Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.gehabt, und die Publizität der Verbindungs- Jn Teutschland ist sie vollends mit Der Forscher der Wahrheit zittert für gehabt, und die Publizitaͤt der Verbindungs- Jn Teutſchland iſt ſie vollends mit Der Forſcher der Wahrheit zittert fuͤr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0132" n="120"/> gehabt, und die Publizitaͤt der Verbindungs-<lb/> Geſuche iſt noch immer mit dem Stempel der<lb/> Laͤcherlichkeit und Unſchiklichkeit bezeichnet<lb/> geblieben.</p><lb/> <p>Jn Teutſchland iſt ſie vollends mit<lb/> dem der Unſittlichkeit gebrandmarkt worden.<lb/> Man hat ſogar die Buͤhne benuzt um ihr<lb/> den Karakter der Jmmoralitaͤt und des Ridi-<lb/> kuͤls aufzudruͤken. Der lezte iſt der maͤchtig-<lb/> ſte, weil er den erſten Grund-Trieb der menſch-<lb/> lichen Seele, die <hi rendition="#g">Eigenliebe</hi>, angreift. Der<lb/> Menſch fuͤrchtet alſo minder, unſittlich zu<lb/> ſcheinen, als laͤcherlich.</p><lb/> <p>Der Forſcher der Wahrheit zittert fuͤr<lb/> nichts, ihn darf nichts aufhalten, und wenn<lb/> er den Kopf des Seneka nicht ſelbſt unter ei-<lb/> ner Schellen-Kappe findet, ſo fehlt es ihm<lb/> an Forſchungs-Geiſt oder Forſchungs-Trieb.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [120/0132]
gehabt, und die Publizitaͤt der Verbindungs-
Geſuche iſt noch immer mit dem Stempel der
Laͤcherlichkeit und Unſchiklichkeit bezeichnet
geblieben.
Jn Teutſchland iſt ſie vollends mit
dem der Unſittlichkeit gebrandmarkt worden.
Man hat ſogar die Buͤhne benuzt um ihr
den Karakter der Jmmoralitaͤt und des Ridi-
kuͤls aufzudruͤken. Der lezte iſt der maͤchtig-
ſte, weil er den erſten Grund-Trieb der menſch-
lichen Seele, die Eigenliebe, angreift. Der
Menſch fuͤrchtet alſo minder, unſittlich zu
ſcheinen, als laͤcherlich.
Der Forſcher der Wahrheit zittert fuͤr
nichts, ihn darf nichts aufhalten, und wenn
er den Kopf des Seneka nicht ſelbſt unter ei-
ner Schellen-Kappe findet, ſo fehlt es ihm
an Forſchungs-Geiſt oder Forſchungs-Trieb.
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Zitationshilfe: | Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soden_alethia_1796/132>, abgerufen am 23.07.2024. |