Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Von dem H. Altars-Sacrament. Zärtlichkeit, seuffzete, hebte die Hände in dieHöhe, und stellte sich an, als wolte er Chri- stumergreiffen, und an sein Hertz drucken. Und sihe Wunder! die heilige Hostie entkommt dem Priester aus denen Händen, wie ein Pfeil von dem Bogen der Liebe abgeschossen, und geht gerad auf die Brust Ottonis zu, dringet durch Lieb-volle Wunden in das Hertz ein, und er- sättigte also sein Verlangen, nachdeme sie ih- ne mit unbeschreiblichem Vergnügen erfüllet. Bald darauf flohe seine Seel, gleich, als hätte sie einen Eckel, länger zu leben, in den Himmel ab. Zu dessen Gedächtnus ware auf seiner Brust eine Maasen, oder Wund-Mahl zu er- sehen. P. Joan. Bonif. Bagatta Cl. Reg. de Admir. orbis, t. 2. c. 2. - Rayn. de Euch. p. 181. Zweyte Betrachtung. Warum der Heyland dieses Ge- heimnuß eingesetzt? I. Sich desto enger mit uns zu ver- III. Uns B 2
Von dem H. Altars-Sacrament. Zärtlichkeit, ſeuffzete, hebte die Hände in dieHöhe, und ſtellte ſich an, als wolte er Chri- ſtumergreiffen, und an ſein Hertz drucken. Und ſihe Wunder! die heilige Hoſtie entkommt dem Prieſter aus denen Händen, wie ein Pfeil von dem Bogen der Liebe abgeſchoſſen, und geht gerad auf die Bruſt Ottonis zu, dringet durch Lieb-volle Wunden in das Hertz ein, und er- ſättigte alſo ſein Verlangen, nachdeme ſie ih- ne mit unbeſchreiblichem Vergnügen erfüllet. Bald darauf flohe ſeine Seel, gleich, als hätte ſie einen Eckel, länger zu leben, in den Himmel ab. Zu deſſen Gedächtnus ware auf ſeiner Bruſt eine Maaſen, oder Wund-Mahl zu er- ſehen. P. Joan. Bonif. Bagatta Cl. Reg. de Admir. orbis, t. 2. c. 2. - Rayn. de Euch. p. 181. Zweyte Betrachtung. Warum der Heyland dieſes Ge- heimnuß eingeſetzt? I. Sich deſto enger mit uns zu ver- III. Uns B 2
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Von dem H. Altars-Sacrament.
Zärtlichkeit, ſeuffzete, hebte die Hände in die
Höhe, und ſtellte ſich an, als wolte er Chri-
ſtumergreiffen, und an ſein Hertz drucken. Und
ſihe Wunder! die heilige Hoſtie entkommt dem
Prieſter aus denen Händen, wie ein Pfeil von
dem Bogen der Liebe abgeſchoſſen, und geht
gerad auf die Bruſt Ottonis zu, dringet durch
Lieb-volle Wunden in das Hertz ein, und er-
ſättigte alſo ſein Verlangen, nachdeme ſie ih-
ne mit unbeſchreiblichem Vergnügen erfüllet.
Bald darauf flohe ſeine Seel, gleich, als hätte
ſie einen Eckel, länger zu leben, in den Himmel
ab. Zu deſſen Gedächtnus ware auf ſeiner
Bruſt eine Maaſen, oder Wund-Mahl zu er-
ſehen. P. Joan. Bonif. Bagatta Cl. Reg. de
Admir. orbis, t. 2. c. 2. - Rayn. de Euch.
p. 181.
Zweyte Betrachtung.
Warum der Heyland dieſes Ge-
heimnuß eingeſetzt?
I. Sich deſto enger mit uns zu ver-
einigen.
II. Uns nach ſeinem Tod jene Gut-
thaten zu erweiſen, ſo Er uns
im Leben angethan.
III. Uns
B 2
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