§. 1. Das der männlichen Linie nach aus Franckreich, der weiblichen aber aus Mayland entsprossene Geschlechte des la Torre hat schon zu Kaysers Rudolphi I. Zeiten in Italien ansehnliche Länder und Städte besessen, wie denn Napus del la Torre von hochgedachtem Kayser zum Fürsten von Mayland und Vicario des Lombardischen Reiches erkläret worden. Von seinen Brüdern sind sehr viel Linien dieses Hauses in Spanien und Italien entstanden; Franciscus aber del la Torre, Herr zu Novari, des noch blühenden Fürstlichen Zweiges Stamm-Vater worden, wiewold dessen Sohn, Graf Guido der Reiche, oder nach anderer Bericht dessen Enckel, Graf Lamoral, der zuerst den Zunahmen de Tassis von seinem Anherrn mütterlicher Srite, Tacio de Valsassina, angenommen, vom Kayser Henrico VII. aus Italien zu entweichen genöthiget worden.
§. 2. Unter seinen Nachkommen erfand Rogerius, Graf de la Torre und Tassis, Kaysers Friderici V. Jägermeister, zuerst in Tyrol die Einrichtung der heutigen Posten, daher seine Söhne, Franciscus III. Kaysers Maximiliani I. General-Postmeister, Gabriel, gleichfals Kayserlicher General-Postmeister in Tyrol, und dessen Enckel, Franciscus IV. General-Postmeister des H. R. Reichs und der Niederlande worden. Es starb aber dieser Herr im Jahr 1518. unvermählt, daher ihm in dieser Würde seines Brudern Rogerii II. Sohn, Johannes Baptista, der sich zu Brüssel niedergelassen, nachfolgte, und vornemlich in seinen Söhnen Leonardo I. und Raymundo das Geschlecht fortgepflantzet.
Historische Erklärung.
§. 1. Das der männlichen Linie nach aus Franckreich, der weiblichen aber aus Mayland entsprossene Geschlechte des la Torre hat schon zu Kaysers Rudolphi I. Zeiten in Italien ansehnliche Länder und Städte besessen, wie denn Napus del la Torre von hochgedachtem Kayser zum Fürsten von Mayland und Vicario des Lombardischen Reiches erkläret worden. Von seinen Brüdern sind sehr viel Linien dieses Hauses in Spanien und Italien entstanden; Franciscus aber del la Torre, Herr zu Novari, des noch blühenden Fürstlichen Zweiges Stamm-Vater worden, wiewold dessen Sohn, Graf Guido der Reiche, oder nach anderer Bericht dessen Enckel, Graf Lamoral, der zuerst den Zunahmen de Tassis von seinem Anherrn mütterlicher Srite, Tacio de Valsassina, angenommen, vom Kayser Henrico VII. aus Italien zu entweichen genöthiget worden.
§. 2. Unter seinen Nachkommen erfand Rogerius, Graf de la Torre und Tassis, Kaysers Friderici V. Jägermeister, zuerst in Tyrol die Einrichtung der heutigen Posten, daher seine Söhne, Franciscus III. Kaysers Maximiliani I. General-Postmeister, Gabriel, gleichfals Kayserlicher General-Postmeister in Tyrol, und dessen Enckel, Franciscus IV. General-Postmeister des H. R. Reichs und der Niederlande worden. Es starb aber dieser Herr im Jahr 1518. unvermählt, daher ihm in dieser Würde seines Brudern Rogerii II. Sohn, Johannes Baptista, der sich zu Brüssel niedergelassen, nachfolgte, und vornemlich in seinen Söhnen Leonardo I. und Raymundo das Geschlecht fortgepflantzet.
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0428"n="408"/><p>Historische Erklärung.</p><p>§. 1. Das der männlichen Linie nach aus Franckreich, der weiblichen aber aus Mayland entsprossene Geschlechte des la Torre hat schon zu Kaysers Rudolphi I. Zeiten in Italien ansehnliche Länder und Städte besessen, wie denn Napus del la Torre von hochgedachtem Kayser zum Fürsten von Mayland und Vicario des Lombardischen Reiches erkläret worden. Von seinen Brüdern sind sehr viel Linien dieses Hauses in Spanien und Italien entstanden; Franciscus aber del la Torre, Herr zu Novari, des noch blühenden Fürstlichen Zweiges Stamm-Vater worden, wiewold dessen Sohn, Graf Guido der Reiche, oder nach anderer Bericht dessen Enckel, Graf Lamoral, der zuerst den Zunahmen de Tassis von seinem Anherrn mütterlicher Srite, Tacio de Valsassina, angenommen, vom Kayser Henrico VII. aus Italien zu entweichen genöthiget worden.</p><p>§. 2. Unter seinen Nachkommen erfand Rogerius, Graf de la Torre und Tassis, Kaysers Friderici V. Jägermeister, zuerst in Tyrol die Einrichtung der heutigen Posten, daher seine Söhne, Franciscus III. Kaysers Maximiliani I. General-Postmeister, Gabriel, gleichfals Kayserlicher General-Postmeister in Tyrol, und dessen Enckel, Franciscus IV. General-Postmeister des H. R. Reichs und der Niederlande worden. Es starb aber dieser Herr im Jahr 1518. unvermählt, daher ihm in dieser Würde seines Brudern Rogerii II. Sohn, Johannes Baptista, der sich zu Brüssel niedergelassen, nachfolgte, und vornemlich in seinen Söhnen Leonardo I. und Raymundo das Geschlecht fortgepflantzet.</p></div></body></text></TEI>
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Historische Erklärung.
§. 1. Das der männlichen Linie nach aus Franckreich, der weiblichen aber aus Mayland entsprossene Geschlechte des la Torre hat schon zu Kaysers Rudolphi I. Zeiten in Italien ansehnliche Länder und Städte besessen, wie denn Napus del la Torre von hochgedachtem Kayser zum Fürsten von Mayland und Vicario des Lombardischen Reiches erkläret worden. Von seinen Brüdern sind sehr viel Linien dieses Hauses in Spanien und Italien entstanden; Franciscus aber del la Torre, Herr zu Novari, des noch blühenden Fürstlichen Zweiges Stamm-Vater worden, wiewold dessen Sohn, Graf Guido der Reiche, oder nach anderer Bericht dessen Enckel, Graf Lamoral, der zuerst den Zunahmen de Tassis von seinem Anherrn mütterlicher Srite, Tacio de Valsassina, angenommen, vom Kayser Henrico VII. aus Italien zu entweichen genöthiget worden.
§. 2. Unter seinen Nachkommen erfand Rogerius, Graf de la Torre und Tassis, Kaysers Friderici V. Jägermeister, zuerst in Tyrol die Einrichtung der heutigen Posten, daher seine Söhne, Franciscus III. Kaysers Maximiliani I. General-Postmeister, Gabriel, gleichfals Kayserlicher General-Postmeister in Tyrol, und dessen Enckel, Franciscus IV. General-Postmeister des H. R. Reichs und der Niederlande worden. Es starb aber dieser Herr im Jahr 1518. unvermählt, daher ihm in dieser Würde seines Brudern Rogerii II. Sohn, Johannes Baptista, der sich zu Brüssel niedergelassen, nachfolgte, und vornemlich in seinen Söhnen Leonardo I. und Raymundo das Geschlecht fortgepflantzet.
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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/428>, abgerufen am 31.10.2024.
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