Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Betrachtungen Erlöser zu unserm geistlichen Seelen-Nutzenerscheint. Ach! uns also Glückseelige! so wir genug erkennten das grosse Glück, so uns in Empfangung dieses Allerheiligsten Geheimnus zukommt: ... da haben wir ja alles, was immer nur gut heißt: Ihr seyd alle in einem reich worden. 1. Cor. 1. Ach! wie müssen wir dann also nicht GOtt däncken! wie müs- sen wir Ihne nicht deßwegen lieben, und be- fleissen seine Wohlthaten uns zu Nutzen zu machen? III. Damit Er uns ein Beyspihl Evan- Drittens/
Betrachtungen Erlöſer zu unſerm geiſtlichen Seelen-Nutzenerſcheint. Ach! uns alſo Glückſeelige! ſo wir genug erkennten das groſſe Glück, ſo uns in Empfangung dieſes Allerheiligſten Geheimnus zukommt: ... da haben wir ja alles, was immer nur gut heißt: Ihr ſeyd alle in einem reich worden. 1. Cor. 1. Ach! wie müſſen wir dann alſo nicht GOtt däncken! wie müſ- ſen wir Ihne nicht deßwegen lieben, und be- fleiſſen ſeine Wohlthaten uns zu Nutzen zu machen? III. Damit Er uns ein Beyſpihl Evan- Drittens/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0061" n="24"/><fw place="top" type="header">Betrachtungen</fw><lb/> Erlöſer zu unſerm geiſtlichen Seelen-Nutzen<lb/> erſcheint. Ach! uns alſo Glückſeelige! ſo wir<lb/> genug erkennten das groſſe Glück, ſo uns in<lb/> Empfangung dieſes Allerheiligſten Geheimnus<lb/> zukommt: ... da haben wir ja alles, was<lb/> immer nur gut heißt: <hi rendition="#fr">Ihr ſeyd alle in einem<lb/> reich worden.</hi> 1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 1. Ach! wie müſſen<lb/> wir dann alſo nicht GOtt däncken! wie müſ-<lb/> ſen wir Ihne nicht deßwegen lieben, und be-<lb/> fleiſſen ſeine Wohlthaten uns zu Nutzen zu<lb/> machen?</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">III.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Damit Er uns ein Beyſpihl Evan-<lb/> geliſcher Tugenden gebe.</hi> Eine der Haupt-<lb/> Abſichten, wegen welcher der HErr 33. Jahr<lb/> auf dieſer Welt verbleiben wollen, ware, da-<lb/> mit Er uns in ſeinem Allerheiligſten Leben ein<lb/> Beyſpihl aller Evangeliſchen Tugenden hinter-<lb/> lieſſe, durch welche wir zur Chriſtlichen Voll-<lb/> kommenheit gelangen. Dieſes thate er im Le-<lb/> ben, und annoch bey dem Altar. <hi rendition="#fr">Erſtens</hi>/<lb/> zeigt Er uns ſeine <hi rendition="#fr">ohnermeſſene Liebe</hi>/ ver-<lb/> mög welcher Er kein Abſcheuen hat, bey uns<lb/> armſeeligen Sündern zu ſeyn, Er laßt uns<lb/> zu ſeinem Tiſch, und ernährt uns ſogar mit<lb/> ſeinem Allerheiligſten Fleiſch, und wohnt alſo<lb/> annoch bey denen Sündern, da ſie Ihne ſelbſt<lb/> eſſen. <hi rendition="#fr">Zweytens</hi>/ ſeine <hi rendition="#fr">ohnbegreiffliche De-<lb/> muth;</hi> indeme er unter ſo geringen Geſtalten<lb/> des Brod und Weins erſcheint, weſſentwegen<lb/> Ihne viele nicht achten, ſo gar verachten.<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Drittens</hi>/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0061]
Betrachtungen
Erlöſer zu unſerm geiſtlichen Seelen-Nutzen
erſcheint. Ach! uns alſo Glückſeelige! ſo wir
genug erkennten das groſſe Glück, ſo uns in
Empfangung dieſes Allerheiligſten Geheimnus
zukommt: ... da haben wir ja alles, was
immer nur gut heißt: Ihr ſeyd alle in einem
reich worden. 1. Cor. 1. Ach! wie müſſen
wir dann alſo nicht GOtt däncken! wie müſ-
ſen wir Ihne nicht deßwegen lieben, und be-
fleiſſen ſeine Wohlthaten uns zu Nutzen zu
machen?
III.
Damit Er uns ein Beyſpihl Evan-
geliſcher Tugenden gebe. Eine der Haupt-
Abſichten, wegen welcher der HErr 33. Jahr
auf dieſer Welt verbleiben wollen, ware, da-
mit Er uns in ſeinem Allerheiligſten Leben ein
Beyſpihl aller Evangeliſchen Tugenden hinter-
lieſſe, durch welche wir zur Chriſtlichen Voll-
kommenheit gelangen. Dieſes thate er im Le-
ben, und annoch bey dem Altar. Erſtens/
zeigt Er uns ſeine ohnermeſſene Liebe/ ver-
mög welcher Er kein Abſcheuen hat, bey uns
armſeeligen Sündern zu ſeyn, Er laßt uns
zu ſeinem Tiſch, und ernährt uns ſogar mit
ſeinem Allerheiligſten Fleiſch, und wohnt alſo
annoch bey denen Sündern, da ſie Ihne ſelbſt
eſſen. Zweytens/ ſeine ohnbegreiffliche De-
muth; indeme er unter ſo geringen Geſtalten
des Brod und Weins erſcheint, weſſentwegen
Ihne viele nicht achten, ſo gar verachten.
Drittens/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |