sprung, daher sie sich auch noch Hertzoge in Bayern nennen.
§. 2. Denn Ludovicus I. Hertzog in Bayern, Ottonis V. ersten Hertzogs in Bayern aus dem Wittelsbachischen Hause Sohn, überkam, als Heinrich Pfaltzgraf am Rhein, Henrici Leonis Hertzogs zu Sachsen und Bayern Sohn, gleichfals in die Acht fiel, vom Kayser Ottone IV. die Pfaltz im Jahr 1215. konte aber nicht zu derselben Besitz gelangen; daher sein Sohn Otto Illustris, alle fernere Streitigkeit zu heben, sich an Henrici Erb-Tochter Agnes vermählete, und also den ruhigen Besitz der Pfaltz dem Hause Bayern erworben.
§. 3. Vor diesen Zeiten war die Pfaltzgrasschaft am Rhein in unterschiedenen Händen gewesen, aber bey Ottonis Illustris Nachkommen blieb sie erblich; ja in seinen Enckeln Rudolpho und Ludovico III. Ludovici II. Severi Söhnen aus der dritten Ehe mit Mechtilde, Kaysers Rudolphi I. Grafens von Habsburg T. theilte sich das Haus Bayern in zwey besondere Linien: Rudolphus blieb Churfürst zur Pfaltz, und ward Stamm-Vater aller noch itzo lebenden Durchl. Pfaltzgrafen am Rhein in ihren vier oberwehnten Zweigen; Ludovicus aber, der hernach d. 20. Oct. 1314. zum Kayser erwählet worden, der Stamm-Vater des Durchlauchtigsten Chur-Hauses Bayern.
§. 4. Vorgedachter Churfürst zur Pfaltz, Rudolphus, führte eine unglückliche Regierung; denn da er bey der Kayser-Wahl seine Stimme nicht seinem Bruder Ludovico Hertzoge in Bayern, sondern Hertzog Friedrichen zu Oesterreich gegeben, entstund darüber zwischen beyden Brüdern ein hefftiger Krieg, worüber Rudolphus das Land räumen, und nach Engeland flüchten müssen, daselbst er auch im Jahr 1319. Todes verblichen. Seine
sprung, daher sie sich auch noch Hertzoge in Bayern nennen.
§. 2. Denn Ludovicus I. Hertzog in Bayern, Ottonis V. ersten Hertzogs in Bayern aus dem Wittelsbachischen Hause Sohn, überkam, als Heinrich Pfaltzgraf am Rhein, Henrici Leonis Hertzogs zu Sachsen und Bayern Sohn, gleichfals in die Acht fiel, vom Kayser Ottone IV. die Pfaltz im Jahr 1215. konte aber nicht zu derselben Besitz gelangen; daher sein Sohn Otto Illustris, alle fernere Streitigkeit zu heben, sich an Henrici Erb-Tochter Agnes vermählete, und also den ruhigen Besitz der Pfaltz dem Hause Bayern erworben.
§. 3. Vor diesen Zeiten war die Pfaltzgrasschaft am Rhein in unterschiedenen Händen gewesen, aber bey Ottonis Illustris Nachkommen blieb sie erblich; ja in seinen Enckeln Rudolpho und Ludovico III. Ludovici II. Severi Söhnen aus der dritten Ehe mit Mechtilde, Kaysers Rudolphi I. Grafens von Habsburg T. theilte sich das Haus Bayern in zwey besondere Linien: Rudolphus blieb Churfürst zur Pfaltz, und ward Stamm-Vater aller noch itzo lebenden Durchl. Pfaltzgrafen am Rhein in ihren vier oberwehnten Zweigen; Ludovicus aber, der hernach d. 20. Oct. 1314. zum Kayser erwählet worden, der Stamm-Vater des Durchlauchtigsten Chur-Hauses Bayern.
§. 4. Vorgedachter Churfürst zur Pfaltz, Rudolphus, führte eine unglückliche Regierung; denn da er bey der Kayser-Wahl seine Stimme nicht seinem Bruder Ludovico Hertzoge in Bayern, sondern Hertzog Friedrichen zu Oesterreich gegeben, entstund darüber zwischen beyden Brüdern ein hefftiger Krieg, worüber Rudolphus das Land räumen, und nach Engeland flüchten müssen, daselbst er auch im Jahr 1319. Todes verblichen. Seine
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sprung, daher sie sich auch noch Hertzoge in Bayern nennen.</p><p>§. 2. Denn Ludovicus I. Hertzog in Bayern, Ottonis V. ersten Hertzogs in Bayern aus dem Wittelsbachischen Hause Sohn, überkam, als Heinrich Pfaltzgraf am Rhein, Henrici Leonis Hertzogs zu Sachsen und Bayern Sohn, gleichfals in die Acht fiel, vom Kayser Ottone IV. die Pfaltz im Jahr 1215. konte aber nicht zu derselben Besitz gelangen; daher sein Sohn Otto Illustris, alle fernere Streitigkeit zu heben, sich an Henrici Erb-Tochter Agnes vermählete, und also den ruhigen Besitz der Pfaltz dem Hause Bayern erworben.</p><p>§. 3. Vor diesen Zeiten war die Pfaltzgrasschaft am Rhein in unterschiedenen Händen gewesen, aber bey Ottonis Illustris Nachkommen blieb sie erblich; ja in seinen Enckeln Rudolpho und Ludovico III. Ludovici II. Severi Söhnen aus der dritten Ehe mit Mechtilde, Kaysers Rudolphi I. Grafens von Habsburg T. theilte sich das Haus Bayern in zwey besondere Linien: Rudolphus blieb Churfürst zur Pfaltz, und ward Stamm-Vater aller noch itzo lebenden Durchl. Pfaltzgrafen am Rhein in ihren vier oberwehnten Zweigen; Ludovicus aber, der hernach d. 20. Oct. 1314. zum Kayser erwählet worden, der Stamm-Vater des Durchlauchtigsten Chur-Hauses Bayern.</p><p>§. 4. Vorgedachter Churfürst zur Pfaltz, Rudolphus, führte eine unglückliche Regierung; denn da er bey der Kayser-Wahl seine Stimme nicht seinem Bruder Ludovico Hertzoge in Bayern, sondern Hertzog Friedrichen zu Oesterreich gegeben, entstund darüber zwischen beyden Brüdern ein hefftiger Krieg, worüber Rudolphus das Land räumen, und nach Engeland flüchten müssen, daselbst er auch im Jahr 1319. Todes verblichen. Seine
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sprung, daher sie sich auch noch Hertzoge in Bayern nennen.
§. 2. Denn Ludovicus I. Hertzog in Bayern, Ottonis V. ersten Hertzogs in Bayern aus dem Wittelsbachischen Hause Sohn, überkam, als Heinrich Pfaltzgraf am Rhein, Henrici Leonis Hertzogs zu Sachsen und Bayern Sohn, gleichfals in die Acht fiel, vom Kayser Ottone IV. die Pfaltz im Jahr 1215. konte aber nicht zu derselben Besitz gelangen; daher sein Sohn Otto Illustris, alle fernere Streitigkeit zu heben, sich an Henrici Erb-Tochter Agnes vermählete, und also den ruhigen Besitz der Pfaltz dem Hause Bayern erworben.
§. 3. Vor diesen Zeiten war die Pfaltzgrasschaft am Rhein in unterschiedenen Händen gewesen, aber bey Ottonis Illustris Nachkommen blieb sie erblich; ja in seinen Enckeln Rudolpho und Ludovico III. Ludovici II. Severi Söhnen aus der dritten Ehe mit Mechtilde, Kaysers Rudolphi I. Grafens von Habsburg T. theilte sich das Haus Bayern in zwey besondere Linien: Rudolphus blieb Churfürst zur Pfaltz, und ward Stamm-Vater aller noch itzo lebenden Durchl. Pfaltzgrafen am Rhein in ihren vier oberwehnten Zweigen; Ludovicus aber, der hernach d. 20. Oct. 1314. zum Kayser erwählet worden, der Stamm-Vater des Durchlauchtigsten Chur-Hauses Bayern.
§. 4. Vorgedachter Churfürst zur Pfaltz, Rudolphus, führte eine unglückliche Regierung; denn da er bey der Kayser-Wahl seine Stimme nicht seinem Bruder Ludovico Hertzoge in Bayern, sondern Hertzog Friedrichen zu Oesterreich gegeben, entstund darüber zwischen beyden Brüdern ein hefftiger Krieg, worüber Rudolphus das Land räumen, und nach Engeland flüchten müssen, daselbst er auch im Jahr 1319. Todes verblichen. Seine
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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/63>, abgerufen am 25.11.2024.
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