24. Febr. öffentlich zur Reformirten Religion. Noch vor seinem 1619. d. 33. Dec. erfolgtem Ende übergab er die Churfürstliche Regierung seinem Sohne Georgio Wilhelmo, der sowol in seinem Churfürstenthum als Hertzogthume Preussen unruhige Zeiten erlebet, weil die dreyßig Jahre durch Teutschland verwüstende Kriegs-Flamme auch sich durch die Marck ausgebreitet, und der zwischen Pohlen und Schweden dauernde Krieg auch Preussen angegriffen. In Pommern konte er wegen der Schwedischen Macht nach dem Todesfalle des letzten Hertzogs im Jahre 1637. nicht zur Possession gelangen, wiewol noch grössere Vermehrung des Brandenburgischen Hauses der Himmel seinem im Jahr 1640. ihm nachfolgenden Sohne und Churfürsten, Friedrich Wilhelm dem Grossen, vorbehalten.
§. 8. Dieser eines ewigen Nachruhms würdige Herr machte endlich durch Klugheit und Tapfferkeit das Hertzogthum Preussen souverain, und den Streitigkeiten mit Pfaltz-Neuburg wegen der Clevischen Erbschafft durch den beständigen Erb-Vertrag ein gewünschtes Ende; brachte Magdeburg, Halberstadt, Minden und Camin als Weltliche Fürstenthümer durch den Westphälischen Frieden an sein Haus; erhielt gegen die Frantzosen und Schweden ansehnliche Siege; verbesserte den Flor seiner Commercien und der etablirten Africanischen Compagnie und den Handel auf Guinea; nahm alle um der Religion willen vertriebene Ausländer willig auf, und war eifrigst bemüht, alle weit aussehende und auf Krieg abzielende Anschläge des unruhigen Königs in Franckreich Ludovici XIV. zu unterbrechen, bis ihn der Tod d. 29. Apr. 1688. zu Potsdam aus der Welt abgefordert.
§. 9. Sein Sohn Fridericus, als Churfürst dieses Namens der III, nachdem er im Jahre 1689. seinen Hel-
24. Febr. öffentlich zur Reformirten Religion. Noch vor seinem 1619. d. 33. Dec. erfolgtem Ende übergab er die Churfürstliche Regierung seinem Sohne Georgio Wilhelmo, der sowol in seinem Churfürstenthum als Hertzogthume Preussen unruhige Zeiten erlebet, weil die dreyßig Jahre durch Teutschland verwüstende Kriegs-Flamme auch sich durch die Marck ausgebreitet, und der zwischen Pohlen und Schweden dauernde Krieg auch Preussen angegriffen. In Pommern konte er wegen der Schwedischen Macht nach dem Todesfalle des letzten Hertzogs im Jahre 1637. nicht zur Possession gelangen, wiewol noch grössere Vermehrung des Brandenburgischen Hauses der Himmel seinem im Jahr 1640. ihm nachfolgenden Sohne und Churfürsten, Friedrich Wilhelm dem Grossen, vorbehalten.
§. 8. Dieser eines ewigen Nachruhms würdige Herr machte endlich durch Klugheit und Tapfferkeit das Hertzogthum Preussen souverain, und den Streitigkeiten mit Pfaltz-Neuburg wegen der Clevischen Erbschafft durch den beständigen Erb-Vertrag ein gewünschtes Ende; brachte Magdeburg, Halberstadt, Minden und Camin als Weltliche Fürstenthümer durch den Westphälischen Frieden an sein Haus; erhielt gegen die Frantzosen und Schweden ansehnliche Siege; verbesserte den Flor seiner Commercien und der établirten Africanischen Compagnie und den Handel auf Guinea; nahm alle um der Religion willen vertriebene Ausländer willig auf, und war eifrigst bemüht, alle weit aussehende und auf Krieg abzielende Anschläge des unruhigen Königs in Franckreich Ludovici XIV. zu unterbrechen, bis ihn der Tod d. 29. Apr. 1688. zu Potsdam aus der Welt abgefordert.
§. 9. Sein Sohn Fridericus, als Churfürst dieses Namens der III, nachdem er im Jahre 1689. seinen Hel-
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24. Febr. öffentlich zur Reformirten Religion. Noch vor seinem 1619. d. 33. Dec. erfolgtem Ende übergab er die Churfürstliche Regierung seinem Sohne Georgio Wilhelmo, der sowol in seinem Churfürstenthum als Hertzogthume Preussen unruhige Zeiten erlebet, weil die dreyßig Jahre durch Teutschland verwüstende Kriegs-Flamme auch sich durch die Marck ausgebreitet, und der zwischen Pohlen und Schweden dauernde Krieg auch Preussen angegriffen. In Pommern konte er wegen der Schwedischen Macht nach dem Todesfalle des letzten Hertzogs im Jahre 1637. nicht zur Possession gelangen, wiewol noch grössere Vermehrung des Brandenburgischen Hauses der Himmel seinem im Jahr 1640. ihm nachfolgenden Sohne und Churfürsten, Friedrich Wilhelm dem Grossen, vorbehalten.</p><p>§. 8. Dieser eines ewigen Nachruhms würdige Herr machte endlich durch Klugheit und Tapfferkeit das Hertzogthum Preussen souverain, und den Streitigkeiten mit Pfaltz-Neuburg wegen der Clevischen Erbschafft durch den beständigen Erb-Vertrag ein gewünschtes Ende; brachte Magdeburg, Halberstadt, Minden und Camin als Weltliche Fürstenthümer durch den Westphälischen Frieden an sein Haus; erhielt gegen die Frantzosen und Schweden ansehnliche Siege; verbesserte den Flor seiner Commercien und der établirten Africanischen Compagnie und den Handel auf Guinea; nahm alle um der Religion willen vertriebene Ausländer willig auf, und war eifrigst bemüht, alle weit aussehende und auf Krieg abzielende Anschläge des unruhigen Königs in Franckreich Ludovici XIV. zu unterbrechen, bis ihn der Tod d. 29. Apr. 1688. zu Potsdam aus der Welt abgefordert.</p><p>§. 9. Sein Sohn Fridericus, als Churfürst dieses Namens der III, nachdem er im Jahre 1689. seinen Hel-
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24. Febr. öffentlich zur Reformirten Religion. Noch vor seinem 1619. d. 33. Dec. erfolgtem Ende übergab er die Churfürstliche Regierung seinem Sohne Georgio Wilhelmo, der sowol in seinem Churfürstenthum als Hertzogthume Preussen unruhige Zeiten erlebet, weil die dreyßig Jahre durch Teutschland verwüstende Kriegs-Flamme auch sich durch die Marck ausgebreitet, und der zwischen Pohlen und Schweden dauernde Krieg auch Preussen angegriffen. In Pommern konte er wegen der Schwedischen Macht nach dem Todesfalle des letzten Hertzogs im Jahre 1637. nicht zur Possession gelangen, wiewol noch grössere Vermehrung des Brandenburgischen Hauses der Himmel seinem im Jahr 1640. ihm nachfolgenden Sohne und Churfürsten, Friedrich Wilhelm dem Grossen, vorbehalten.
§. 8. Dieser eines ewigen Nachruhms würdige Herr machte endlich durch Klugheit und Tapfferkeit das Hertzogthum Preussen souverain, und den Streitigkeiten mit Pfaltz-Neuburg wegen der Clevischen Erbschafft durch den beständigen Erb-Vertrag ein gewünschtes Ende; brachte Magdeburg, Halberstadt, Minden und Camin als Weltliche Fürstenthümer durch den Westphälischen Frieden an sein Haus; erhielt gegen die Frantzosen und Schweden ansehnliche Siege; verbesserte den Flor seiner Commercien und der établirten Africanischen Compagnie und den Handel auf Guinea; nahm alle um der Religion willen vertriebene Ausländer willig auf, und war eifrigst bemüht, alle weit aussehende und auf Krieg abzielende Anschläge des unruhigen Königs in Franckreich Ludovici XIV. zu unterbrechen, bis ihn der Tod d. 29. Apr. 1688. zu Potsdam aus der Welt abgefordert.
§. 9. Sein Sohn Fridericus, als Churfürst dieses Namens der III, nachdem er im Jahre 1689. seinen Hel-
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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/58>, abgerufen am 26.11.2024.
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