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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Betrachtungen
Communion/ in welcher das Allerheiligste Al-
tars-Geheimnus vielem Volck mit einander
ausgetheilt wird; allen jenen nemlichen, welche
mit Andacht zu GOttes Opfer-Tisch tretten.
Und dieses pflegt zu geschehen an einigen Haupt-
Festtägen des Jahrs, oder nach geendigten hei-
ligen Ubungen des Geists, oder, wenn man die
Göttliche Gerechtigkeit besänfftigen will, oder
insgemein von GOtt einige besondere Gnad-
und Gutthaten durch gewisse ausserordentliche
Kirch-Creutz- und Bitt-Gäng erlangen will...
Die Juden hatten unter andern Gebräuchen
deren sie sich bey allgemeinen Bett-Tägen
bedienet, auch folgenden: Sie versammelten
in der Schul, oder Kirch, nebst dem Volck
auch die ohnmündige Kinder, dann bedeckten
sie den geheiligten Opfer-Tisch des HErren
mit härinen Kleidern. Judith L. 4. n. 8. Und
es schiene, auf dieseshin müßte der HErr sein
Auserwähltes, ihme ohnedeme so liebes Volck
nothwendig erhören. Ja er selbst hat es dem
Sünd-vollen Ninive deutlich gesagt, nachdeme
es sich gedemüthiget Jonae 6. Was? solle ich
dann dieser Stadt nicht verschonen/ als in
welcher mehr/ als hundert zwantzig tausend
Menschen seynd, welche nicht einmahl wis-
sen/ welche ihre rechte oder lincke Hand seye?

Aber, o wie weit besser seynd unsere heilige
Kirchen-Gebräuch bey dem Allerheiligsten A-
bendmahl? Dann, da kommt zusammen ein
Hauffen des wahren Christen-Volcks, welches,

nachdeme

Betrachtungen
Communion/ in welcher das Allerheiligſte Al-
tars-Geheimnus vielem Volck mit einander
ausgetheilt wird; allen jenen nemlichen, welche
mit Andacht zu GOttes Opfer-Tiſch tretten.
Und dieſes pflegt zu geſchehen an einigen Haupt-
Feſttägen des Jahrs, oder nach geendigten hei-
ligen Ubungen des Geiſts, oder, wenn man die
Göttliche Gerechtigkeit beſänfftigen will, oder
insgemein von GOtt einige beſondere Gnad-
und Gutthaten durch gewiſſe auſſerordentliche
Kirch-Creutz- und Bitt-Gäng erlangen will...
Die Juden hatten unter andern Gebräuchen
deren ſie ſich bey allgemeinen Bett-Tägen
bedienet, auch folgenden: Sie verſammelten
in der Schul, oder Kirch, nebſt dem Volck
auch die ohnmündige Kinder, dann bedeckten
ſie den geheiligten Opfer-Tiſch des HErren
mit härinen Kleidern. Judith L. 4. n. 8. Und
es ſchiene, auf dieſeshin müßte der HErr ſein
Auserwähltes, ihme ohnedeme ſo liebes Volck
nothwendig erhören. Ja er ſelbſt hat es dem
Sünd-vollen Ninive deutlich geſagt, nachdeme
es ſich gedemüthiget Jonæ 6. Was? ſolle ich
dann dieſer Stadt nicht verſchonen/ als in
welcher mehr/ als hundert zwantzig tauſend
Menſchen ſeynd, welche nicht einmahl wiſ-
ſen/ welche ihre rechte oder lincke Hand ſeye?

Aber, o wie weit beſſer ſeynd unſere heilige
Kirchen-Gebräuch bey dem Allerheiligſten A-
bendmahl? Dann, da kommt zuſammen ein
Hauffen des wahren Chriſten-Volcks, welches,

nachdeme
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[210/0247] Betrachtungen Communion/ in welcher das Allerheiligſte Al- tars-Geheimnus vielem Volck mit einander ausgetheilt wird; allen jenen nemlichen, welche mit Andacht zu GOttes Opfer-Tiſch tretten. Und dieſes pflegt zu geſchehen an einigen Haupt- Feſttägen des Jahrs, oder nach geendigten hei- ligen Ubungen des Geiſts, oder, wenn man die Göttliche Gerechtigkeit beſänfftigen will, oder insgemein von GOtt einige beſondere Gnad- und Gutthaten durch gewiſſe auſſerordentliche Kirch-Creutz- und Bitt-Gäng erlangen will... Die Juden hatten unter andern Gebräuchen deren ſie ſich bey allgemeinen Bett-Tägen bedienet, auch folgenden: Sie verſammelten in der Schul, oder Kirch, nebſt dem Volck auch die ohnmündige Kinder, dann bedeckten ſie den geheiligten Opfer-Tiſch des HErren mit härinen Kleidern. Judith L. 4. n. 8. Und es ſchiene, auf dieſeshin müßte der HErr ſein Auserwähltes, ihme ohnedeme ſo liebes Volck nothwendig erhören. Ja er ſelbſt hat es dem Sünd-vollen Ninive deutlich geſagt, nachdeme es ſich gedemüthiget Jonæ 6. Was? ſolle ich dann dieſer Stadt nicht verſchonen/ als in welcher mehr/ als hundert zwantzig tauſend Menſchen ſeynd, welche nicht einmahl wiſ- ſen/ welche ihre rechte oder lincke Hand ſeye? Aber, o wie weit beſſer ſeynd unſere heilige Kirchen-Gebräuch bey dem Allerheiligſten A- bendmahl? Dann, da kommt zuſammen ein Hauffen des wahren Chriſten-Volcks, welches, nachdeme

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/247>, abgerufen am 23.11.2024.