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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Unterricht
theilt, ihnen gegeben, und im Hingehen solches
Brod in seinen Leib verwandelt, sprechend:
Nehmt/ und eßt/ das ist mein Leib. Also
thate er auch mit dem Wein; Er verwandlete
ihn durch gewisse Wort in sein Blut, und ga-
be ihne nachmahls eben diesen Jüngeren zu
trincken. Also gabe ihnen der HErr sein Leib
und Blut unter zwey Gestalten; dardurch
ihnen ein lebhafftes Andencken seines Leydens
zu verschaffen: da er ihnen den Leib, unser
Liebs-Opffer, und das aus diesem Leib vergos-
sene Blut gegeben. Also redet Bellarminus
L. 1. c.
12. von dem heiligen Meß-Opffer. Da
muß man aber wissen, daß die Jünger sich selbst
eigenhändig gespeißt. Dieser Kirchen-Gebrauch
ware bey Anfang der Christen-Kirch allgemein.
Man gabe nemlichen das heilige Abendmahl
denen Glaubigen in die Hände, und sie speißten
sich selbst nachmahlens darmit. Also erzehlt
es der uralte Tertullianus L. de Spect. der
Heil. Cyrillus, Augustinus und Chrysostomus.

Was endlichen den Verräher Judas be-
trifft, halten nicht wenige vornehme Lehrer dar-
vor, daß er bey diesem Abendmahl mit ande-
ren Jüngeren nicht seye gespeißt worden, son-
dern, daß der HErr verschoben, sein Leib und
Blut auszutheilen, bis dieser Meineydige von
denen Jüngeren sich weggemacht; damit er
eine so kostbare Gab dem Unwürdigen nicht
reichen dörffte. Also meinet der Heil. Hilarius,
Clemens, Rupertus
der Abbt, Theophylactus,

und

Unterricht
theilt, ihnen gegeben, und im Hingehen ſolches
Brod in ſeinen Leib verwandelt, ſprechend:
Nehmt/ und eßt/ das iſt mein Leib. Alſo
thate er auch mit dem Wein; Er verwandlete
ihn durch gewiſſe Wort in ſein Blut, und ga-
be ihne nachmahls eben dieſen Jüngeren zu
trincken. Alſo gabe ihnen der HErr ſein Leib
und Blut unter zwey Geſtalten; dardurch
ihnen ein lebhafftes Andencken ſeines Leydens
zu verſchaffen: da er ihnen den Leib, unſer
Liebs-Opffer, und das aus dieſem Leib vergoſ-
ſene Blut gegeben. Alſo redet Bellarminus
L. 1. c.
12. von dem heiligen Meß-Opffer. Da
muß man aber wiſſen, daß die Jünger ſich ſelbſt
eigenhändig geſpeißt. Dieſer Kirchen-Gebrauch
ware bey Anfang der Chriſten-Kirch allgemein.
Man gabe nemlichen das heilige Abendmahl
denen Glaubigen in die Hände, und ſie ſpeißten
ſich ſelbſt nachmahlens darmit. Alſo erzehlt
es der uralte Tertullianus L. de Spect. der
Heil. Cyrillus, Auguſtinus und Chryſoſtomus.

Was endlichen den Verräher Judas be-
trifft, halten nicht wenige vornehme Lehrer dar-
vor, daß er bey dieſem Abendmahl mit ande-
ren Jüngeren nicht ſeye geſpeißt worden, ſon-
dern, daß der HErr verſchoben, ſein Leib und
Blut auszutheilen, bis dieſer Meineydige von
denen Jüngeren ſich weggemacht; damit er
eine ſo koſtbare Gab dem Unwürdigen nicht
reichen dörffte. Alſo meinet der Heil. Hilarius,
Clemens, Rupertus
der Abbt, Theophylactus,

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[316/0353] Unterricht theilt, ihnen gegeben, und im Hingehen ſolches Brod in ſeinen Leib verwandelt, ſprechend: Nehmt/ und eßt/ das iſt mein Leib. Alſo thate er auch mit dem Wein; Er verwandlete ihn durch gewiſſe Wort in ſein Blut, und ga- be ihne nachmahls eben dieſen Jüngeren zu trincken. Alſo gabe ihnen der HErr ſein Leib und Blut unter zwey Geſtalten; dardurch ihnen ein lebhafftes Andencken ſeines Leydens zu verſchaffen: da er ihnen den Leib, unſer Liebs-Opffer, und das aus dieſem Leib vergoſ- ſene Blut gegeben. Alſo redet Bellarminus L. 1. c. 12. von dem heiligen Meß-Opffer. Da muß man aber wiſſen, daß die Jünger ſich ſelbſt eigenhändig geſpeißt. Dieſer Kirchen-Gebrauch ware bey Anfang der Chriſten-Kirch allgemein. Man gabe nemlichen das heilige Abendmahl denen Glaubigen in die Hände, und ſie ſpeißten ſich ſelbſt nachmahlens darmit. Alſo erzehlt es der uralte Tertullianus L. de Spect. der Heil. Cyrillus, Auguſtinus und Chryſoſtomus. Was endlichen den Verräher Judas be- trifft, halten nicht wenige vornehme Lehrer dar- vor, daß er bey dieſem Abendmahl mit ande- ren Jüngeren nicht ſeye geſpeißt worden, ſon- dern, daß der HErr verſchoben, ſein Leib und Blut auszutheilen, bis dieſer Meineydige von denen Jüngeren ſich weggemacht; damit er eine ſo koſtbare Gab dem Unwürdigen nicht reichen dörffte. Alſo meinet der Heil. Hilarius, Clemens, Rupertus der Abbt, Theophylactus, und

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/353>, abgerufen am 23.11.2024.