ewiges Bündniß unter sich schlossen, und die Printzeßin Anna, Königs Ludovici Schwester, als Erb-Printzeßin von Ungarn und Böheim, des Kaysers jüngstem Enckel, dem Infanten Ferdinando I. versprochen, mithin die Nachfolge in diesen mächtigen Reichen dem Allerdurchlauchtigsten Ertz-Hertzoglichen Hause Oesterreich versichert worden; dahero Maximilianus I. billig für den Stiffter dessen heutiger Macht und Reichthums zu halten.
§. 8. Nach seinem zu Welß in Oesterreich d. 17. Jan. 1519. erfolgten Tode gelangte dessen ältester Enckel, CARL, König in Hispanien und Indien, des Ertz-Hertzogs Philippi, Königs in Castilien ältester Sohn, aller des Pabsts und Königs in Franckreich Einwendungen und Mühe ungeachtet, durch ordentliche Wahl d. 17. Junii noch selbigen Jahres auf den Kayserlichen Thron, und kam über Engeland und Holland nach Aachen, wo er d. 22. Octobr. 1520. gekrönet worden. Dieser grosse Monarche jagte die Frantzosen aus gantz Italien, und bekam ihren König Franciscum I. d. 24. Februar. 1525. in der Schlacht bey Pavia gefangen; züchtigte den Pabst, als er die in Italien siegende Kayserliche Waffen hemmen wolte, so nachdrücklich, daß Rom selbst d. 5. Mart. 1527. darüber erobert worden, und ließ sich hernach im Jahr 1530. die Kayserliche und Longobardische Krone zu Bononien aufsetzen; erklärte auch Alexandrum de Medices zum Hertzoge von Florentz gab ihm seine natürliche Tochter, Printzeßin Margaretham zur Gemahlin, behielt aber dem Römischen Reiche ausdrücklich das Dominium auf Florentz, und solte die Succession sich nur auf die männlichen Erben des Mediceischen Hauses erstrecken. Als auch die Türcken nach dem wider König Ludwigen in Ungarn bey Mohaz erhaltenem Siege so hochmüthig wor-
ewiges Bündniß unter sich schlossen, und die Printzeßin Anna, Königs Ludovici Schwester, als Erb-Printzeßin von Ungarn und Böheim, des Kaysers jüngstem Enckel, dem Infanten Ferdinando I. versprochen, mithin die Nachfolge in diesen mächtigen Reichen dem Allerdurchlauchtigsten Ertz-Hertzoglichen Hause Oesterreich versichert worden; dahero Maximilianus I. billig für den Stiffter dessen heutiger Macht und Reichthums zu halten.
§. 8. Nach seinem zu Welß in Oesterreich d. 17. Jan. 1519. erfolgten Tode gelangte dessen ältester Enckel, CARL, König in Hispanien und Indien, des Ertz-Hertzogs Philippi, Königs in Castilien ältester Sohn, aller des Pabsts und Königs in Franckreich Einwendungen und Mühe ungeachtet, durch ordentliche Wahl d. 17. Junii noch selbigen Jahres auf den Kayserlichen Thron, und kam über Engeland und Holland nach Aachen, wo er d. 22. Octobr. 1520. gekrönet worden. Dieser grosse Monarche jagte die Frantzosen aus gantz Italien, und bekam ihren König Franciscum I. d. 24. Februar. 1525. in der Schlacht bey Pavia gefangen; züchtigte den Pabst, als er die in Italien siegende Kayserliche Waffen hemmen wolte, so nachdrücklich, daß Rom selbst d. 5. Mart. 1527. darüber erobert worden, und ließ sich hernach im Jahr 1530. die Kayserliche und Longobardische Krone zu Bononien aufsetzen; erklärte auch Alexandrum de Medices zum Hertzoge von Florentz gab ihm seine natürliche Tochter, Printzeßin Margaretham zur Gemahlin, behielt aber dem Römischen Reiche ausdrücklich das Dominium auf Florentz, und solte die Succession sich nur auf die männlichen Erben des Mediceischen Hauses erstrecken. Als auch die Türcken nach dem wider König Ludwigen in Ungarn bey Mohaz erhaltenem Siege so hochmüthig wor-
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ewiges Bündniß unter sich schlossen, und die Printzeßin Anna, Königs Ludovici Schwester, als Erb-Printzeßin von Ungarn und Böheim, des Kaysers jüngstem Enckel, dem Infanten Ferdinando I. versprochen, mithin die Nachfolge in diesen mächtigen Reichen dem Allerdurchlauchtigsten Ertz-Hertzoglichen Hause Oesterreich versichert worden; dahero Maximilianus I. billig für den Stiffter dessen heutiger Macht und Reichthums zu halten.</p><p>§. 8. Nach seinem zu Welß in Oesterreich d. 17. Jan. 1519. erfolgten Tode gelangte dessen ältester Enckel, CARL, König in Hispanien und Indien, des Ertz-Hertzogs Philippi, Königs in Castilien ältester Sohn, aller des Pabsts und Königs in Franckreich Einwendungen und Mühe ungeachtet, durch ordentliche Wahl d. 17. Junii noch selbigen Jahres auf den Kayserlichen Thron, und kam über Engeland und Holland nach Aachen, wo er d. 22. Octobr. 1520. gekrönet worden. Dieser grosse Monarche jagte die Frantzosen aus gantz Italien, und bekam ihren König Franciscum I. d. 24. Februar. 1525. in der Schlacht bey Pavia gefangen; züchtigte den Pabst, als er die in Italien siegende Kayserliche Waffen hemmen wolte, so nachdrücklich, daß Rom selbst d. 5. Mart. 1527. darüber erobert worden, und ließ sich hernach im Jahr 1530. die Kayserliche und Longobardische Krone zu Bononien aufsetzen; erklärte auch Alexandrum de Medices zum Hertzoge von Florentz gab ihm seine natürliche Tochter, Printzeßin Margaretham zur Gemahlin, behielt aber dem Römischen Reiche ausdrücklich das Dominium auf Florentz, und solte die Succession sich nur auf die männlichen Erben des Mediceischen Hauses erstrecken. Als auch die Türcken nach dem wider König Ludwigen in Ungarn bey Mohaz erhaltenem Siege so hochmüthig wor-
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ewiges Bündniß unter sich schlossen, und die Printzeßin Anna, Königs Ludovici Schwester, als Erb-Printzeßin von Ungarn und Böheim, des Kaysers jüngstem Enckel, dem Infanten Ferdinando I. versprochen, mithin die Nachfolge in diesen mächtigen Reichen dem Allerdurchlauchtigsten Ertz-Hertzoglichen Hause Oesterreich versichert worden; dahero Maximilianus I. billig für den Stiffter dessen heutiger Macht und Reichthums zu halten.
§. 8. Nach seinem zu Welß in Oesterreich d. 17. Jan. 1519. erfolgten Tode gelangte dessen ältester Enckel, CARL, König in Hispanien und Indien, des Ertz-Hertzogs Philippi, Königs in Castilien ältester Sohn, aller des Pabsts und Königs in Franckreich Einwendungen und Mühe ungeachtet, durch ordentliche Wahl d. 17. Junii noch selbigen Jahres auf den Kayserlichen Thron, und kam über Engeland und Holland nach Aachen, wo er d. 22. Octobr. 1520. gekrönet worden. Dieser grosse Monarche jagte die Frantzosen aus gantz Italien, und bekam ihren König Franciscum I. d. 24. Februar. 1525. in der Schlacht bey Pavia gefangen; züchtigte den Pabst, als er die in Italien siegende Kayserliche Waffen hemmen wolte, so nachdrücklich, daß Rom selbst d. 5. Mart. 1527. darüber erobert worden, und ließ sich hernach im Jahr 1530. die Kayserliche und Longobardische Krone zu Bononien aufsetzen; erklärte auch Alexandrum de Medices zum Hertzoge von Florentz gab ihm seine natürliche Tochter, Printzeßin Margaretham zur Gemahlin, behielt aber dem Römischen Reiche ausdrücklich das Dominium auf Florentz, und solte die Succession sich nur auf die männlichen Erben des Mediceischen Hauses erstrecken. Als auch die Türcken nach dem wider König Ludwigen in Ungarn bey Mohaz erhaltenem Siege so hochmüthig wor-
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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/27>, abgerufen am 19.09.2024.
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