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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.

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Vorrede
bequemen platz in vorigen capiteln angetroffen/ oder die nach
verfertigung des capitels unter den papiren später gefunden
worden.

6. Der methodus ist nicht einerley/ indem einige form-
liche und völlig ausgearbeitete responsa sind/ andere stück aber
sind bloße brieffe/ da die materien nicht mit gleichem fleiß gehan-
delt: weil gleichwol gute freunde darvor geachtet/ es wären
eben auch dieselbe nicht bloß zurück zuhalten/ weil man auch
mit wenigem seine meinung austrucken/ oder einem andern zu
fernerem nachsinnen solche gelegenheit geben könne/ die ihm
nicht unangenehm seye.

7. Von einer materie sind zuweilen unterschiedliche ant-
worten/ zu unterschiedlichen zeiten gegeben worden/ so hier ein-
gerücket sind. Wo ich nicht in abrede bin/ daß zu mehrerer
bequemlichkeit des wercks dienlicher gewesen/ jedesmal aus allen
eines zumachen/ da einerley nicht in unterschiedlichen im lesen
wiederholt werden dörffte: aber meine enge zeit hätte mir die
darzu gehörige arbeit nicht vergönnet/ da so gar zu der revi-
dir
ung kaum gnug gewinnen können: Sodann wars auch der
ersten absicht/ da man verlangt meine arbeit/ wie sie zu jeder
zeit gefallen/ zusehen/ nicht anders gemäß: so ist auch in De-
dekenno
und andern nichts ungewöhnliches/ daß über einen
casum unterschiedliche/ auch wohl gleichlautende/ responsa fol-
gen. Vielleicht mags auch einigen nicht unangenehm seyn/
die unterschiedene art zu handlen/ in einer sache mit einander
zuvergleichen.

8. Die jahr sind meistens beygefügt/ in denen ich jedes ge-
schrieben; es konte aber nicht bey allen geschehen/ weilen sie zu-

weilen

Vorrede
bequemen platz in vorigen capiteln angetroffen/ oder die nach
verfertigung des capitels unter den papiren ſpaͤter gefunden
worden.

6. Der methodus iſt nicht einerley/ indem einige form-
liche und voͤllig ausgearbeitete reſponſa ſind/ andere ſtuͤck aber
ſind bloße brieffe/ da die materien nicht mit gleichem fleiß gehan-
delt: weil gleichwol gute freunde darvor geachtet/ es waͤren
eben auch dieſelbe nicht bloß zuruͤck zuhalten/ weil man auch
mit wenigem ſeine meinung austrucken/ oder einem andern zu
fernerem nachſinnen ſolche gelegenheit geben koͤnne/ die ihm
nicht unangenehm ſeye.

7. Von einer materie ſind zuweilen unterſchiedliche ant-
worten/ zu unterſchiedlichen zeiten gegeben worden/ ſo hier ein-
geruͤcket ſind. Wo ich nicht in abrede bin/ daß zu mehrerer
bequemlichkeit des wercks dienlicher geweſen/ jedesmal aus allen
eines zumachen/ da einerley nicht in unterſchiedlichen im leſen
wiederholt werden doͤrffte: aber meine enge zeit haͤtte mir die
darzu gehoͤrige arbeit nicht vergoͤnnet/ da ſo gar zu der revi-
dir
ung kaum gnug gewinnen koͤnnen: Sodann wars auch der
erſten abſicht/ da man verlangt meine arbeit/ wie ſie zu jeder
zeit gefallen/ zuſehen/ nicht anders gemaͤß: ſo iſt auch in De-
dekenno
und andern nichts ungewoͤhnliches/ daß uͤber einen
caſum unterſchiedliche/ auch wohl gleichlautende/ reſponſa fol-
gen. Vielleicht mags auch einigen nicht unangenehm ſeyn/
die unterſchiedene art zu handlen/ in einer ſache mit einander
zuvergleichen.

8. Die jahr ſind meiſtens beygefuͤgt/ in denen ich jedes ge-
ſchrieben; es konte aber nicht bey allen geſchehen/ weilen ſie zu-

weilen
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[0014] Vorrede bequemen platz in vorigen capiteln angetroffen/ oder die nach verfertigung des capitels unter den papiren ſpaͤter gefunden worden. 6. Der methodus iſt nicht einerley/ indem einige form- liche und voͤllig ausgearbeitete reſponſa ſind/ andere ſtuͤck aber ſind bloße brieffe/ da die materien nicht mit gleichem fleiß gehan- delt: weil gleichwol gute freunde darvor geachtet/ es waͤren eben auch dieſelbe nicht bloß zuruͤck zuhalten/ weil man auch mit wenigem ſeine meinung austrucken/ oder einem andern zu fernerem nachſinnen ſolche gelegenheit geben koͤnne/ die ihm nicht unangenehm ſeye. 7. Von einer materie ſind zuweilen unterſchiedliche ant- worten/ zu unterſchiedlichen zeiten gegeben worden/ ſo hier ein- geruͤcket ſind. Wo ich nicht in abrede bin/ daß zu mehrerer bequemlichkeit des wercks dienlicher geweſen/ jedesmal aus allen eines zumachen/ da einerley nicht in unterſchiedlichen im leſen wiederholt werden doͤrffte: aber meine enge zeit haͤtte mir die darzu gehoͤrige arbeit nicht vergoͤnnet/ da ſo gar zu der revi- dirung kaum gnug gewinnen koͤnnen: Sodann wars auch der erſten abſicht/ da man verlangt meine arbeit/ wie ſie zu jeder zeit gefallen/ zuſehen/ nicht anders gemaͤß: ſo iſt auch in De- dekenno und andern nichts ungewoͤhnliches/ daß uͤber einen caſum unterſchiedliche/ auch wohl gleichlautende/ reſponſa fol- gen. Vielleicht mags auch einigen nicht unangenehm ſeyn/ die unterſchiedene art zu handlen/ in einer ſache mit einander zuvergleichen. 8. Die jahr ſind meiſtens beygefuͤgt/ in denen ich jedes ge- ſchrieben; es konte aber nicht bey allen geſchehen/ weilen ſie zu- weilen

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/14>, abgerufen am 21.11.2024.