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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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nandus im Jahr 1619. d. 20. Julii zum Römischen Kayser erwählet worden, zogen sich dennoch die Böhmen von ihm ab, wähleten Fridericum V. Churfürsten von der Pfaltz zu ihrem Könige, verwickelten auch den Fürsten in Siebenbürgen, Bethlen Gabor, in ihre Parthey, der also gantz Ungarn mit Heeres-Kraft überschwemmte, und sich zu Presburg 1620. die Krone aufsetzte; allein nach dem grossem Siege, den Kayser Ferdinandus H. auf dem weissen Berge vor Prag d. 8. Nov. vorgedachten Jahres erhalten, muste der Churfürst Böhmen verlassen, und Bethlen Gabor den Königlichen Titul niederlegen, zumalen als auch die Pohlen wider ihn dem Kayser zu Hülffe kamen. Chur-Pfaltz gerieth demnach in die Acht und König Christianus IV. von Dänemarck, den die Nieder-Sächsischen Stände zum Kreyß-Obersten ernennet, wurde d. 6. Aug. 1626. bey Königslutter vom Kayserl. General Tilly aufs Haupt geschlagen; ja der General Waldstein, oder Wallenstein, führte die siegreichen Kayserlichen Waffen bis an die Ost-See. Endlich als dieser den Hertzogen zu Mecklenburg zu nahe kam, wolte König Gustaphus Adolphus in Schweden seinen Vettern, zugleich auch den Protestantischen Ständen des H. R. Reichs zu Hülffe kommen; stieg also im Jahr 1630. d. 24. Junii auf Teutschen Boden aus, und drung als ein Blitz in das Römische Reich, war in viel Schlachten glücklich, auch d. 6. Nov. 1632. bey Lützen, nur daß er daselbst sein Leben einbüste; es erhielten sich auch noch bis auf das 1634. Jahr der Schweden Waffen in ziemlichen Ansehen, allein der Römische König Ferdinandus II. schlug sie darinnen d. 27. Aug. bey Nördlingen aufs Haupt, und Sachsen gieng mit dem Kayser zu Prag folgendes Jahr einen besondern Vertrag ein, welchem Exempel nach und nach die übrigen Teutschen Stände

nandus im Jahr 1619. d. 20. Julii zum Römischen Kayser erwählet worden, zogen sich dennoch die Böhmen von ihm ab, wähleten Fridericum V. Churfürsten von der Pfaltz zu ihrem Könige, verwickelten auch den Fürsten in Siebenbürgen, Bethlen Gabor, in ihre Parthey, der also gantz Ungarn mit Heeres-Kraft überschwemmte, und sich zu Presburg 1620. die Krone aufsetzte; allein nach dem grossem Siege, den Kayser Ferdinandus H. auf dem weissen Berge vor Prag d. 8. Nov. vorgedachten Jahres erhalten, muste der Churfürst Böhmen verlassen, und Bethlen Gabor den Königlichen Titul niederlegen, zumalen als auch die Pohlen wider ihn dem Kayser zu Hülffe kamen. Chur-Pfaltz gerieth demnach in die Acht und König Christianus IV. von Dänemarck, den die Nieder-Sächsischen Stände zum Kreyß-Obersten ernennet, wurde d. 6. Aug. 1626. bey Königslutter vom Kayserl. General Tilly aufs Haupt geschlagen; ja der General Waldstein, oder Wallenstein, führte die siegreichen Kayserlichen Waffen bis an die Ost-See. Endlich als dieser den Hertzogen zu Mecklenburg zu nahe kam, wolte König Gustaphus Adolphus in Schweden seinen Vettern, zugleich auch den Protestantischen Ständen des H. R. Reichs zu Hülffe kommen; stieg also im Jahr 1630. d. 24. Junii auf Teutschen Boden aus, und drung als ein Blitz in das Römische Reich, war in viel Schlachten glücklich, auch d. 6. Nov. 1632. bey Lützen, nur daß er daselbst sein Leben einbüste; es erhielten sich auch noch bis auf das 1634. Jahr der Schweden Waffen in ziemlichen Ansehen, allein der Römische König Ferdinandus II. schlug sie darinnen d. 27. Aug. bey Nördlingen aufs Haupt, und Sachsen gieng mit dem Kayser zu Prag folgendes Jahr einen besondern Vertrag ein, welchem Exempel nach und nach die übrigen Teutschen Stände

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[10/0030] nandus im Jahr 1619. d. 20. Julii zum Römischen Kayser erwählet worden, zogen sich dennoch die Böhmen von ihm ab, wähleten Fridericum V. Churfürsten von der Pfaltz zu ihrem Könige, verwickelten auch den Fürsten in Siebenbürgen, Bethlen Gabor, in ihre Parthey, der also gantz Ungarn mit Heeres-Kraft überschwemmte, und sich zu Presburg 1620. die Krone aufsetzte; allein nach dem grossem Siege, den Kayser Ferdinandus H. auf dem weissen Berge vor Prag d. 8. Nov. vorgedachten Jahres erhalten, muste der Churfürst Böhmen verlassen, und Bethlen Gabor den Königlichen Titul niederlegen, zumalen als auch die Pohlen wider ihn dem Kayser zu Hülffe kamen. Chur-Pfaltz gerieth demnach in die Acht und König Christianus IV. von Dänemarck, den die Nieder-Sächsischen Stände zum Kreyß-Obersten ernennet, wurde d. 6. Aug. 1626. bey Königslutter vom Kayserl. General Tilly aufs Haupt geschlagen; ja der General Waldstein, oder Wallenstein, führte die siegreichen Kayserlichen Waffen bis an die Ost-See. Endlich als dieser den Hertzogen zu Mecklenburg zu nahe kam, wolte König Gustaphus Adolphus in Schweden seinen Vettern, zugleich auch den Protestantischen Ständen des H. R. Reichs zu Hülffe kommen; stieg also im Jahr 1630. d. 24. Junii auf Teutschen Boden aus, und drung als ein Blitz in das Römische Reich, war in viel Schlachten glücklich, auch d. 6. Nov. 1632. bey Lützen, nur daß er daselbst sein Leben einbüste; es erhielten sich auch noch bis auf das 1634. Jahr der Schweden Waffen in ziemlichen Ansehen, allein der Römische König Ferdinandus II. schlug sie darinnen d. 27. Aug. bey Nördlingen aufs Haupt, und Sachsen gieng mit dem Kayser zu Prag folgendes Jahr einen besondern Vertrag ein, welchem Exempel nach und nach die übrigen Teutschen Stände

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/30>, abgerufen am 21.11.2024.