Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

Als er d. 27. Apr. 1706. aus der Welt ging, kam zur Regierung als Hertzog zu Sachsen-Meinungen sein aus erster Ehe mit des Landgrafens Georgi[unleserliches Material] zu Hessen-Darmstadt Printzeßin Tochter, Maria Hedwig, erzeugter Sohn, Hertzog Ernestus Ludovicus, der auch das Sachsen Coburgische Votum auf dem Reichs-Tage geführet, und als Röm. Kayserlicher Majestät General-Feld-Zeugmeister und des H. R Reichs General-Feld-Marschall-Lieutenant sein auf 52. Jahr gebrachtes ruhmwürdiges Alter d. 24. Nov. 1724. beschlossen, die Regierung aber seinem noch unmündigen Printzen Ernesto Ludovico, und nach dessen Absterben dem noch einigen Printzen Carolo Friderico hinterlassen. Der aus der andern Ehe mit der Printzeßin Elisabeth Eleonora von Wolffenbüttel, Hertzogs Antonii Ulrici zu Wolffenbüttel Tochter, erzeugter Sohn Hertzogs Bernhardr, Antonius Ulricus, Hertzog zu Sachsen-Meinungen, stehet in Chur-Pfältzischen Kriegs-Diensten, hat aber wegen seiner ungleichen Ehe grossen Widerspruch bey dem Durchlauchtigsten Hause Sachsen sowol Ernestinischer als Albertinischer Linie gefunden, wie solches sehr gründlich und nach glaubwürdigen Urkunden die Europäische Fama erzehlet.

§. 14. Der sechste Sohn Hertzogs Ernesti Pii war Ernestus, dem in der mit seinen Brüdern vorgenommenen Theilung der väterlichen Lande unter andern Hildburgshausen zugefallen, wohin er auch seine Residentz verlegte. Er war von Jugend auf den Fußtapffen der väterlichen Tapsferkeit nachgegangen, befand sich schon 1675. und 1677. in der Campagne in den Niederlanden bey der Holländischen Armee, hernach auch bey dem Entsatz der Stadt Wien, und den siegreichen Feldzügen des Deutschen Adlers, welche die Türcken aus dem König-

Als er d. 27. Apr. 1706. aus der Welt ging, kam zur Regierung als Hertzog zu Sachsen-Meinungen sein aus erster Ehe mit des Landgrafens Georgi[unleserliches Material] zu Hessen-Darmstadt Printzeßin Tochter, Maria Hedwig, erzeugter Sohn, Hertzog Ernestus Ludovicus, der auch das Sachsen Coburgische Votum auf dem Reichs-Tage geführet, und als Röm. Kayserlicher Majestät General-Feld-Zeugmeister und des H. R Reichs General-Feld-Marschall-Lieutenant sein auf 52. Jahr gebrachtes ruhmwürdiges Alter d. 24. Nov. 1724. beschlossen, die Regierung aber seinem noch unmündigen Printzen Ernesto Ludovico, und nach dessen Absterben dem noch einigen Printzen Carolo Friderico hinterlassen. Der aus der andern Ehe mit der Printzeßin Elisabeth Eleonora von Wolffenbüttel, Hertzogs Antonii Ulrici zu Wolffenbüttel Tochter, erzeugter Sohn Hertzogs Bernhardr, Antonius Ulricus, Hertzog zu Sachsen-Meinungen, stehet in Chur-Pfältzischen Kriegs-Diensten, hat aber wegen seiner ungleichen Ehe grossen Widerspruch bey dem Durchlauchtigsten Hause Sachsen sowol Ernestinischer als Albertinischer Linie gefunden, wie solches sehr gründlich und nach glaubwürdigen Urkunden die Europäische Fama erzehlet.

§. 14. Der sechste Sohn Hertzogs Ernesti Pii war Ernestus, dem in der mit seinen Brüdern vorgenommenen Theilung der väterlichen Lande unter andern Hildburgshausen zugefallen, wohin er auch seine Residentz verlegte. Er war von Jugend auf den Fußtapffen der väterlichen Tapsferkeit nachgegangen, befand sich schon 1675. und 1677. in der Campagne in den Niederlanden bey der Holländischen Armee, hernach auch bey dem Entsatz der Stadt Wien, und den siegreichen Feldzügen des Deutschen Adlers, welche die Türcken aus dem König-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0161" n="141"/>
        <p>Als er d. 27. Apr. 1706. aus der Welt ging, kam zur Regierung als Hertzog zu                      Sachsen-Meinungen sein aus erster Ehe mit des Landgrafens Georgi<gap reason="illegible"/> zu                      Hessen-Darmstadt Printzeßin Tochter, Maria Hedwig, erzeugter Sohn, Hertzog                      Ernestus Ludovicus, der auch das Sachsen Coburgische Votum auf dem Reichs-Tage                      geführet, und als Röm. Kayserlicher Majestät General-Feld-Zeugmeister und des H.                      R Reichs General-Feld-Marschall-Lieutenant sein auf 52. Jahr gebrachtes                      ruhmwürdiges Alter d. 24. Nov. 1724. beschlossen, die Regierung aber seinem noch                      unmündigen Printzen Ernesto Ludovico, und nach dessen Absterben dem noch einigen                      Printzen Carolo Friderico hinterlassen. Der aus der andern Ehe mit der                      Printzeßin Elisabeth Eleonora von Wolffenbüttel, Hertzogs Antonii Ulrici zu                      Wolffenbüttel Tochter, erzeugter Sohn Hertzogs Bernhardr, Antonius Ulricus,                      Hertzog zu Sachsen-Meinungen, stehet in Chur-Pfältzischen Kriegs-Diensten, hat                      aber wegen seiner ungleichen Ehe grossen Widerspruch bey dem Durchlauchtigsten                      Hause Sachsen sowol Ernestinischer als Albertinischer Linie gefunden, wie                      solches sehr gründlich und nach glaubwürdigen Urkunden die Europäische Fama                      erzehlet.</p>
        <p>§. 14. Der sechste Sohn Hertzogs Ernesti Pii war Ernestus, dem in der mit seinen                      Brüdern vorgenommenen Theilung der väterlichen Lande unter andern                      Hildburgshausen zugefallen, wohin er auch seine Residentz verlegte. Er war von                      Jugend auf den Fußtapffen der väterlichen Tapsferkeit nachgegangen, befand sich                      schon 1675. und 1677. in der Campagne in den Niederlanden bey der Holländischen                      Armee, hernach auch bey dem Entsatz der Stadt Wien, und den siegreichen                      Feldzügen des Deutschen Adlers, welche die Türcken aus dem König-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0161] Als er d. 27. Apr. 1706. aus der Welt ging, kam zur Regierung als Hertzog zu Sachsen-Meinungen sein aus erster Ehe mit des Landgrafens Georgi_ zu Hessen-Darmstadt Printzeßin Tochter, Maria Hedwig, erzeugter Sohn, Hertzog Ernestus Ludovicus, der auch das Sachsen Coburgische Votum auf dem Reichs-Tage geführet, und als Röm. Kayserlicher Majestät General-Feld-Zeugmeister und des H. R Reichs General-Feld-Marschall-Lieutenant sein auf 52. Jahr gebrachtes ruhmwürdiges Alter d. 24. Nov. 1724. beschlossen, die Regierung aber seinem noch unmündigen Printzen Ernesto Ludovico, und nach dessen Absterben dem noch einigen Printzen Carolo Friderico hinterlassen. Der aus der andern Ehe mit der Printzeßin Elisabeth Eleonora von Wolffenbüttel, Hertzogs Antonii Ulrici zu Wolffenbüttel Tochter, erzeugter Sohn Hertzogs Bernhardr, Antonius Ulricus, Hertzog zu Sachsen-Meinungen, stehet in Chur-Pfältzischen Kriegs-Diensten, hat aber wegen seiner ungleichen Ehe grossen Widerspruch bey dem Durchlauchtigsten Hause Sachsen sowol Ernestinischer als Albertinischer Linie gefunden, wie solches sehr gründlich und nach glaubwürdigen Urkunden die Europäische Fama erzehlet. §. 14. Der sechste Sohn Hertzogs Ernesti Pii war Ernestus, dem in der mit seinen Brüdern vorgenommenen Theilung der väterlichen Lande unter andern Hildburgshausen zugefallen, wohin er auch seine Residentz verlegte. Er war von Jugend auf den Fußtapffen der väterlichen Tapsferkeit nachgegangen, befand sich schon 1675. und 1677. in der Campagne in den Niederlanden bey der Holländischen Armee, hernach auch bey dem Entsatz der Stadt Wien, und den siegreichen Feldzügen des Deutschen Adlers, welche die Türcken aus dem König-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/161
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/161>, abgerufen am 03.10.2024.