Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

seinen Sohn gebohren von einem Weibe / Gal. 4. Auch sonst vielmehr andere herrliche Zeugnüssen in der Heil. Schrifft.

Zum andern / hat das Lamm das A und das O Hochzeit gehalten mit dem Weibe oder der Braut / da sich Christus JEsus vermählet mit der Christlichen Kirche / zuforderst mit der Gemeinschafft der Heiligen / welche er / sonderlich im neuem Testament durch die Predigt des Evangelii aus der gantzen Welt zu ihm sammlen und ruffen lassen / und noch täglich sammlen und ruffen lässet. Von welcher Hochzeit Nachricht zu finden beym Hosea 2. woselbst der Himmels-Bräutigam seine geliebte Braut die Christliche Kirche also anredet: Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit / ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gerichte / in Gnade und Barmhertzigkeit / ja im Glauben will ich mich mit dir verloben / und du wirst den HErrn erkennen.

Und ob schon der Bräutigam das Lamm GOttes diese seine Braut schnöde / heßlich und in ihrem Blute liegen fand. Ezechiel. 16. So hat er Sie doch abgewaschen mit seinem Blut / und hat ihm zugerichtet eine Braut / die da herrlich sey / die nicht habe einen Flecken oder Runtzel / oder des etwas / sondern daß sie sey heilig und unsträfflich. Ephes. 5. Gewiß / Meine Lieben / wenn wir dieses grosse / und Verwunderungs-volle Geheimnüß der Hochzeit / die auf solche Weise das Lamm GOttes / das A und das O, mit uns armen Menschen gestifftet / darinn auch für Verwunderung allerdings die Engel gelüstet zu schauen / 1. Epist. Petr. 1. recht betrachten / da nicht allein in unser armes Fleisch und Blut / verkleidet sich diß ewige Gut / und mit solchem unserm Fleisch und Blut sitzet zur Rechten seines Vaters in Ewigkeit / sondern auch / da dieses Lamm unser Bräutigam / uns aus der Finsternüß und Wüsten der Höllen / zu der Gemeinschafft der Heiligen gesammlet / gereiniget / erleuchtet und geführet hat / und noch täglich immer mehr und mehr / und noch genauer durchs Wort und Sacramenta sich mit uns verbindet / so gar / daß dieser unser Bräutigam / diß GOttes-Lamm / uns / zu Bezeugung seiner ewigen Liebe / sein eigenes warhafftiges Fleisch und Blut zu essen und zu trincken gibt / und dadurch zum allergenauesten und kräfftig-

seinen Sohn gebohren von einem Weibe / Gal. 4. Auch sonst vielmehr andere herrliche Zeugnüssen in der Heil. Schrifft.

Zum andern / hat das Lamm das A und das O Hochzeit gehalten mit dem Weibe oder der Braut / da sich Christus JEsus vermählet mit der Christlichen Kirche / zuforderst mit der Gemeinschafft der Heiligen / welche er / sonderlich im neuem Testament durch die Predigt des Evangelii aus der gantzen Welt zu ihm sam̃len und ruffen lassen / und noch täglich sam̃len und ruffen lässet. Von welcher Hochzeit Nachricht zu finden beym Hosea 2. woselbst der Himmels-Bräutigam seine geliebte Braut die Christliche Kirche also anredet: Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit / ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gerichte / in Gnade und Barmhertzigkeit / ja im Glauben will ich mich mit dir verloben / und du wirst den HErrn erkennen.

Und ob schon der Bräutigam das Lamm GOttes diese seine Braut schnöde / heßlich und in ihrem Blute liegen fand. Ezechiel. 16. So hat er Sie doch abgewaschen mit seinem Blut / und hat ihm zugerichtet eine Braut / die da herrlich sey / die nicht habe einen Flecken oder Runtzel / oder des etwas / sondern daß sie sey heilig und unsträfflich. Ephes. 5. Gewiß / Meine Lieben / wenn wir dieses grosse / und Verwunderungs-volle Geheimnüß der Hochzeit / die auf solche Weise das Lamm GOttes / das A und das O, mit uns armen Menschen gestifftet / darinn auch für Verwunderung allerdings die Engel gelüstet zu schauen / 1. Epist. Petr. 1. recht betrachten / da nicht allein in unser armes Fleisch und Blut / verkleidet sich diß ewige Gut / und mit solchem unserm Fleisch und Blut sitzet zur Rechten seines Vaters in Ewigkeit / sondern auch / da dieses Lamm unser Bräutigam / uns aus der Finsternüß und Wüsten der Höllen / zu der Gemeinschafft der Heiligen gesammlet / gereiniget / erleuchtet und geführet hat / und noch täglich immer mehr und mehr / und noch genauer durchs Wort und Sacramenta sich mit uns verbindet / so gar / daß dieser unser Bräutigam / diß GOttes-Lamm / uns / zu Bezeugung seiner ewigen Liebe / sein eigenes warhafftiges Fleisch und Blut zu essen und zu trincken gibt / und dadurch zum allergenauesten und kräfftig-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0035" n="31"/>
seinen Sohn gebohren von
                     einem Weibe / Gal. 4. Auch sonst vielmehr andere herrliche Zeugnüssen in der
                     Heil. Schrifft.</p>
        <p>Zum andern / hat das Lamm das A und das O Hochzeit gehalten mit dem Weibe oder
                     der Braut / da sich Christus JEsus vermählet mit der Christlichen Kirche /
                     zuforderst mit der Gemeinschafft der Heiligen / welche er / sonderlich im neuem
                     Testament durch die Predigt des Evangelii aus der gantzen Welt zu ihm
                     sam&#x0303;len und ruffen lassen / und noch täglich sam&#x0303;len und ruffen
                     lässet. Von welcher Hochzeit Nachricht zu finden beym Hosea 2. woselbst der
                     Himmels-Bräutigam seine geliebte Braut die Christliche Kirche also anredet: Ich
                     will mich mit dir verloben in Ewigkeit / ich will mich mit dir vertrauen in
                     Gerechtigkeit und Gerichte / in Gnade und Barmhertzigkeit / ja im Glauben will
                     ich mich mit dir verloben / und du wirst den HErrn erkennen.</p>
        <p>Und ob schon der Bräutigam das Lamm GOttes diese seine Braut schnöde / heßlich
                     und in ihrem Blute liegen fand. Ezechiel. 16. So hat er Sie doch abgewaschen mit
                     seinem Blut / und hat ihm zugerichtet eine Braut / die da herrlich sey / die
                     nicht habe einen Flecken oder Runtzel / oder des etwas / sondern daß sie sey
                     heilig und unsträfflich. Ephes. 5. Gewiß / Meine Lieben / wenn wir dieses grosse
                     / und Verwunderungs-volle Geheimnüß der Hochzeit / die auf solche Weise das Lamm
                     GOttes / das A und das O, mit uns armen Menschen gestifftet / darinn auch für
                     Verwunderung allerdings die Engel gelüstet zu schauen / 1. Epist. Petr. 1. recht
                     betrachten / da nicht allein in unser armes Fleisch und Blut / verkleidet sich
                     diß ewige Gut / und mit solchem unserm Fleisch und Blut sitzet zur Rechten
                     seines Vaters in Ewigkeit / sondern auch / da dieses Lamm unser Bräutigam / uns
                     aus der Finsternüß und Wüsten der Höllen / zu der Gemeinschafft der Heiligen
                     gesammlet / gereiniget / erleuchtet und geführet hat / und noch täglich immer
                     mehr und mehr / und noch genauer durchs Wort und Sacramenta sich mit uns
                     verbindet / so gar / daß dieser unser Bräutigam / diß GOttes-Lamm / uns / zu
                     Bezeugung seiner ewigen Liebe / sein eigenes warhafftiges Fleisch und Blut zu
                     essen und zu trincken gibt / und dadurch zum allergenauesten und kräfftig-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0035] seinen Sohn gebohren von einem Weibe / Gal. 4. Auch sonst vielmehr andere herrliche Zeugnüssen in der Heil. Schrifft. Zum andern / hat das Lamm das A und das O Hochzeit gehalten mit dem Weibe oder der Braut / da sich Christus JEsus vermählet mit der Christlichen Kirche / zuforderst mit der Gemeinschafft der Heiligen / welche er / sonderlich im neuem Testament durch die Predigt des Evangelii aus der gantzen Welt zu ihm sam̃len und ruffen lassen / und noch täglich sam̃len und ruffen lässet. Von welcher Hochzeit Nachricht zu finden beym Hosea 2. woselbst der Himmels-Bräutigam seine geliebte Braut die Christliche Kirche also anredet: Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit / ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gerichte / in Gnade und Barmhertzigkeit / ja im Glauben will ich mich mit dir verloben / und du wirst den HErrn erkennen. Und ob schon der Bräutigam das Lamm GOttes diese seine Braut schnöde / heßlich und in ihrem Blute liegen fand. Ezechiel. 16. So hat er Sie doch abgewaschen mit seinem Blut / und hat ihm zugerichtet eine Braut / die da herrlich sey / die nicht habe einen Flecken oder Runtzel / oder des etwas / sondern daß sie sey heilig und unsträfflich. Ephes. 5. Gewiß / Meine Lieben / wenn wir dieses grosse / und Verwunderungs-volle Geheimnüß der Hochzeit / die auf solche Weise das Lamm GOttes / das A und das O, mit uns armen Menschen gestifftet / darinn auch für Verwunderung allerdings die Engel gelüstet zu schauen / 1. Epist. Petr. 1. recht betrachten / da nicht allein in unser armes Fleisch und Blut / verkleidet sich diß ewige Gut / und mit solchem unserm Fleisch und Blut sitzet zur Rechten seines Vaters in Ewigkeit / sondern auch / da dieses Lamm unser Bräutigam / uns aus der Finsternüß und Wüsten der Höllen / zu der Gemeinschafft der Heiligen gesammlet / gereiniget / erleuchtet und geführet hat / und noch täglich immer mehr und mehr / und noch genauer durchs Wort und Sacramenta sich mit uns verbindet / so gar / daß dieser unser Bräutigam / diß GOttes-Lamm / uns / zu Bezeugung seiner ewigen Liebe / sein eigenes warhafftiges Fleisch und Blut zu essen und zu trincken gibt / und dadurch zum allergenauesten und kräfftig-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/35
Zitationshilfe: Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/35>, abgerufen am 26.04.2024.