Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.UNd am dritten Tage zog sich Esther Königlich an / und trat inwendig in den Hof am Hause des Königes / inwendig gegen dem Hause des Königes / und der König saß auff seinem Königlichem Stuhl / im Königlichem Hause gegen der Thür des Hauses. Und da der König sahe Esther die Königin stehen im Hofe / fand sie Gnade für seinen Augen. Und der König recket den güldenen Zepter in seiner Hand gegen Esther, da trat Esther herzu / und rühret die Spitze des Zepters an. So beschreibet der Heilige Geist den prächtigen Eintritt der Königin Esther in den Saal des grossen Königs Ahasverus, und meldet zugleich / wie gnädig und lieblich die Königin von dem Könige empfangen worden / wie solches in dem 5. Cap. des Buchs Esther mit mehrem nachzulesen. In dem Stück Esther lautet es also: Und am dritten Tage zog Esther ihren Königlichen Schmuck an / und war sehr schöne / und rieff GOtt den Heyland an. Und da sie durch alle Thüren hinein kam / trat sie gegen den König / da er saß / auff seinem Königlichem Stuhl / in seinen Königlichen Kleidern. Und der König hub den güldenen Zepter auff / und legte ihn auff ihre Achseln / und küssete Sie. Es hatte bekannter maassen der vornehmste Minister an dem Hofe des mächtigen Königs Ahasveri, Haman, ein grausames Blut-Urtheil vom Könige wider die Jüden erschlichen / nemlich / daß alle Jüden in seinem gantzem Königreiche / in hundert und sieben und zwantzig Landen / und zwar alle auff einen Tag / solten ums Leben gebracht werden / und waren auch desfalls die Königlichen Befehle im gantzen Reich eiligst ausgeschicket worden. Wie diese betrübte Zeitung vor die Königin Esther, welche eine Jüdin war / gelangete / ließ sie ihrem Vettern dem Mardochai auff seine Veranlassung sagen / er solte mit denen zu Susan verhandenen Jüden drey Näch- UNd am dritten Tage zog sich Esther Königlich an / und trat inwendig in den Hof am Hause des Königes / inwendig gegen dem Hause des Königes / und der König saß auff seinem Königlichem Stuhl / im Königlichem Hause gegen der Thür des Hauses. Und da der König sahe Esther die Königin stehen im Hofe / fand sie Gnade für seinen Augen. Und der König recket den güldenen Zepter in seiner Hand gegen Esther, da trat Esther herzu / und rühret die Spitze des Zepters an. So beschreibet der Heilige Geist den prächtigen Eintritt der Königin Esther in den Saal des grossen Königs Ahasverus, und meldet zugleich / wie gnädig und lieblich die Königin von dem Könige empfangen worden / wie solches in dem 5. Cap. des Buchs Esther mit mehrem nachzulesen. In dem Stück Esther lautet es also: Und am dritten Tage zog Esther ihren Königlichen Schmuck an / und war sehr schöne / und rieff GOtt den Heyland an. Und da sie durch alle Thüren hinein kam / trat sie gegen den König / da er saß / auff seinem Königlichem Stuhl / in seinen Königlichen Kleidern. Und der König hub den güldenen Zepter auff / und legte ihn auff ihre Achseln / und küssete Sie. Es hatte bekannter maassen der vornehmste Minister an dem Hofe des mächtigen Königs Ahasveri, Haman, ein grausames Blut-Urtheil vom Könige wider die Jüden erschlichen / nemlich / daß alle Jüden in seinem gantzem Königreiche / in hundert und sieben und zwantzig Landen / und zwar alle auff einen Tag / solten ums Leben gebracht werden / und waren auch desfalls die Königlichen Befehle im gantzen Reich eiligst ausgeschicket worden. Wie diese betrübte Zeitung vor die Königin Esther, welche eine Jüdin war / gelangete / ließ sie ihrem Vettern dem Mardochai auff seine Veranlassung sagen / er solte mit denen zu Susan verhandenen Jüden drey Näch- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0013" n="9"/> <p>UNd am dritten Tage zog sich Esther Königlich an / und trat inwendig in den Hof am Hause des Königes / inwendig gegen dem Hause des Königes / und der König saß auff seinem Königlichem Stuhl / im Königlichem Hause gegen der Thür des Hauses. Und da der König sahe Esther die Königin stehen im Hofe / fand sie Gnade für seinen Augen. Und der König recket den güldenen Zepter in seiner Hand gegen Esther, da trat Esther herzu / und rühret die Spitze des Zepters an. So beschreibet der Heilige Geist den prächtigen Eintritt der Königin Esther in den Saal des grossen Königs Ahasverus, und meldet zugleich / wie gnädig und lieblich die Königin von dem Könige empfangen worden / wie solches in dem 5. Cap. des Buchs Esther mit mehrem nachzulesen. In dem Stück Esther lautet es also: Und am dritten Tage zog Esther ihren Königlichen Schmuck an / und war sehr schöne / und rieff GOtt den Heyland an. Und da sie durch alle Thüren hinein kam / trat sie gegen den König / da er saß / auff seinem Königlichem Stuhl / in seinen Königlichen Kleidern. Und der König hub den güldenen Zepter auff / und legte ihn auff ihre Achseln / und küssete Sie. Es hatte bekannter maassen der vornehmste Minister an dem Hofe des mächtigen Königs Ahasveri, Haman, ein grausames Blut-Urtheil vom Könige wider die Jüden erschlichen / nemlich / daß alle Jüden in seinem gantzem Königreiche / in hundert und sieben und zwantzig Landen / und zwar alle auff einen Tag / solten ums Leben gebracht werden / und waren auch desfalls die Königlichen Befehle im gantzen Reich eiligst ausgeschicket worden. Wie diese betrübte Zeitung vor die Königin Esther, welche eine Jüdin war / gelangete / ließ sie ihrem Vettern dem Mardochai auff seine Veranlassung sagen / er solte mit denen zu Susan verhandenen Jüden drey Näch- </p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0013]
UNd am dritten Tage zog sich Esther Königlich an / und trat inwendig in den Hof am Hause des Königes / inwendig gegen dem Hause des Königes / und der König saß auff seinem Königlichem Stuhl / im Königlichem Hause gegen der Thür des Hauses. Und da der König sahe Esther die Königin stehen im Hofe / fand sie Gnade für seinen Augen. Und der König recket den güldenen Zepter in seiner Hand gegen Esther, da trat Esther herzu / und rühret die Spitze des Zepters an. So beschreibet der Heilige Geist den prächtigen Eintritt der Königin Esther in den Saal des grossen Königs Ahasverus, und meldet zugleich / wie gnädig und lieblich die Königin von dem Könige empfangen worden / wie solches in dem 5. Cap. des Buchs Esther mit mehrem nachzulesen. In dem Stück Esther lautet es also: Und am dritten Tage zog Esther ihren Königlichen Schmuck an / und war sehr schöne / und rieff GOtt den Heyland an. Und da sie durch alle Thüren hinein kam / trat sie gegen den König / da er saß / auff seinem Königlichem Stuhl / in seinen Königlichen Kleidern. Und der König hub den güldenen Zepter auff / und legte ihn auff ihre Achseln / und küssete Sie. Es hatte bekannter maassen der vornehmste Minister an dem Hofe des mächtigen Königs Ahasveri, Haman, ein grausames Blut-Urtheil vom Könige wider die Jüden erschlichen / nemlich / daß alle Jüden in seinem gantzem Königreiche / in hundert und sieben und zwantzig Landen / und zwar alle auff einen Tag / solten ums Leben gebracht werden / und waren auch desfalls die Königlichen Befehle im gantzen Reich eiligst ausgeschicket worden. Wie diese betrübte Zeitung vor die Königin Esther, welche eine Jüdin war / gelangete / ließ sie ihrem Vettern dem Mardochai auff seine Veranlassung sagen / er solte mit denen zu Susan verhandenen Jüden drey Näch-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/13 |
Zitationshilfe: | Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/13>, abgerufen am 27.07.2024. |