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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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die aus Königl. Piastischen Geblüte entsprossene Schlesiche Printzeßin von Münsterberg, Euphemiam, Hertzogs Balconis III. T. vermählte, welche eine gesegnete Stamm-Mutter des hernach in viel Zweige ausgebreiteten Geschlechts worden, und im Nov. 1447. nach Aussage der Ellwangischen Chronicka, verschieden.

§. 2. Der älteste Sohn aus dieser Ehe, Graf Johannes, Kaysers Maximiliani I. Kriegs-Oberster und Ritter des Güldenen Vliesses, nahm seinen Sitz zu Wallerstein, ist aber in seinem Sohne Graf Ludwig XIII. wieder abgestorben; der mittelste, Graf Ulrich, residirte zu Flochberg, und Graf Wilhelm zu Oettingen; als aber Graf Ludwigs des XIII. T. Magdalena ihr Erb-Recht auf Wallerstein an Hertzog Georgen von Bayern verkauffte, und darüber grosser Streit entstanden, den aber Kayser Maximilianus I. im Jahr 1489. verglichen, machten die Grafen von Oettingen hernach im Jahr 1495. eine Erb-Vereinigung, welche im Jahr 1522. wiederholet, auch von Kayserl. Majestät Leopoldo M. glorw. Andenckens, bestätiget worden, diese ist das Fundamental-Gesetz des Hauses, nachdem sie von der Ausstattung der Töchter, denen Vormundschafften, Kauff- und Verkauff-Contracten, Lehn-Reichungen, Bergwercken und andern Regalien Ziel und Maaß setzet. Vorgedachten Graf Ulrichs zu Flochberg Nachkommen sturben gleichfals wieder ab, daß also die Erhaltung des Stammes auf Graf Wilhelmen zu Oettingen ankommen.

§. 3. Dessen Enckel, Graf Ludwig der XV. ein Sohn Graf Wolffgangs und der Gräfin Annae, Erb-Truchsessin von Waldburg, brachte das gantze Land zusammen, führte die Evangelische Religion ein, wurde aber dadurch unglücklich, daß er sich in den Schmalkaldischen Bund begeben; endlich nahm ihn der Kayser wieder zu Gnaden

die aus Königl. Piastischen Geblüte entsprossene Schlesiche Printzeßin von Münsterberg, Euphemiam, Hertzogs Balconis III. T. vermählte, welche eine gesegnete Stamm-Mutter des hernach in viel Zweige ausgebreiteten Geschlechts worden, und im Nov. 1447. nach Aussage der Ellwangischen Chronicka, verschieden.

§. 2. Der älteste Sohn aus dieser Ehe, Graf Johannes, Kaysers Maximiliani I. Kriegs-Oberster und Ritter des Güldenen Vliesses, nahm seinen Sitz zu Wallerstein, ist aber in seinem Sohne Graf Ludwig XIII. wieder abgestorben; der mittelste, Graf Ulrich, residirte zu Flochberg, und Graf Wilhelm zu Oettingen; als aber Graf Ludwigs des XIII. T. Magdalena ihr Erb-Recht auf Wallerstein an Hertzog Georgen von Bayern verkauffte, und darüber grosser Streit entstanden, den aber Kayser Maximilianus I. im Jahr 1489. verglichen, machten die Grafen von Oettingen hernach im Jahr 1495. eine Erb-Vereinigung, welche im Jahr 1522. wiederholet, auch von Kayserl. Majestät Leopoldo M. glorw. Andenckens, bestätiget worden, diese ist das Fundamental-Gesetz des Hauses, nachdem sie von der Ausstattung der Töchter, denen Vormundschafften, Kauff- und Verkauff-Contracten, Lehn-Reichungen, Bergwercken und andern Regalien Ziel und Maaß setzet. Vorgedachten Graf Ulrichs zu Flochberg Nachkommen sturben gleichfals wieder ab, daß also die Erhaltung des Stammes auf Graf Wilhelmen zu Oettingen ankommen.

§. 3. Dessen Enckel, Graf Ludwig der XV. ein Sohn Graf Wolffgangs und der Gräfin Annae, Erb-Truchsessin von Waldburg, brachte das gantze Land zusammen, führte die Evangelische Religion ein, wurde aber dadurch unglücklich, daß er sich in den Schmalkaldischen Bund begeben; endlich nahm ihn der Kayser wieder zu Gnaden

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[395/0415] die aus Königl. Piastischen Geblüte entsprossene Schlesiche Printzeßin von Münsterberg, Euphemiam, Hertzogs Balconis III. T. vermählte, welche eine gesegnete Stamm-Mutter des hernach in viel Zweige ausgebreiteten Geschlechts worden, und im Nov. 1447. nach Aussage der Ellwangischen Chronicka, verschieden. §. 2. Der älteste Sohn aus dieser Ehe, Graf Johannes, Kaysers Maximiliani I. Kriegs-Oberster und Ritter des Güldenen Vliesses, nahm seinen Sitz zu Wallerstein, ist aber in seinem Sohne Graf Ludwig XIII. wieder abgestorben; der mittelste, Graf Ulrich, residirte zu Flochberg, und Graf Wilhelm zu Oettingen; als aber Graf Ludwigs des XIII. T. Magdalena ihr Erb-Recht auf Wallerstein an Hertzog Georgen von Bayern verkauffte, und darüber grosser Streit entstanden, den aber Kayser Maximilianus I. im Jahr 1489. verglichen, machten die Grafen von Oettingen hernach im Jahr 1495. eine Erb-Vereinigung, welche im Jahr 1522. wiederholet, auch von Kayserl. Majestät Leopoldo M. glorw. Andenckens, bestätiget worden, diese ist das Fundamental-Gesetz des Hauses, nachdem sie von der Ausstattung der Töchter, denen Vormundschafften, Kauff- und Verkauff-Contracten, Lehn-Reichungen, Bergwercken und andern Regalien Ziel und Maaß setzet. Vorgedachten Graf Ulrichs zu Flochberg Nachkommen sturben gleichfals wieder ab, daß also die Erhaltung des Stammes auf Graf Wilhelmen zu Oettingen ankommen. §. 3. Dessen Enckel, Graf Ludwig der XV. ein Sohn Graf Wolffgangs und der Gräfin Annae, Erb-Truchsessin von Waldburg, brachte das gantze Land zusammen, führte die Evangelische Religion ein, wurde aber dadurch unglücklich, daß er sich in den Schmalkaldischen Bund begeben; endlich nahm ihn der Kayser wieder zu Gnaden

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/415>, abgerufen am 07.07.2024.