Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.Bürgers liegt in der Gewißheit des höch- Der Zwek der Strafe ist: Besserung. Buͤrgers liegt in der Gewißheit des hoͤch- Der Zwek der Strafe iſt: Beſſerung. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0202" n="190"/> Buͤrgers liegt in der <hi rendition="#g">Gewißheit</hi> des hoͤch-<lb/> ſten Grads der Heiligkeit ſeines Eigenthums,<lb/> ſeiner Freiheit, ſeiner Perſon, ſeines Da-<lb/> ſeyns, ſo lang er die Geſeze nicht verlezt.<lb/><hi rendition="#g">Dieſe</hi> Heiligkeit ſind ihm die Geſeze ſchul-<lb/> dig, und nur dann haben ſie den hoͤchſten<lb/> moͤglichen Grad der Vollkommenheit erreicht,<lb/> wenn ſie ihm dieſes wuͤrklich gewaͤhren. Mit<lb/> welchem Vertrauen kann aber der Staats-<lb/> Buͤrger ſein Schikſal in die Hand eines We-<lb/> ſens legen, das uͤber ihn emporragt, und<lb/> wider das der, in der menſchlichen Seele un-<lb/> vertilgbare Widerwille gegen Abſtufung und<lb/> Abhaͤngigkeit, ihm Argwohn, Mißtrauen<lb/> und Unruhe einfloͤßt? —</p><lb/> <p>Der Zwek der Strafe iſt: <hi rendition="#g">Beſſerung</hi>.<lb/><hi rendition="#g">Dieſe</hi> ſezt Ueberzeugung von dem <hi rendition="#g">Unrecht</hi><lb/> der beſtraften Handlung voraus. Wie kann<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [190/0202]
Buͤrgers liegt in der Gewißheit des hoͤch-
ſten Grads der Heiligkeit ſeines Eigenthums,
ſeiner Freiheit, ſeiner Perſon, ſeines Da-
ſeyns, ſo lang er die Geſeze nicht verlezt.
Dieſe Heiligkeit ſind ihm die Geſeze ſchul-
dig, und nur dann haben ſie den hoͤchſten
moͤglichen Grad der Vollkommenheit erreicht,
wenn ſie ihm dieſes wuͤrklich gewaͤhren. Mit
welchem Vertrauen kann aber der Staats-
Buͤrger ſein Schikſal in die Hand eines We-
ſens legen, das uͤber ihn emporragt, und
wider das der, in der menſchlichen Seele un-
vertilgbare Widerwille gegen Abſtufung und
Abhaͤngigkeit, ihm Argwohn, Mißtrauen
und Unruhe einfloͤßt? —
Der Zwek der Strafe iſt: Beſſerung.
Dieſe ſezt Ueberzeugung von dem Unrecht
der beſtraften Handlung voraus. Wie kann
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Zitationshilfe: | Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/202>, abgerufen am 16.02.2025. |