Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

Dom-Probst zu Trident, geb. 1650. [unleserliches Material] 1708. 11. Febr. zu Wien.

Seine Eltern:

Laurentius Picolomini de Arragona, des Heil. Röm. Reichs Fürst und Hertzog von Amalphi, [unleserliches Material] 1714.

Gem. Anna Victoria Ludomilla, Leopoldi Ulrici Liebsteinsky Grafens von Kolowrat T. verm. 1689.

Historische Erklärung.

§. 1. Das Fürstliche Haus Piccolomini hat in Rom seinen Ursprung genommen, sich aber hernach zu Siena niedergelassen, und daselbst die vornehmsten Ehren-Stellen bekleidet, bis endlich AEneas Sylvius Piccolomini, ein gelehrter und geschickter Mann, nachdem er Kaysers Friderici V. Secretarius, hernach Bischoff von Siena und der R. Kirche Cardinal worden, im Jahr 1458. d. 19. Aug. den Päbstlichen Thron bestiegen: Denn nachdem dieser seiner Schwestern Laudemiae und Catharinae Kinder, von denen jene an Nunnium di Tedesci, Patricium von Siena, diese an Bartholomaeum Guglielmi vermählet gewesen, adoptiret, war solches die Staffel zu der hernach erlangten Fürstlichen Würde, welche zuerst der Laudemiae älteste Sohn, Antonius Piccolomini, überkommen.

§. 2. Dieser Herr nahm zur Gemahlin Königs Ferdinandi I. von Neapel natürliche T. Mariam de Arragon, und brachte mit selbiger um das Jahr 1460. das Hertzogthum Amalphi an sein Haus, hinterließ auch Nachkommen, welche noch in dem Geschlechte der Fürsten de Valle und Grafen de Celano im Königreich Neapel blühen. dessen Bruder Franciscus stieg mit dem Namen Pii III. im Jahr 1503. auf den Päbstlichen Thron, aber nach wenig Tagen von selbigem ins Grab. Andreas, der dritte

Dom-Probst zu Trident, geb. 1650. [unleserliches Material] 1708. 11. Febr. zu Wien.

Seine Eltern:

Laurentius Picolomini de Arragona, des Heil. Röm. Reichs Fürst und Hertzog von Amalphi, [unleserliches Material] 1714.

Gem. Anna Victoria Ludomilla, Leopoldi Ulrici Liebsteinsky Grafens von Kolowrat T. verm. 1689.

Historische Erklärung.

§. 1. Das Fürstliche Haus Piccolomini hat in Rom seinen Ursprung genommen, sich aber hernach zu Siena niedergelassen, und daselbst die vornehmsten Ehren-Stellen bekleidet, bis endlich AEneas Sylvius Piccolomini, ein gelehrter und geschickter Mann, nachdem er Kaysers Friderici V. Secretarius, hernach Bischoff von Siena und der R. Kirche Cardinal worden, im Jahr 1458. d. 19. Aug. den Päbstlichen Thron bestiegen: Denn nachdem dieser seiner Schwestern Laudemiae und Catharinae Kinder, von denen jene an Nunnium di Tedesci, Patricium von Siena, diese an Bartholomaeum Guglielmi vermählet gewesen, adoptiret, war solches die Staffel zu der hernach erlangten Fürstlichen Würde, welche zuerst der Laudemiae älteste Sohn, Antonius Piccolomini, überkommen.

§. 2. Dieser Herr nahm zur Gemahlin Königs Ferdinandi I. von Neapel natürliche T. Mariam de Arragon, und brachte mit selbiger um das Jahr 1460. das Hertzogthum Amalphi an sein Haus, hinterließ auch Nachkommen, welche noch in dem Geschlechte der Fürsten de Valle und Grafen de Celano im Königreich Neapel blühen. dessen Bruder Franciscus stieg mit dem Namen Pii III. im Jahr 1503. auf den Päbstlichen Thron, aber nach wenig Tagen von selbigem ins Grab. Andreas, der dritte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0418" n="398"/>
Dom-Probst zu Trident, geb. 1650. <gap reason="illegible"/>                      1708. 11. Febr. zu Wien.</p>
        <p>Seine Eltern:</p>
        <p>Laurentius Picolomini de Arragona, des Heil. Röm. Reichs Fürst und Hertzog von                      Amalphi, <gap reason="illegible"/> 1714.</p>
        <p>Gem. Anna Victoria Ludomilla, Leopoldi Ulrici Liebsteinsky Grafens von Kolowrat                      T. verm. 1689.</p>
        <p>Historische Erklärung.</p>
        <p>§. 1. Das Fürstliche Haus Piccolomini hat in Rom seinen Ursprung genommen, sich                      aber hernach zu Siena niedergelassen, und daselbst die vornehmsten Ehren-Stellen                      bekleidet, bis endlich AEneas Sylvius Piccolomini, ein gelehrter und geschickter                      Mann, nachdem er Kaysers Friderici V. Secretarius, hernach Bischoff von Siena                      und der R. Kirche Cardinal worden, im Jahr 1458. d. 19. Aug. den Päbstlichen                      Thron bestiegen: Denn nachdem dieser seiner Schwestern Laudemiae und Catharinae                      Kinder, von denen jene an Nunnium di Tedesci, Patricium von Siena, diese an                      Bartholomaeum Guglielmi vermählet gewesen, adoptiret, war solches die Staffel zu                      der hernach erlangten Fürstlichen Würde, welche zuerst der Laudemiae älteste                      Sohn, Antonius Piccolomini, überkommen.</p>
        <p>§. 2. Dieser Herr nahm zur Gemahlin Königs Ferdinandi I. von Neapel natürliche T.                      Mariam de Arragon, und brachte mit selbiger um das Jahr 1460. das Hertzogthum                      Amalphi an sein Haus, hinterließ auch Nachkommen, welche noch in dem Geschlechte                      der Fürsten de Valle und Grafen de Celano im Königreich Neapel blühen. dessen                      Bruder Franciscus stieg mit dem Namen Pii III. im Jahr 1503. auf den Päbstlichen                      Thron, aber nach wenig Tagen von selbigem ins Grab. Andreas, der dritte
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[398/0418] Dom-Probst zu Trident, geb. 1650. _ 1708. 11. Febr. zu Wien. Seine Eltern: Laurentius Picolomini de Arragona, des Heil. Röm. Reichs Fürst und Hertzog von Amalphi, _ 1714. Gem. Anna Victoria Ludomilla, Leopoldi Ulrici Liebsteinsky Grafens von Kolowrat T. verm. 1689. Historische Erklärung. §. 1. Das Fürstliche Haus Piccolomini hat in Rom seinen Ursprung genommen, sich aber hernach zu Siena niedergelassen, und daselbst die vornehmsten Ehren-Stellen bekleidet, bis endlich AEneas Sylvius Piccolomini, ein gelehrter und geschickter Mann, nachdem er Kaysers Friderici V. Secretarius, hernach Bischoff von Siena und der R. Kirche Cardinal worden, im Jahr 1458. d. 19. Aug. den Päbstlichen Thron bestiegen: Denn nachdem dieser seiner Schwestern Laudemiae und Catharinae Kinder, von denen jene an Nunnium di Tedesci, Patricium von Siena, diese an Bartholomaeum Guglielmi vermählet gewesen, adoptiret, war solches die Staffel zu der hernach erlangten Fürstlichen Würde, welche zuerst der Laudemiae älteste Sohn, Antonius Piccolomini, überkommen. §. 2. Dieser Herr nahm zur Gemahlin Königs Ferdinandi I. von Neapel natürliche T. Mariam de Arragon, und brachte mit selbiger um das Jahr 1460. das Hertzogthum Amalphi an sein Haus, hinterließ auch Nachkommen, welche noch in dem Geschlechte der Fürsten de Valle und Grafen de Celano im Königreich Neapel blühen. dessen Bruder Franciscus stieg mit dem Namen Pii III. im Jahr 1503. auf den Päbstlichen Thron, aber nach wenig Tagen von selbigem ins Grab. Andreas, der dritte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/418
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/418>, abgerufen am 05.06.2024.