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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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Schlosse zu Tübingen belägert worden, und kaum entrinnen können, hernach an Hertzogs Wilhelmi von Bayern Hofe auferzogen worden, sich auch am Kayserlichen Hofe aufgehalten, bis er denselben, da er ihn mit nach Spanien begleiten solte, im Jahr 1532. verlassen. Schon im Jahr 1542. übergab ihm der Vater Mümpelgard, und als derselbe dieses Zeitliche gesegnet, suchte er das durch die Kriegs-Unruhe erschöpffte Land durch gute Gesetze, erbaute Schlösser und vortreffliche Ordnungen nach Wunsch empor zu bringen, auch den Wohlstand der Evangelischen Kirchen und Schulen alles Fleisses zu vermehren. Allein bey seinem d. 28. Dec. 1568. erfolgten tödtlichen Hintritt hinterließ er von seiner Gemahlin Anna Maria, Georgii Pii Marggrafens zu Brandenburg, Hertzogs in Schlesien zu Jägerndorff ältesten Tochter, nur einen Sohn, Hertzog Ludovicum mit dem Zunamen den Gottsfürchtigen, der das Collegium Illustre zu Tübingen erbauet, daselbst d. 28. Febr. 1578. das erste Jubilaeum der Universität gefeyert, die Formulam Concordiae zu Stande bringen helffen, aber d. 8. Aug. 1593. auf der Jagd vom Schlage getroffen, zu Stuttgard Todes verblichen, und mit zwey Gemahlinnen, Dorothea Ursula, Marggrafens Caroli zu Baaden, und Ursula, Georgii Johannes Pfaltzgrafens zu Lützelstein Tochter, keine Kinder gezeuget.

§. 7. Es trat also die Regierung im Hertzogthum Würtemberg an Hertzog Fridericus, ein Sohn Hertzogs Georgii des Frommen zu Mümpelgard, von Landgrafens Philippi zu Hessen Printzeßin Tochter Barbara, des obengedachten blödsinnig gewordenen Grafens Henrici zu Würtemberg und Mümpelgard Enckel, der allgemeine Stamm-Vater aller noch lebenden Hertzoge zu Würtemberg. Dieser Herr, der in seiner Jugend die

Schlosse zu Tübingen belägert worden, und kaum entrinnen können, hernach an Hertzogs Wilhelmi von Bayern Hofe auferzogen worden, sich auch am Kayserlichen Hofe aufgehalten, bis er denselben, da er ihn mit nach Spanien begleiten solte, im Jahr 1532. verlassen. Schon im Jahr 1542. übergab ihm der Vater Mümpelgard, und als derselbe dieses Zeitliche gesegnet, suchte er das durch die Kriegs-Unruhe erschöpffte Land durch gute Gesetze, erbaute Schlösser und vortreffliche Ordnungen nach Wunsch empor zu bringen, auch den Wohlstand der Evangelischen Kirchen und Schulen alles Fleisses zu vermehren. Allein bey seinem d. 28. Dec. 1568. erfolgten tödtlichen Hintritt hinterließ er von seiner Gemahlin Anna Maria, Georgii Pii Marggrafens zu Brandenburg, Hertzogs in Schlesien zu Jägerndorff ältesten Tochter, nur einen Sohn, Hertzog Ludovicum mit dem Zunamen den Gottsfürchtigen, der das Collegium Illustre zu Tübingen erbauet, daselbst d. 28. Febr. 1578. das erste Jubilaeum der Universität gefeyert, die Formulam Concordiae zu Stande bringen helffen, aber d. 8. Aug. 1593. auf der Jagd vom Schlage getroffen, zu Stuttgard Todes verblichen, und mit zwey Gemahlinnen, Dorothea Ursula, Marggrafens Caroli zu Baaden, und Ursula, Georgii Johannes Pfaltzgrafens zu Lützelstein Tochter, keine Kinder gezeuget.

§. 7. Es trat also die Regierung im Hertzogthum Würtemberg an Hertzog Fridericus, ein Sohn Hertzogs Georgii des Frommen zu Mümpelgard, von Landgrafens Philippi zu Hessen Printzeßin Tochter Barbara, des obengedachten blödsinnig gewordenen Grafens Henrici zu Würtemberg und Mümpelgard Enckel, der allgemeine Stamm-Vater aller noch lebenden Hertzoge zu Würtemberg. Dieser Herr, der in seiner Jugend die

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Schlosse zu Tübingen belägert worden,                      und kaum entrinnen können, hernach an Hertzogs Wilhelmi von Bayern Hofe                      auferzogen worden, sich auch am Kayserlichen Hofe aufgehalten, bis er denselben,                      da er ihn mit nach Spanien begleiten solte, im Jahr 1532. verlassen. Schon im                      Jahr 1542. übergab ihm der Vater Mümpelgard, und als derselbe dieses Zeitliche                      gesegnet, suchte er das durch die Kriegs-Unruhe erschöpffte Land durch gute                      Gesetze, erbaute Schlösser und vortreffliche Ordnungen nach Wunsch empor zu                      bringen, auch den Wohlstand der Evangelischen Kirchen und Schulen alles Fleisses                      zu vermehren. Allein bey seinem d. 28. Dec. 1568. erfolgten tödtlichen Hintritt                      hinterließ er von seiner Gemahlin Anna Maria, Georgii Pii Marggrafens zu                      Brandenburg, Hertzogs in Schlesien zu Jägerndorff ältesten Tochter, nur einen                      Sohn, Hertzog Ludovicum mit dem Zunamen den Gottsfürchtigen, der das Collegium                      Illustre zu Tübingen erbauet, daselbst d. 28. Febr. 1578. das erste Jubilaeum                      der Universität gefeyert, die Formulam Concordiae zu Stande bringen helffen,                      aber d. 8. Aug. 1593. auf der Jagd vom Schlage getroffen, zu Stuttgard Todes                      verblichen, und mit zwey Gemahlinnen, Dorothea Ursula, Marggrafens Caroli zu                      Baaden, und Ursula, Georgii Johannes Pfaltzgrafens zu Lützelstein Tochter, keine                      Kinder gezeuget.</p>
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[188/0208] Schlosse zu Tübingen belägert worden, und kaum entrinnen können, hernach an Hertzogs Wilhelmi von Bayern Hofe auferzogen worden, sich auch am Kayserlichen Hofe aufgehalten, bis er denselben, da er ihn mit nach Spanien begleiten solte, im Jahr 1532. verlassen. Schon im Jahr 1542. übergab ihm der Vater Mümpelgard, und als derselbe dieses Zeitliche gesegnet, suchte er das durch die Kriegs-Unruhe erschöpffte Land durch gute Gesetze, erbaute Schlösser und vortreffliche Ordnungen nach Wunsch empor zu bringen, auch den Wohlstand der Evangelischen Kirchen und Schulen alles Fleisses zu vermehren. Allein bey seinem d. 28. Dec. 1568. erfolgten tödtlichen Hintritt hinterließ er von seiner Gemahlin Anna Maria, Georgii Pii Marggrafens zu Brandenburg, Hertzogs in Schlesien zu Jägerndorff ältesten Tochter, nur einen Sohn, Hertzog Ludovicum mit dem Zunamen den Gottsfürchtigen, der das Collegium Illustre zu Tübingen erbauet, daselbst d. 28. Febr. 1578. das erste Jubilaeum der Universität gefeyert, die Formulam Concordiae zu Stande bringen helffen, aber d. 8. Aug. 1593. auf der Jagd vom Schlage getroffen, zu Stuttgard Todes verblichen, und mit zwey Gemahlinnen, Dorothea Ursula, Marggrafens Caroli zu Baaden, und Ursula, Georgii Johannes Pfaltzgrafens zu Lützelstein Tochter, keine Kinder gezeuget. §. 7. Es trat also die Regierung im Hertzogthum Würtemberg an Hertzog Fridericus, ein Sohn Hertzogs Georgii des Frommen zu Mümpelgard, von Landgrafens Philippi zu Hessen Printzeßin Tochter Barbara, des obengedachten blödsinnig gewordenen Grafens Henrici zu Würtemberg und Mümpelgard Enckel, der allgemeine Stamm-Vater aller noch lebenden Hertzoge zu Würtemberg. Dieser Herr, der in seiner Jugend die

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/208>, abgerufen am 22.11.2024.