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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.

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ARTIC. I. SECTIO X.
niessen möchten/ daher bey sovielen ihr thun wenig gesegnet ist) sondern an sei-
nem nechsten viel erbauen/ also nach göttl. ordnung sich selbs und die ihn hören
selig machen möge. Der HErr stärcke diesen hertzlichen vorsatz bey ihme/ und
führe ihn durch seines H. Geistes kräftige gnade auf richtiger bahn solchen H.
zweck zuerlangen. Wo ich etwas zu beförderung seiner studien mit beytra-
gen könte/ achte ich mich wie jederman also vornehmlich demselben/ von dessen
hertzlicher intention GOTT zu dienen aus solchem schreiben zeugnüß ge-
sehen/ dazu verbunden/ würde auch dazu bereit willig seyn: Jn dem
dißmahligen allgemeinen petito aber an mich/ wie die studia anzugreiffen und
zuführen seyen/ finde bey mir das vermögen nicht/ also wie mir etwa zu ge-
trauet wird/ und die wichtigkeit der sachen erforderte. Mir sind des Herrn
vormahlige studia nicht bekant/ so weiß auch die absonderliche absicht auff das
künfftige nicht so eigentlich/ viel weniger die übrige beschaffenheit dessen con-
dition,
wie lang oder wenige zeit derselbe sich des studii Academici gebrau-
chen wolte oder könne. Da doch nach obigen umständen/ und der zeit nöthi-
ger abkürtznng oder erstreckung der rath sich allemahl richten/ und etwa so o-
der anders eingerichtet werden müste. Vornemlich aber ists auch deswegen
in abwesenheit nicht so eigentlich zu rathen müglich/ weil die studia Academi-
ca,
sich meistens nach der gelegenheit der Universitäten und professorum
richten müssen/ daß wir das jenige thun/ wozu wir dißmahl die gelegenheit
haben; dann was wir propria industria & privato studio zu thun vermögen/
ist etwa nicht das vornehmste auff den Academien, als deme wir auch ander-
werts mit wenigern unkosten abwarten möchten/ die zeit aber auf der Univer-
sität billich dazu anwenden/ was solcher ort mit sich bringt. Daher dem
Herrn besser gerathen seyn wird/ wo er sich des treuen raths der gegenwär-
tigen Hrn. Professorum bediente/ welchen der zustand ihres orts bekannt/
und was daselbst mit nutzen gethan werden könne/ vorzuschlagen leicht ist; da
es hingegen geschehen kan/ daß ich oder ein ander freund leicht etwas rathen
möchten/ wozu er dorten keine anleitung hätte. Damit aber gleich wohl der
Hr. nicht in die gedancken gerathe/ daß ich meine liebe gebetener massen nicht
erweisen wolte/ so will allein ein und anderes melden/ was meine gegenwär-
tige gedancken sind; zu desselbigen eigenem und ander verständigerfreunde fer-
nerm ermessen aussetzende/ ob oder was davon ihm sonderlich diensam möchte
seyn. Es ist aber die frage von zweyerley/ von den studiis welche vor der
Theologie vorhergehen/ und von solcher selbs. Jene belangend/ bestehen sie
in Philosophia und Philologia. Jn der Philosophie, wird vielleicht der Herr
bereits das meiste gethan haben/ was von derselben nöthig. Die sache aber
selbs belangend/ achte ich solches studium auch zuder Theologie sehr vorträg-
lich/ wo wir die rechte Philosophiam, wie sie seyn solte/ hätten. Ob aber die
jenige Philosophia, welche heut zu tag fast meistens auf unsern schulen getrie-
ben wird/ und grossen theils vielmehr Aristotelis meinungen als die rechte

ver-
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ARTIC. I. SECTIO X.
nieſſen moͤchten/ daher bey ſovielen ihr thun wenig geſegnet iſt) ſondern an ſei-
nem nechſten viel erbauen/ alſo nach goͤttl. ordnung ſich ſelbs und die ihn hoͤꝛen
ſelig machen moͤge. Der HErr ſtaͤrcke dieſen hertzlichen vorſatz bey ihme/ und
fuͤhre ihn durch ſeines H. Geiſtes kraͤftige gnade auf richtiger bahn ſolchen H.
zweck zuerlangen. Wo ich etwas zu befoͤrderung ſeiner ſtudien mit beytra-
gen koͤnte/ achte ich mich wie jederman alſo vornehmlich demſelben/ von deſſen
hertzlicher intention GOTT zu dienen aus ſolchem ſchreiben zeugnuͤß ge-
ſehen/ dazu verbunden/ wuͤrde auch dazu bereit willig ſeyn: Jn dem
dißmahligen allgemeinen petito aber an mich/ wie die ſtudia anzugreiffen uñ
zufuͤhren ſeyen/ finde bey mir das vermoͤgen nicht/ alſo wie mir etwa zu ge-
trauet wird/ und die wichtigkeit der ſachen erforderte. Mir ſind des Herrn
vormahlige ſtudia nicht bekant/ ſo weiß auch die abſonderliche abſicht auff das
kuͤnfftige nicht ſo eigentlich/ viel weniger die uͤbrige beſchaffenheit deſſen con-
dition,
wie lang oder wenige zeit derſelbe ſich des ſtudii Academici gebrau-
chen wolte oder koͤnne. Da doch nach obigen umſtaͤnden/ und der zeit noͤthi-
ger abkuͤrtznng oder erſtreckung der rath ſich allemahl richten/ und etwa ſo o-
der anders eingerichtet werden muͤſte. Vornemlich aber iſts auch deswegen
in abweſenheit nicht ſo eigentlich zu rathen muͤglich/ weil die ſtudia Academi-
ca,
ſich meiſtens nach der gelegenheit der Univerſitaͤten und profeſſorum
richten muͤſſen/ daß wir das jenige thun/ wozu wir dißmahl die gelegenheit
haben; dann was wir propria induſtria & privato ſtudio zu thun vermoͤgen/
iſt etwa nicht das vornehmſte auff den Academien, als deme wir auch ander-
werts mit wenigern unkoſten abwarten moͤchten/ die zeit aber auf der Univer-
ſitaͤt billich dazu anwenden/ was ſolcher ort mit ſich bringt. Daher dem
Herrn beſſer gerathen ſeyn wird/ wo er ſich des treuen raths der gegenwaͤr-
tigen Hrn. Profeſſorum bediente/ welchen der zuſtand ihres orts bekannt/
und was daſelbſt mit nutzen gethan werden koͤnne/ vorzuſchlagen leicht iſt; da
es hingegen geſchehen kan/ daß ich oder ein ander freund leicht etwas rathen
moͤchten/ wozu er dorten keine anleitung haͤtte. Damit aber gleich wohl der
Hr. nicht in die gedancken gerathe/ daß ich meine liebe gebetener maſſen nicht
erweiſen wolte/ ſo will allein ein und anderes melden/ was meine gegenwaͤr-
tige gedancken ſind; zu deſſelbigen eigenem und ander verſtaͤndigerfreunde fer-
nerm ermeſſen ausſetzende/ ob oder was davon ihm ſonderlich dienſam moͤchte
ſeyn. Es iſt aber die frage von zweyerley/ von den ſtudiis welche vor der
Theologie vorhergehen/ und von ſolcher ſelbs. Jene belangend/ beſtehen ſie
in Philoſophia und Philologia. Jn der Philoſophie, wird vielleicht der Herr
bereits das meiſte gethan haben/ was von derſelben noͤthig. Die ſache aber
ſelbs belangend/ achte ich ſolches ſtudium auch zuder Theologie ſehr vortraͤg-
lich/ wo wir die rechte Philoſophiam, wie ſie ſeyn ſolte/ haͤtten. Ob aber die
jenige Philoſophia, welche heut zu tag faſt meiſtens auf unſern ſchulen getrie-
ben wird/ und groſſen theils vielmehr Ariſtotelis meinungen als die rechte

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[419/0435] ARTIC. I. SECTIO X. nieſſen moͤchten/ daher bey ſovielen ihr thun wenig geſegnet iſt) ſondern an ſei- nem nechſten viel erbauen/ alſo nach goͤttl. ordnung ſich ſelbs und die ihn hoͤꝛen ſelig machen moͤge. Der HErr ſtaͤrcke dieſen hertzlichen vorſatz bey ihme/ und fuͤhre ihn durch ſeines H. Geiſtes kraͤftige gnade auf richtiger bahn ſolchen H. zweck zuerlangen. Wo ich etwas zu befoͤrderung ſeiner ſtudien mit beytra- gen koͤnte/ achte ich mich wie jederman alſo vornehmlich demſelben/ von deſſen hertzlicher intention GOTT zu dienen aus ſolchem ſchreiben zeugnuͤß ge- ſehen/ dazu verbunden/ wuͤrde auch dazu bereit willig ſeyn: Jn dem dißmahligen allgemeinen petito aber an mich/ wie die ſtudia anzugreiffen uñ zufuͤhren ſeyen/ finde bey mir das vermoͤgen nicht/ alſo wie mir etwa zu ge- trauet wird/ und die wichtigkeit der ſachen erforderte. Mir ſind des Herrn vormahlige ſtudia nicht bekant/ ſo weiß auch die abſonderliche abſicht auff das kuͤnfftige nicht ſo eigentlich/ viel weniger die uͤbrige beſchaffenheit deſſen con- dition, wie lang oder wenige zeit derſelbe ſich des ſtudii Academici gebrau- chen wolte oder koͤnne. Da doch nach obigen umſtaͤnden/ und der zeit noͤthi- ger abkuͤrtznng oder erſtreckung der rath ſich allemahl richten/ und etwa ſo o- der anders eingerichtet werden muͤſte. Vornemlich aber iſts auch deswegen in abweſenheit nicht ſo eigentlich zu rathen muͤglich/ weil die ſtudia Academi- ca, ſich meiſtens nach der gelegenheit der Univerſitaͤten und profeſſorum richten muͤſſen/ daß wir das jenige thun/ wozu wir dißmahl die gelegenheit haben; dann was wir propria induſtria & privato ſtudio zu thun vermoͤgen/ iſt etwa nicht das vornehmſte auff den Academien, als deme wir auch ander- werts mit wenigern unkoſten abwarten moͤchten/ die zeit aber auf der Univer- ſitaͤt billich dazu anwenden/ was ſolcher ort mit ſich bringt. Daher dem Herrn beſſer gerathen ſeyn wird/ wo er ſich des treuen raths der gegenwaͤr- tigen Hrn. Profeſſorum bediente/ welchen der zuſtand ihres orts bekannt/ und was daſelbſt mit nutzen gethan werden koͤnne/ vorzuſchlagen leicht iſt; da es hingegen geſchehen kan/ daß ich oder ein ander freund leicht etwas rathen moͤchten/ wozu er dorten keine anleitung haͤtte. Damit aber gleich wohl der Hr. nicht in die gedancken gerathe/ daß ich meine liebe gebetener maſſen nicht erweiſen wolte/ ſo will allein ein und anderes melden/ was meine gegenwaͤr- tige gedancken ſind; zu deſſelbigen eigenem und ander verſtaͤndigerfreunde fer- nerm ermeſſen ausſetzende/ ob oder was davon ihm ſonderlich dienſam moͤchte ſeyn. Es iſt aber die frage von zweyerley/ von den ſtudiis welche vor der Theologie vorhergehen/ und von ſolcher ſelbs. Jene belangend/ beſtehen ſie in Philoſophia und Philologia. Jn der Philoſophie, wird vielleicht der Herr bereits das meiſte gethan haben/ was von derſelben noͤthig. Die ſache aber ſelbs belangend/ achte ich ſolches ſtudium auch zuder Theologie ſehr vortraͤg- lich/ wo wir die rechte Philoſophiam, wie ſie ſeyn ſolte/ haͤtten. Ob aber die jenige Philoſophia, welche heut zu tag faſt meiſtens auf unſern ſchulen getrie- ben wird/ und groſſen theils vielmehr Ariſtotelis meinungen als die rechte ver- G g g 2

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/435>, abgerufen am 23.05.2024.