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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Unterricht
nus der heiligen Evangelisten dieses Geheim-
nus den Tag vor der Creutzigung, und Tod
eingesetzt worden, kommt der 24. Tag des Mo-
nath Mertzens heraus.

Nun auf den Tag zu kommen, muß man
wissen, daß die Juden, zur Gedächtnus der
grossen Gutthat, so sie von GOtt empfangen,
durch die Befreyung aus der harten Dienst-
barkeit des Pharao in Egypten, aus Befehl
GOttes jährlich das Oster - Fest gehalten, so
anfienge den Abend des 14. Monds - Tag des
Mertzens; wie auch annoch bey uns jedes Kir-
chen - Fest schon im Vorabend anfangt; und
wehrte solche Oster-Feyer 8. Tag lang: und
diese Täg nennten die Juden die Täg der un-
gesäuerten Brod;
weilen damahls GOtt ih-
nen verbotten, gesäuertes Brod zu Hauß auf-
zuhalten. Dardurch wolte der HErr anzeigen,
daß das Oster-Fest mit aller Reinigkeit, ohne
Schulden und Sünden-Mackel solle begangen
werden. Den Abend also vor dem 14. Monds-
Tag, vor Untergang der Sonnen zehlte man
schon für den ersten Tag der ersternannten 8.
Tägen der gesäuerten Brod. An selben töde-
ten sie auch das Oster - Lamm, und bachten
das ohngesäuerte Brod für acht Tag. Ge-
meß dem Gesatz fiengen sie auch annoch selben
Abend nach Untergang der Sonnen zu essen
an; mit vorhergehenden gewöhnlichen Ge-
bräuchen; und dieser Abend fiele in selbem
Jahr auf den Donnerstag; also zwar, daß den

15. Tag

Unterricht
nus der heiligen Evangeliſten dieſes Geheim-
nus den Tag vor der Creutzigung, und Tod
eingeſetzt worden, kommt der 24. Tag des Mo-
nath Mertzens heraus.

Nun auf den Tag zu kommen, muß man
wiſſen, daß die Juden, zur Gedächtnus der
groſſen Gutthat, ſo ſie von GOtt empfangen,
durch die Befreyung aus der harten Dienſt-
barkeit des Pharao in Egypten, aus Befehl
GOttes jährlich das Oſter – Feſt gehalten, ſo
anfienge den Abend des 14. Monds – Tag des
Mertzens; wie auch annoch bey uns jedes Kir-
chen – Feſt ſchon im Vorabend anfangt; und
wehrte ſolche Oſter-Feyer 8. Tag lang: und
dieſe Täg nennten die Juden die Täg der un-
geſäuerten Brod;
weilen damahls GOtt ih-
nen verbotten, geſäuertes Brod zu Hauß auf-
zuhalten. Dardurch wolte der HErr anzeigen,
daß das Oſter-Feſt mit aller Reinigkeit, ohne
Schulden und Sünden-Mackel ſolle begangen
werden. Den Abend alſo vor dem 14. Monds-
Tag, vor Untergang der Sonnen zehlte man
ſchon für den erſten Tag der erſternannten 8.
Tägen der geſäuerten Brod. An ſelben töde-
ten ſie auch das Oſter – Lamm, und bachten
das ohngeſäuerte Brod für acht Tag. Ge-
meß dem Geſatz fiengen ſie auch annoch ſelben
Abend nach Untergang der Sonnen zu eſſen
an; mit vorhergehenden gewöhnlichen Ge-
bräuchen; und dieſer Abend fiele in ſelbem
Jahr auf den Donnerſtag; alſo zwar, daß den

15. Tag
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[300/0337] Unterricht nus der heiligen Evangeliſten dieſes Geheim- nus den Tag vor der Creutzigung, und Tod eingeſetzt worden, kommt der 24. Tag des Mo- nath Mertzens heraus. Nun auf den Tag zu kommen, muß man wiſſen, daß die Juden, zur Gedächtnus der groſſen Gutthat, ſo ſie von GOtt empfangen, durch die Befreyung aus der harten Dienſt- barkeit des Pharao in Egypten, aus Befehl GOttes jährlich das Oſter – Feſt gehalten, ſo anfienge den Abend des 14. Monds – Tag des Mertzens; wie auch annoch bey uns jedes Kir- chen – Feſt ſchon im Vorabend anfangt; und wehrte ſolche Oſter-Feyer 8. Tag lang: und dieſe Täg nennten die Juden die Täg der un- geſäuerten Brod; weilen damahls GOtt ih- nen verbotten, geſäuertes Brod zu Hauß auf- zuhalten. Dardurch wolte der HErr anzeigen, daß das Oſter-Feſt mit aller Reinigkeit, ohne Schulden und Sünden-Mackel ſolle begangen werden. Den Abend alſo vor dem 14. Monds- Tag, vor Untergang der Sonnen zehlte man ſchon für den erſten Tag der erſternannten 8. Tägen der geſäuerten Brod. An ſelben töde- ten ſie auch das Oſter – Lamm, und bachten das ohngeſäuerte Brod für acht Tag. Ge- meß dem Geſatz fiengen ſie auch annoch ſelben Abend nach Untergang der Sonnen zu eſſen an; mit vorhergehenden gewöhnlichen Ge- bräuchen; und dieſer Abend fiele in ſelbem Jahr auf den Donnerſtag; alſo zwar, daß den 15. Tag

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/337>, abgerufen am 22.11.2024.