwas taugliches brin-
gen werde/ wird die künfftige zeit geben. Jch weiß jetzmahl fast keine anweisung
dazu vorzuschlagen/ wie ich auch deßwegen auf das sonsten so nützlich achtende
studium mich selbs weniger gelegt/ weil das jenige so insgemein darinnen ge-
than wird/ doch noch wenig satisfaction einem ingenio gibet/ so gern alles
recht gründl. verstehen wolte. Mathesis wird fast das einige studium seyn/
da man noch von einer vollkommenheit/ wo wirs so nennen wollen/ gegen an-
dere zu rechnen reden möchte/ und hat man in deroselben die meisten wahrhei-
ten/ die unzweifflich gewiß sind. Und weil sie in Jena den so berühmten
mann Hr. Weigelium haben/ so wolte nicht mißrathen/ sich seiner operae zu
bedienen/ oder doch von ihm zu vernehmen/ was er zu seinem scopo dienlich
achtete. Die Philologia möchte in sprachen und der historie bestehen. Unter den
sprachen ist wohl die Griechis. die nothwendigste/ und wo solches nicht schon
voran geschehen ist/ riethe ich neben dem N. T. und der vers. der LXX. in dem
A. T. auch aufs wenigste einige der ältern Griechis. patrum und daraus die
phrasin graecam, sonderlich Ecclesiasticam, sich recht bekant zu machen. Jn dem
Hebräis. wird auch noch mehr fleiß anzuwenden seyn; vielleicht aber gibts ge-
legenheit/ bey Hrn. L. Ezardi in Hamburg sich eine weile aufzuhalten/ wel-
ches nie keinen gereuet hat/ so sich seiner bedienet. Wo nun in dieser sprach
das nöthige gethan ist/ so hat die Chaldeis. und Syrisch. wenige schwehrigkeit
mehr/ sondern kan eine geringe anleitung so viel geben/ als wir zu unserem
zweck nöthig haben. Jn der historie, wird etwa die historia profana nicht
so hoch verlanget werden/ doch ist nöthig/ aufs wenigste einen autorem sich
ziemlich bekant zu machen/ der uns die gantze seriem der imperiorum und än-
derungen der reiche der welt vor augen stellete/ ohne deren wissenschafft uns
auch die ordnung der kirchen-historie nicht so wohl in die gedächtnüß kommt.
Was aber diese anlangt/ hielte ich davor/ zu gegenwärtiger zeit solte das com-
pendium Gothanum
genug seyn: die völlige tractation aber derselben/ wo
die lesung der alten scriptorum auch nöthig ist/ möchte entweder weiter hin-
aus/ oder wohl gar in die zeit künfftiger dienste versparet werden: wie sie dann
schier eine zeitlang einen gantzen menschen erfordert. Dieses wären meine
einfältige vorschläge/ belangend die studia, so vor der Theologia hergehen.
Was aber dieselbe selbs betrifft/ so haben wir sonderlich acht zugeben/ daß sol-
che mit guter ordnung/ so dann auf eine heilige und heilsame weise gehandelt
werde. Zu der ordnung gehöret/ daß man etwa erst ein compendium o-
der systema (und nachdem auf einer jeglichen Universität eines das gebräuch-
lichste/ darüber man manuduction und Collegia haben kan/ da immer ein
sonst schlechteres/ wo man einen Praeceptorem dabey hat/ einem sonst accu-
rate
ren ohne denselben vorzu ziehen seyn würde) vor die hand nehme/ und sol-
ches mit fleiß sich bekant mache/ um so wohl die articulos selbs und die wahr-

heit
G g g 3

ARTIC. I. SECTIO X.
mit vielen phyſicis experimentis umgehet/ uns endl. etwas taugliches brin-
gẽ werde/ wird die kuͤnfftige zeit geben. Jch weiß jetzmahl faſt keine anweiſung
dazu vorzuſchlagen/ wie ich auch deßwegen auf das ſonſten ſo nuͤtzlich achtende
ſtudium mich ſelbs weniger gelegt/ weil das jenige ſo insgemein darinnen ge-
than wird/ doch noch wenig ſatisfaction einem ingenio gibet/ ſo gern alles
recht gruͤndl. verſtehen wolte. Matheſis wird faſt das einige ſtudium ſeyn/
da man noch von einer vollkommenheit/ wo wirs ſo nennen wollen/ gegen an-
dere zu rechnen reden moͤchte/ und hat man in deroſelben die meiſten wahrhei-
ten/ die unzweifflich gewiß ſind. Und weil ſie in Jena den ſo beruͤhmten
mann Hr. Weigelium haben/ ſo wolte nicht mißrathen/ ſich ſeiner operæ zu
bedienen/ oder doch von ihm zu vernehmen/ was er zu ſeinem ſcopo dienlich
achtete. Die Philologia moͤchte in ſprachen und der hiſtorie beſtehen. Unter den
ſprachen iſt wohl die Griechiſ. die nothwendigſte/ und wo ſolches nicht ſchon
voran geſchehen iſt/ riethe ich neben dem N. T. und der verſ. der LXX. in dem
A. T. auch aufs wenigſte einige der aͤltern Griechiſ. patrum und daraus die
phraſin græcam, ſonderlich Eccleſiaſticam, ſich recht bekant zu machen. Jn dem
Hebraͤiſ. wird auch noch mehr fleiß anzuwenden ſeyn; vielleicht aber gibts ge-
legenheit/ bey Hrn. L. Ezardi in Hamburg ſich eine weile aufzuhalten/ wel-
ches nie keinen gereuet hat/ ſo ſich ſeiner bedienet. Wo nun in dieſer ſprach
das noͤthige gethan iſt/ ſo hat die Chaldeiſ. und Syriſch. wenige ſchwehrigkeit
mehr/ ſondern kan eine geringe anleitung ſo viel geben/ als wir zu unſerem
zweck noͤthig haben. Jn der hiſtorie, wird etwa die hiſtoria profana nicht
ſo hoch verlanget werden/ doch iſt noͤthig/ aufs wenigſte einen autorem ſich
ziemlich bekant zu machen/ der uns die gantze ſeriem der imperiorum und aͤn-
derungen der reiche der welt vor augen ſtellete/ ohne deren wiſſenſchafft uns
auch die ordnung der kirchen-hiſtorie nicht ſo wohl in die gedaͤchtnuͤß kommt.
Was aber dieſe anlangt/ hielte ich davor/ zu gegenwaͤrtiger zeit ſolte das com-
pendium Gothanum
genug ſeyn: die voͤllige tractation aber derſelben/ wo
die leſung der alten ſcriptorum auch noͤthig iſt/ moͤchte entweder weiter hin-
aus/ oder wohl gar in die zeit kuͤnfftiger dienſte verſparet werden: wie ſie dann
ſchier eine zeitlang einen gantzen menſchen erfordert. Dieſes waͤren meine
einfaͤltige vorſchlaͤge/ belangend die ſtudia, ſo vor der Theologia hergehen.
Was aber dieſelbe ſelbs betrifft/ ſo haben wir ſonderlich acht zugeben/ daß ſol-
che mit guter ordnung/ ſo dann auf eine heilige und heilſame weiſe gehandelt
werde. Zu der ordnung gehoͤret/ daß man etwa erſt ein compendium o-
der ſyſtema (und nachdem auf einer jeglichen Univerſitaͤt eines das gebraͤuch-
lichſte/ daruͤber man manuduction und Collegia haben kan/ da immer ein
ſonſt ſchlechteres/ wo man einen Præceptorem dabey hat/ einem ſonſt accu-
rate
ren ohne denſelben vorzu ziehen ſeyn wuͤrde) vor die hand nehme/ und ſol-
ches mit fleiß ſich bekant mache/ um ſo wohl die articulos ſelbs und die wahr-

heit
G g g 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0437" n="421"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ARTIC. I. <hi rendition="#g">SECTIO</hi> X.</hi></hi></fw><lb/>
mit vielen <hi rendition="#aq">phy&#x017F;icis experimentis</hi> umgehet/ uns endl. etwas taugliches brin-<lb/>
ge&#x0303; werde/ wird die ku&#x0364;nfftige zeit geben. Jch weiß jetzmahl fa&#x017F;t keine anwei&#x017F;ung<lb/>
dazu vorzu&#x017F;chlagen/ wie ich auch deßwegen auf das &#x017F;on&#x017F;ten &#x017F;o nu&#x0364;tzlich achtende<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;tudium</hi> mich &#x017F;elbs weniger gelegt/ weil das jenige &#x017F;o insgemein darinnen ge-<lb/>
than wird/ doch noch wenig <hi rendition="#aq">&#x017F;atisfaction</hi> einem <hi rendition="#aq">ingenio</hi> gibet/ &#x017F;o gern alles<lb/>
recht gru&#x0364;ndl. ver&#x017F;tehen wolte. <hi rendition="#aq">Mathe&#x017F;is</hi> wird fa&#x017F;t das einige <hi rendition="#aq">&#x017F;tudium</hi> &#x017F;eyn/<lb/>
da man noch von einer vollkommenheit/ wo wirs &#x017F;o nennen wollen/ gegen an-<lb/>
dere zu rechnen reden mo&#x0364;chte/ und hat man in dero&#x017F;elben die mei&#x017F;ten wahrhei-<lb/>
ten/ die unzweifflich gewiß &#x017F;ind. Und weil &#x017F;ie in Jena den &#x017F;o beru&#x0364;hmten<lb/>
mann Hr. <hi rendition="#aq">Weigelium</hi> haben/ &#x017F;o wolte nicht mißrathen/ &#x017F;ich &#x017F;einer <hi rendition="#aq">operæ</hi> zu<lb/>
bedienen/ oder doch von ihm zu vernehmen/ was er zu &#x017F;einem <hi rendition="#aq">&#x017F;copo</hi> dienlich<lb/>
achtete. Die <hi rendition="#aq">Philologia</hi> mo&#x0364;chte in &#x017F;prachen und der <hi rendition="#aq">hi&#x017F;torie</hi> be&#x017F;tehen. Unter den<lb/>
&#x017F;prachen i&#x017F;t wohl die <hi rendition="#fr">Griechi&#x017F;.</hi> die nothwendig&#x017F;te/ und wo &#x017F;olches nicht &#x017F;chon<lb/>
voran ge&#x017F;chehen i&#x017F;t/ riethe ich neben dem N. T. und der <hi rendition="#aq">ver&#x017F;.</hi> der <hi rendition="#aq">LXX.</hi> in dem<lb/>
A. T. auch aufs wenig&#x017F;te einige der a&#x0364;ltern Griechi&#x017F;. <hi rendition="#aq">patrum</hi> und daraus die<lb/><hi rendition="#aq">phra&#x017F;in græcam,</hi> &#x017F;onderlich <hi rendition="#aq">Eccle&#x017F;ia&#x017F;ticam,</hi> &#x017F;ich recht bekant zu machen. Jn dem<lb/>
Hebra&#x0364;i&#x017F;. wird auch noch mehr fleiß anzuwenden &#x017F;eyn; vielleicht aber gibts ge-<lb/>
legenheit/ bey Hrn. <hi rendition="#aq">L. Ezardi</hi> in Hamburg &#x017F;ich eine weile aufzuhalten/ wel-<lb/>
ches nie keinen gereuet hat/ &#x017F;o &#x017F;ich &#x017F;einer bedienet. Wo nun in die&#x017F;er &#x017F;prach<lb/>
das no&#x0364;thige gethan i&#x017F;t/ &#x017F;o hat die Chaldei&#x017F;. und Syri&#x017F;ch. wenige &#x017F;chwehrigkeit<lb/>
mehr/ &#x017F;ondern kan eine geringe anleitung &#x017F;o viel geben/ als wir zu un&#x017F;erem<lb/>
zweck no&#x0364;thig haben. Jn der <hi rendition="#aq">hi&#x017F;torie,</hi> wird etwa die <hi rendition="#aq">hi&#x017F;toria profana</hi> nicht<lb/>
&#x017F;o hoch verlanget werden/ doch i&#x017F;t no&#x0364;thig/ aufs wenig&#x017F;te einen <hi rendition="#aq">autorem</hi> &#x017F;ich<lb/>
ziemlich bekant zu machen/ der uns die gantze <hi rendition="#aq">&#x017F;eriem</hi> der <hi rendition="#aq">imperiorum</hi> und a&#x0364;n-<lb/>
derungen der reiche der welt vor augen &#x017F;tellete/ ohne deren wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft uns<lb/>
auch die ordnung der kirchen-hi&#x017F;torie nicht &#x017F;o wohl in die geda&#x0364;chtnu&#x0364;ß kommt.<lb/>
Was aber die&#x017F;e anlangt/ hielte ich davor/ zu gegenwa&#x0364;rtiger zeit &#x017F;olte das <hi rendition="#aq">com-<lb/>
pendium Gothanum</hi> genug &#x017F;eyn: die vo&#x0364;llige <hi rendition="#aq">tractation</hi> aber der&#x017F;elben/ wo<lb/>
die le&#x017F;ung der alten <hi rendition="#aq">&#x017F;criptorum</hi> auch no&#x0364;thig i&#x017F;t/ mo&#x0364;chte entweder weiter hin-<lb/>
aus/ oder wohl gar in die zeit ku&#x0364;nfftiger dien&#x017F;te ver&#x017F;paret werden: wie &#x017F;ie dann<lb/>
&#x017F;chier eine zeitlang einen gantzen men&#x017F;chen erfordert. Die&#x017F;es wa&#x0364;ren meine<lb/>
einfa&#x0364;ltige vor&#x017F;chla&#x0364;ge/ belangend die <hi rendition="#aq">&#x017F;tudia,</hi> &#x017F;o vor der <hi rendition="#aq">Theologia</hi> hergehen.<lb/>
Was aber die&#x017F;elbe &#x017F;elbs betrifft/ &#x017F;o haben wir &#x017F;onderlich acht zugeben/ daß &#x017F;ol-<lb/>
che mit guter ordnung/ &#x017F;o dann auf eine heilige und heil&#x017F;ame wei&#x017F;e gehandelt<lb/>
werde. Zu der <hi rendition="#fr">ordnung</hi> geho&#x0364;ret/ daß man etwa er&#x017F;t ein <hi rendition="#aq">compendium</hi> o-<lb/>
der <hi rendition="#aq">&#x017F;y&#x017F;tema</hi> (und nachdem auf einer jeglichen Univer&#x017F;ita&#x0364;t eines das gebra&#x0364;uch-<lb/>
lich&#x017F;te/ daru&#x0364;ber man <hi rendition="#aq">manuduction</hi> und <hi rendition="#aq">Collegia</hi> haben kan/ da immer ein<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t &#x017F;chlechteres/ wo man einen <hi rendition="#aq">Præceptorem</hi> dabey hat/ einem &#x017F;on&#x017F;t <hi rendition="#aq">accu-<lb/>
rate</hi>ren ohne den&#x017F;elben vorzu ziehen &#x017F;eyn wu&#x0364;rde) vor die hand nehme/ und &#x017F;ol-<lb/>
ches mit fleiß &#x017F;ich bekant mache/ um &#x017F;o wohl die <hi rendition="#aq">articulos</hi> &#x017F;elbs und die wahr-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g g 3</fw><fw place="bottom" type="catch">heit</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[421/0437] ARTIC. I. SECTIO X. mit vielen phyſicis experimentis umgehet/ uns endl. etwas taugliches brin- gẽ werde/ wird die kuͤnfftige zeit geben. Jch weiß jetzmahl faſt keine anweiſung dazu vorzuſchlagen/ wie ich auch deßwegen auf das ſonſten ſo nuͤtzlich achtende ſtudium mich ſelbs weniger gelegt/ weil das jenige ſo insgemein darinnen ge- than wird/ doch noch wenig ſatisfaction einem ingenio gibet/ ſo gern alles recht gruͤndl. verſtehen wolte. Matheſis wird faſt das einige ſtudium ſeyn/ da man noch von einer vollkommenheit/ wo wirs ſo nennen wollen/ gegen an- dere zu rechnen reden moͤchte/ und hat man in deroſelben die meiſten wahrhei- ten/ die unzweifflich gewiß ſind. Und weil ſie in Jena den ſo beruͤhmten mann Hr. Weigelium haben/ ſo wolte nicht mißrathen/ ſich ſeiner operæ zu bedienen/ oder doch von ihm zu vernehmen/ was er zu ſeinem ſcopo dienlich achtete. Die Philologia moͤchte in ſprachen und der hiſtorie beſtehen. Unter den ſprachen iſt wohl die Griechiſ. die nothwendigſte/ und wo ſolches nicht ſchon voran geſchehen iſt/ riethe ich neben dem N. T. und der verſ. der LXX. in dem A. T. auch aufs wenigſte einige der aͤltern Griechiſ. patrum und daraus die phraſin græcam, ſonderlich Eccleſiaſticam, ſich recht bekant zu machen. Jn dem Hebraͤiſ. wird auch noch mehr fleiß anzuwenden ſeyn; vielleicht aber gibts ge- legenheit/ bey Hrn. L. Ezardi in Hamburg ſich eine weile aufzuhalten/ wel- ches nie keinen gereuet hat/ ſo ſich ſeiner bedienet. Wo nun in dieſer ſprach das noͤthige gethan iſt/ ſo hat die Chaldeiſ. und Syriſch. wenige ſchwehrigkeit mehr/ ſondern kan eine geringe anleitung ſo viel geben/ als wir zu unſerem zweck noͤthig haben. Jn der hiſtorie, wird etwa die hiſtoria profana nicht ſo hoch verlanget werden/ doch iſt noͤthig/ aufs wenigſte einen autorem ſich ziemlich bekant zu machen/ der uns die gantze ſeriem der imperiorum und aͤn- derungen der reiche der welt vor augen ſtellete/ ohne deren wiſſenſchafft uns auch die ordnung der kirchen-hiſtorie nicht ſo wohl in die gedaͤchtnuͤß kommt. Was aber dieſe anlangt/ hielte ich davor/ zu gegenwaͤrtiger zeit ſolte das com- pendium Gothanum genug ſeyn: die voͤllige tractation aber derſelben/ wo die leſung der alten ſcriptorum auch noͤthig iſt/ moͤchte entweder weiter hin- aus/ oder wohl gar in die zeit kuͤnfftiger dienſte verſparet werden: wie ſie dann ſchier eine zeitlang einen gantzen menſchen erfordert. Dieſes waͤren meine einfaͤltige vorſchlaͤge/ belangend die ſtudia, ſo vor der Theologia hergehen. Was aber dieſelbe ſelbs betrifft/ ſo haben wir ſonderlich acht zugeben/ daß ſol- che mit guter ordnung/ ſo dann auf eine heilige und heilſame weiſe gehandelt werde. Zu der ordnung gehoͤret/ daß man etwa erſt ein compendium o- der ſyſtema (und nachdem auf einer jeglichen Univerſitaͤt eines das gebraͤuch- lichſte/ daruͤber man manuduction und Collegia haben kan/ da immer ein ſonſt ſchlechteres/ wo man einen Præceptorem dabey hat/ einem ſonſt accu- rateren ohne denſelben vorzu ziehen ſeyn wuͤrde) vor die hand nehme/ und ſol- ches mit fleiß ſich bekant mache/ um ſo wohl die articulos ſelbs und die wahr- heit G g g 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/437
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/437>, abgerufen am 18.05.2024.