Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.da wohl unerschütterlicher Gleichmuth der Noch weit wichtiger ist aber der Hof- mand
da wohl unerſchuͤtterlicher Gleichmuth der Noch weit wichtiger iſt aber der Hof- mand
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da wohl unerſchuͤtterlicher Gleichmuth der
Seele moͤglich? Jſt da Laune und Unmuth
nicht verzeihlich? Und doch kann ſelbſt die
augenblikliche uͤble Laune eines Regenten
tauſend Ungluͤkliche machen! Warlich ihm
iſt ein Weſen nothwendig, das durch uner-
ſchuͤtterliche Jovialitaͤt den truͤben Schleier
ſtets hinwegziehe, den Eigenſinn, mit dem die
Seele einen widrigen Gegenſtand pakt, bre-
che, ihrem Blik eine andre Richtung gebe
und die Falten der Stirne ebne. Alles das
kann oft Weisheit und Zaͤrtlichkeit und Theil-
nehmung nicht und ein einziger poſſierlicher
Einfall, ein einziger Goffo kann es.
Noch weit wichtiger iſt aber der Hof-
Narr durch das Privilegium, die Wahr-
heit zu ſagen. Es giebt Fuͤrſten, die gerne
Wahrheit hoͤren moͤchten, und denen Nie-
mand
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Zitationshilfe: | Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/236>, abgerufen am 23.07.2024. |