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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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Schlägel angehängt, dessentwegen man auch diesen Aufstand den Schlägel-Krieg genennet; allein dieser mächtige Graf brachte sie im Jahr 395. bey Heimsheim so in die Enge, daß sie sich auf Gnade und Ungnade ergeben müssen. Nach gestillter innerlichen Unruhe erwarb er den Ruhm eines sanfftmüthigen Regentens, ja des Salomo seiner Zeit; hielt auch so eine prächtige Hofstatt, daß man dabey als seine Diener den Hertzog von Teck und den Hertzog von Urßlingen gefunden, wie er denn mit dem ansehnlichsten Gefolge sich im Jahr 1415. auf das Concilium zu Costnitz begeben. Er starb im Jahr 1417. und brachte sein Sohn Graf Eberhardus V der an eben dem Tage 1388. gebohren worden, als sein Groß-Vater, Graf Ulrich, in der Schlacht bey Weil sein Leben siegende eingebüsset, mit des bey Nicopolis von den Türcken erschlagenen Grafen Henrici von Montfaucon und Mümpelgard Tochter Henrietta, seiner Gemahlin, die Grafschafft Mümpelgard an das Haus Würtemberg, starb aber im Jahr 1419. in der Blüte seiner Jahre. Seine zwey hinterlassene Söhne, Graf Ludwig und Graf Ulrich, mit dem Zunamen der Vielgeliebte, oder GOttes Niesewurtz, beliebten eine Theilung der väterlichen Lande: Jener nahm sich die Grafschafft Mümpelgard und Aurach, nebst Tübingen, Schiltach im Kitzinger Thal, Hornberg und andern Schlössern Städten und Ländern; dieser erhielt Stuttgard, nebst andern Herrschafften; beyde aber bemüheten sich eifrig, ihre Macht mit Erkauffung angrentzender Schlösser und Städte zu vermehren.

§. 5. Nach dem im Jahr 1450. erfolgten frühzeitigen Tode Graf Ludwigs zu Würtemberg und Aurach stunden seine zwey hinterlassene und von des Churfürstens zur Pfaltz Ludovici Tochter Mechtilde gebohrne Söhne,

Schlägel angehängt, dessentwegen man auch diesen Aufstand den Schlägel-Krieg genennet; allein dieser mächtige Graf brachte sie im Jahr 395. bey Heimsheim so in die Enge, daß sie sich auf Gnade und Ungnade ergeben müssen. Nach gestillter innerlichen Unruhe erwarb er den Ruhm eines sanfftmüthigen Regentens, ja des Salomo seiner Zeit; hielt auch so eine prächtige Hofstatt, daß man dabey als seine Diener den Hertzog von Teck und den Hertzog von Urßlingen gefunden, wie er denn mit dem ansehnlichsten Gefolge sich im Jahr 1415. auf das Concilium zu Costnitz begeben. Er starb im Jahr 1417. und brachte sein Sohn Graf Eberhardus V der an eben dem Tage 1388. gebohren worden, als sein Groß-Vater, Graf Ulrich, in der Schlacht bey Weil sein Leben siegende eingebüsset, mit des bey Nicopolis von den Türcken erschlagenen Grafen Henrici von Montfaucon und Mümpelgard Tochter Henrietta, seiner Gemahlin, die Grafschafft Mümpelgard an das Haus Würtemberg, starb aber im Jahr 1419. in der Blüte seiner Jahre. Seine zwey hinterlassene Söhne, Graf Ludwig und Graf Ulrich, mit dem Zunamen der Vielgeliebte, oder GOttes Niesewurtz, beliebten eine Theilung der väterlichen Lande: Jener nahm sich die Grafschafft Mümpelgard und Aurach, nebst Tübingen, Schiltach im Kitzinger Thal, Hornberg und andern Schlössern Städten und Ländern; dieser erhielt Stuttgard, nebst andern Herrschafften; beyde aber bemüheten sich eifrig, ihre Macht mit Erkauffung angrentzender Schlösser und Städte zu vermehren.

§. 5. Nach dem im Jahr 1450. erfolgten frühzeitigen Tode Graf Ludwigs zu Würtemberg und Aurach stunden seine zwey hinterlassene und von des Churfürstens zur Pfaltz Ludovici Tochter Mechtilde gebohrne Söhne,

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Schlägel angehängt, dessentwegen man auch diesen Aufstand den Schlägel-Krieg                      genennet; allein dieser mächtige Graf brachte sie im Jahr 395. bey Heimsheim so                      in die Enge, daß sie sich auf Gnade und Ungnade ergeben müssen. Nach gestillter                      innerlichen Unruhe erwarb er den Ruhm eines sanfftmüthigen Regentens, ja des                      Salomo seiner Zeit; hielt auch so eine prächtige Hofstatt, daß man dabey als                      seine Diener den Hertzog von Teck und den Hertzog von Urßlingen gefunden, wie er                      denn mit dem ansehnlichsten Gefolge sich im Jahr 1415. auf das Concilium zu                      Costnitz begeben. Er starb im Jahr 1417. und brachte sein Sohn Graf Eberhardus V                      der an eben dem Tage 1388. gebohren worden, als sein Groß-Vater, Graf Ulrich, in                      der Schlacht bey Weil sein Leben siegende eingebüsset, mit des bey Nicopolis von                      den Türcken erschlagenen Grafen Henrici von Montfaucon und Mümpelgard Tochter                      Henrietta, seiner Gemahlin, die Grafschafft Mümpelgard an das Haus Würtemberg,                      starb aber im Jahr 1419. in der Blüte seiner Jahre. Seine zwey hinterlassene                      Söhne, Graf Ludwig und Graf Ulrich, mit dem Zunamen der Vielgeliebte, oder                      GOttes Niesewurtz, beliebten eine Theilung der väterlichen Lande: Jener nahm                      sich die Grafschafft Mümpelgard und Aurach, nebst Tübingen, Schiltach im                      Kitzinger Thal, Hornberg und andern Schlössern Städten und Ländern; dieser                      erhielt Stuttgard, nebst andern Herrschafften; beyde aber bemüheten sich eifrig,                      ihre Macht mit Erkauffung angrentzender Schlösser und Städte zu vermehren.</p>
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[183/0203] Schlägel angehängt, dessentwegen man auch diesen Aufstand den Schlägel-Krieg genennet; allein dieser mächtige Graf brachte sie im Jahr 395. bey Heimsheim so in die Enge, daß sie sich auf Gnade und Ungnade ergeben müssen. Nach gestillter innerlichen Unruhe erwarb er den Ruhm eines sanfftmüthigen Regentens, ja des Salomo seiner Zeit; hielt auch so eine prächtige Hofstatt, daß man dabey als seine Diener den Hertzog von Teck und den Hertzog von Urßlingen gefunden, wie er denn mit dem ansehnlichsten Gefolge sich im Jahr 1415. auf das Concilium zu Costnitz begeben. Er starb im Jahr 1417. und brachte sein Sohn Graf Eberhardus V der an eben dem Tage 1388. gebohren worden, als sein Groß-Vater, Graf Ulrich, in der Schlacht bey Weil sein Leben siegende eingebüsset, mit des bey Nicopolis von den Türcken erschlagenen Grafen Henrici von Montfaucon und Mümpelgard Tochter Henrietta, seiner Gemahlin, die Grafschafft Mümpelgard an das Haus Würtemberg, starb aber im Jahr 1419. in der Blüte seiner Jahre. Seine zwey hinterlassene Söhne, Graf Ludwig und Graf Ulrich, mit dem Zunamen der Vielgeliebte, oder GOttes Niesewurtz, beliebten eine Theilung der väterlichen Lande: Jener nahm sich die Grafschafft Mümpelgard und Aurach, nebst Tübingen, Schiltach im Kitzinger Thal, Hornberg und andern Schlössern Städten und Ländern; dieser erhielt Stuttgard, nebst andern Herrschafften; beyde aber bemüheten sich eifrig, ihre Macht mit Erkauffung angrentzender Schlösser und Städte zu vermehren. §. 5. Nach dem im Jahr 1450. erfolgten frühzeitigen Tode Graf Ludwigs zu Würtemberg und Aurach stunden seine zwey hinterlassene und von des Churfürstens zur Pfaltz Ludovici Tochter Mechtilde gebohrne Söhne,

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/203>, abgerufen am 24.11.2024.