Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

durch die wohlthätige Schaam, die sie in den
nicht ganz verdorbenen nur verirrten See-
len rege macht; am meisten aber durch die Ue-
berzeugung, die jeder Staats-Bürger erlangt,
daß nur das würkliche Verbrechen, und
daß dieses den Gesezen gemäß bestraft
werde, und durch die Ruhe und Sicher-
heit, durch den Seelen-Frieden, den gerade
dieß dem schuldlosen Staats-Bürger
gewährt, -- und was sonst als dieß kann der
Zwek der Staats-Verwaltung seyn? -- End-
lich aber auch durch die auf inneres Gefühl
gegründete Achtung und Ehrfurcht vor den
Gesezen und ihren Vollstrekern, die dieß
den Gliedern der Gesellschaft einflößt.

Die Staats-Verwaltung ist allerdings
von ihren Handlungen, von der Erfüllung
ihrer Pflichten, von der treuen Beobachtung
der Geseze, der Gesellschaft Rechenschaft

K

durch die wohlthaͤtige Schaam, die ſie in den
nicht ganz verdorbenen nur verirrten See-
len rege macht; am meiſten aber durch die Ue-
berzeugung, die jeder Staats-Buͤrger erlangt,
daß nur das wuͤrkliche Verbrechen, und
daß dieſes den Geſezen gemaͤß beſtraft
werde, und durch die Ruhe und Sicher-
heit, durch den Seelen-Frieden, den gerade
dieß dem ſchuldloſen Staats-Buͤrger
gewaͤhrt, — und was ſonſt als dieß kann der
Zwek der Staats-Verwaltung ſeyn? — End-
lich aber auch durch die auf inneres Gefuͤhl
gegruͤndete Achtung und Ehrfurcht vor den
Geſezen und ihren Vollſtrekern, die dieß
den Gliedern der Geſellſchaft einfloͤßt.

Die Staats-Verwaltung iſt allerdings
von ihren Handlungen, von der Erfuͤllung
ihrer Pflichten, von der treuen Beobachtung
der Geſeze, der Geſellſchaft Rechenſchaft

K
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0157" n="145"/>
durch die wohltha&#x0364;tige Schaam, die &#x017F;ie in den<lb/>
nicht ganz verdorbenen nur verirrten See-<lb/>
len rege macht; am mei&#x017F;ten aber durch die Ue-<lb/>
berzeugung, die jeder Staats-Bu&#x0364;rger erlangt,<lb/>
daß nur das <hi rendition="#g">wu&#x0364;rkliche Verbrechen</hi>, und<lb/>
daß die&#x017F;es den <hi rendition="#g">Ge&#x017F;ezen gema&#x0364;ß</hi> be&#x017F;traft<lb/>
werde, und durch die Ruhe und Sicher-<lb/>
heit, durch den Seelen-Frieden, den gerade<lb/><hi rendition="#g">dieß</hi> dem &#x017F;chuldlo&#x017F;en Staats-Bu&#x0364;rger<lb/>
gewa&#x0364;hrt, &#x2014; und was &#x017F;on&#x017F;t als dieß kann der<lb/>
Zwek der Staats-Verwaltung &#x017F;eyn? &#x2014; End-<lb/>
lich aber auch durch die auf inneres Gefu&#x0364;hl<lb/>
gegru&#x0364;ndete Achtung und Ehrfurcht vor den<lb/>
Ge&#x017F;ezen und ihren Voll&#x017F;trekern, die <hi rendition="#g">dieß</hi><lb/>
den Gliedern der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft einflo&#x0364;ßt.</p><lb/>
        <p>Die Staats-Verwaltung i&#x017F;t allerdings<lb/>
von ihren Handlungen, von der Erfu&#x0364;llung<lb/>
ihrer Pflichten, von der treuen Beobachtung<lb/>
der Ge&#x017F;eze, der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft Rechen&#x017F;chaft<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0157] durch die wohlthaͤtige Schaam, die ſie in den nicht ganz verdorbenen nur verirrten See- len rege macht; am meiſten aber durch die Ue- berzeugung, die jeder Staats-Buͤrger erlangt, daß nur das wuͤrkliche Verbrechen, und daß dieſes den Geſezen gemaͤß beſtraft werde, und durch die Ruhe und Sicher- heit, durch den Seelen-Frieden, den gerade dieß dem ſchuldloſen Staats-Buͤrger gewaͤhrt, — und was ſonſt als dieß kann der Zwek der Staats-Verwaltung ſeyn? — End- lich aber auch durch die auf inneres Gefuͤhl gegruͤndete Achtung und Ehrfurcht vor den Geſezen und ihren Vollſtrekern, die dieß den Gliedern der Geſellſchaft einfloͤßt. Die Staats-Verwaltung iſt allerdings von ihren Handlungen, von der Erfuͤllung ihrer Pflichten, von der treuen Beobachtung der Geſeze, der Geſellſchaft Rechenſchaft K

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/157
Zitationshilfe: Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/157>, abgerufen am 02.05.2024.