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Sonnemann, Johann Diederich Gottfried: Kurtze und Beständige Ablehnung Des [...] Fälschlich angedichteten Syncretismi. Hildesheim, 1709

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hen lassen / was er auch durch den Arm des sonst blöderen Geschlechtes vor Mannliche Wunder thuen könne: Diese ists / welche mit vernünfftiger Freude angesehen / daß ihr Königlicher Schutz-Sohn mit einer der allertugendsahmsten / schönsten und holdseeligsten Princessin / so die Welt tragen mag / vermehlet worden; aus welcher / von GOtt so gnädiglich vorgesehener und bestättigter Ehe / sie mit noch grösseren Freuden ersehen wird / daß Spanien seinen legitime und rechtmässigen Cron-Erben ihr als gleichsahm seiner Königlichen Groß- und Schutz-Mutter wird zu dancken / und so lange die Sonne an seinen Enden auff- und untergehet / mit höchst erkentlichen immerwehrenden Andencken zu zuschreiben haben / daß es nicht unter dem regiersüchtigen schweren Joch Frantzösischer Dienstbarkeit seüfftzen müsse. Ich breche wieder meinen Willen in weiterer Lobs-Verfolgung dieser nie gung zu preysenden grossen Königin ab; wovon ich auch so gahr die ihren Königreichen nicht angenehme Unfruchtbarkeit selbst nicht ohne hohes Geheimnüß göttlicher Vorsichtigkeit urtheile; Dann / weilen diese Heldinne alle ihre hohe Vorfahren an der Cron Engeland mit der Herrlichkeit ihrer Thaten weit überstiegen / also würde sie schwerlich einen Erben hinterlassen können / der den Ruhm einer solchen Mutter erreichen könte: Gnug / daß sie ihr und ihrer Nation eine unsterbliche Glory und überreichen Wohlstand / dem Heiligen Römischen Reich / die Wiederauffrichtung / dem Königreich Spanien / seinen Königl. rechtmässigen Cron Stamm / und Franckreich die wohlverdiente Züchtigung / zur Welt gebohren; Der Allerhöchste wölle ihre hohe und recht Königlich Unternehmungen weiter mit seiner Benediction seegnen und bewerckstelligen / zu seines Nahmens Ehre und unser aller ewigen Frieden.

Die andere Sorte der Protestirenden bestehet aus denen / welche mit dem Interesse der Cron Franckreich verknüpffet / alles das jenige mit einem Neyd vollen scheelen Auge ansehen / was dem Allerdurchleuchtigsten Ertz-Hause Oestereich / und seinen hohen Alliirten zu fernern Auffnehmen / oder beständiger Erhaltung gedeyen kan. Ich lasse diese odieuse Materie allhier mit Willen in ihrer selbst eigenen verdeckten Finsternüß liegen / wohl wissend / daß diejenige / so von GOtt gesetzet / denen Völckern das Recht zu sprechen / ohne dem gnug informiret und berichtet seyn / welche es seyn / die sie in erwehnten Falle zu observiren haben: Unter denen ersten trage ich zumahlen keinen Zweiffel / es werde sich kein eintziger finden / der nicht das Werck einer solchen / von GOtt veranstalteten und bestättigten Heyraht / als ein im Himmel gemachtes Conclusum, danckbahrlich annehmen / und daraus alles Gutes werde vorsehen / so der Allerhöchste / zu ihrer allgemeinen Ruhe und Wohlstand / dadurch zu wircken Willens ist / und wovon er uns bereits einen so durchtringenden Vorschmack zu prüffen gegeben hat.

hen lassen / was er auch durch den Arm des sonst blöderen Geschlechtes vor Mannliche Wunder thuen könne: Diese ists / welche mit vernünfftiger Freude angesehen / daß ihr Königlicher Schutz-Sohn mit einer der allertugendsahmsten / schönsten und holdseeligsten Princessin / so die Welt tragen mag / vermehlet worden; aus welcher / von GOtt so gnädiglich vorgesehener und bestättigter Ehe / sie mit noch grösseren Freuden ersehen wird / daß Spanien seinen legitimè und rechtmässigen Cron-Erben ihr als gleichsahm seiner Königlichen Groß- und Schutz-Mutter wird zu dancken / und so lange die Sonne an seinen Enden auff- und untergehet / mit höchst erkentlichen immerwehrenden Andencken zu zuschreiben haben / daß es nicht unter dem regiersüchtigen schweren Joch Frantzösischer Dienstbarkeit seüfftzen müsse. Ich breche wieder meinen Willen in weiterer Lobs-Verfolgung dieser nie gung zu preysenden grossen Königin ab; wovon ich auch so gahr die ihren Königreichen nicht angenehme Unfruchtbarkeit selbst nicht ohne hohes Geheimnüß göttlicher Vorsichtigkeit urtheile; Dann / weilen diese Heldinne alle ihre hohe Vorfahren an der Cron Engeland mit der Herrlichkeit ihrer Thaten weit überstiegen / also würde sie schwerlich einen Erben hinterlassen können / der den Ruhm einer solchen Mutter erreichen könte: Gnug / daß sie ihr und ihrer Nation eine unsterbliche Glory und überreichen Wohlstand / dem Heiligen Römischen Reich / die Wiederauffrichtung / dem Königreich Spanien / seinen Königl. rechtmässigen Cron Stamm / und Franckreich die wohlverdiente Züchtigung / zur Welt gebohren; Der Allerhöchste wölle ihre hohe und recht Königlich Unternehmungen weiter mit seiner Benediction seegnen und bewerckstelligen / zu seines Nahmens Ehre und unser aller ewigen Frieden.

Die andere Sorte der Protestirenden bestehet aus denen / welche mit dem Interesse der Cron Franckreich verknüpffet / alles das jenige mit einem Neyd vollen scheelen Auge ansehen / was dem Allerdurchleuchtigsten Ertz-Hause Oestereich / und seinen hohen Alliirten zu fernern Auffnehmen / oder beständiger Erhaltung gedeyen kan. Ich lasse diese odieuse Materie allhier mit Willen in ihrer selbst eigenen verdeckten Finsternüß liegen / wohl wissend / daß diejenige / so von GOtt gesetzet / denen Völckern das Recht zu sprechen / ohne dem gnug informiret und berichtet seyn / welche es seyn / die sie in erwehnten Falle zu observiren haben: Unter denen ersten trage ich zumahlen keinen Zweiffel / es werde sich kein eintziger finden / der nicht das Werck einer solchen / von GOtt veranstalteten und bestättigten Heyraht / als ein im Himmel gemachtes Conclusum, danckbahrlich annehmen / und daraus alles Gutes werde vorsehen / so der Allerhöchste / zu ihrer allgemeinen Ruhe und Wohlstand / dadurch zu wircken Willens ist / und wovon er uns bereits einen so durchtringenden Vorschmack zu prüffen gegeben hat.

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        <p>Die andere Sorte der Protestirenden bestehet aus denen / welche mit dem Interesse                      der Cron Franckreich verknüpffet / alles das jenige mit einem Neyd vollen                      scheelen Auge ansehen / was dem Allerdurchleuchtigsten Ertz-Hause Oestereich /                      und seinen hohen Alliirten zu fernern Auffnehmen / oder beständiger Erhaltung                      gedeyen kan. Ich lasse diese odieuse Materie allhier mit Willen in ihrer selbst                      eigenen verdeckten Finsternüß liegen / wohl wissend / daß diejenige / so von                      GOtt gesetzet / denen Völckern das Recht zu sprechen / ohne dem gnug informiret                      und berichtet seyn / welche es seyn / die sie in erwehnten Falle zu observiren                      haben: Unter denen ersten trage ich zumahlen keinen Zweiffel / es werde sich                      kein eintziger finden / der nicht das Werck einer solchen / von GOtt                      veranstalteten und bestättigten Heyraht / als ein im Himmel gemachtes Conclusum,                      danckbahrlich annehmen / und daraus alles Gutes werde vorsehen / so der                      Allerhöchste / zu ihrer allgemeinen Ruhe und Wohlstand / dadurch zu wircken                      Willens ist / und wovon er uns bereits einen so durchtringenden Vorschmack zu                      prüffen gegeben hat.</p>
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[21/0021] hen lassen / was er auch durch den Arm des sonst blöderen Geschlechtes vor Mannliche Wunder thuen könne: Diese ists / welche mit vernünfftiger Freude angesehen / daß ihr Königlicher Schutz-Sohn mit einer der allertugendsahmsten / schönsten und holdseeligsten Princessin / so die Welt tragen mag / vermehlet worden; aus welcher / von GOtt so gnädiglich vorgesehener und bestättigter Ehe / sie mit noch grösseren Freuden ersehen wird / daß Spanien seinen legitimè und rechtmässigen Cron-Erben ihr als gleichsahm seiner Königlichen Groß- und Schutz-Mutter wird zu dancken / und so lange die Sonne an seinen Enden auff- und untergehet / mit höchst erkentlichen immerwehrenden Andencken zu zuschreiben haben / daß es nicht unter dem regiersüchtigen schweren Joch Frantzösischer Dienstbarkeit seüfftzen müsse. Ich breche wieder meinen Willen in weiterer Lobs-Verfolgung dieser nie gung zu preysenden grossen Königin ab; wovon ich auch so gahr die ihren Königreichen nicht angenehme Unfruchtbarkeit selbst nicht ohne hohes Geheimnüß göttlicher Vorsichtigkeit urtheile; Dann / weilen diese Heldinne alle ihre hohe Vorfahren an der Cron Engeland mit der Herrlichkeit ihrer Thaten weit überstiegen / also würde sie schwerlich einen Erben hinterlassen können / der den Ruhm einer solchen Mutter erreichen könte: Gnug / daß sie ihr und ihrer Nation eine unsterbliche Glory und überreichen Wohlstand / dem Heiligen Römischen Reich / die Wiederauffrichtung / dem Königreich Spanien / seinen Königl. rechtmässigen Cron Stamm / und Franckreich die wohlverdiente Züchtigung / zur Welt gebohren; Der Allerhöchste wölle ihre hohe und recht Königlich Unternehmungen weiter mit seiner Benediction seegnen und bewerckstelligen / zu seines Nahmens Ehre und unser aller ewigen Frieden. Die andere Sorte der Protestirenden bestehet aus denen / welche mit dem Interesse der Cron Franckreich verknüpffet / alles das jenige mit einem Neyd vollen scheelen Auge ansehen / was dem Allerdurchleuchtigsten Ertz-Hause Oestereich / und seinen hohen Alliirten zu fernern Auffnehmen / oder beständiger Erhaltung gedeyen kan. Ich lasse diese odieuse Materie allhier mit Willen in ihrer selbst eigenen verdeckten Finsternüß liegen / wohl wissend / daß diejenige / so von GOtt gesetzet / denen Völckern das Recht zu sprechen / ohne dem gnug informiret und berichtet seyn / welche es seyn / die sie in erwehnten Falle zu observiren haben: Unter denen ersten trage ich zumahlen keinen Zweiffel / es werde sich kein eintziger finden / der nicht das Werck einer solchen / von GOtt veranstalteten und bestättigten Heyraht / als ein im Himmel gemachtes Conclusum, danckbahrlich annehmen / und daraus alles Gutes werde vorsehen / so der Allerhöchste / zu ihrer allgemeinen Ruhe und Wohlstand / dadurch zu wircken Willens ist / und wovon er uns bereits einen so durchtringenden Vorschmack zu prüffen gegeben hat.

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Zitationshilfe: Sonnemann, Johann Diederich Gottfried: Kurtze und Beständige Ablehnung Des [...] Fälschlich angedichteten Syncretismi. Hildesheim, 1709, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sonnemann_ablehnung_1709/21>, abgerufen am 23.04.2024.