Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Von dem H. Altars-Sacrament. ligste Altars-Geheimnuß eingesetzt worden,werden wir wegen so grosser Gutthat bey GOtt uns danckbar genung einstellen. Nun ist eine aus denen ersteren Absichten der Ein- setzung, damit wir durch so Göttliche Speiß gleichsam Göttlich werden... Als der Teuf- fel unsere erste Elteren versuchte, machte er ih- nen fälschlich vor, wenn sie von der verbotte- nen Frucht essen, werden sie zu Götteren wer- den. Gen. 3. v. 5. Christus hingegen wolte, daß wir durch den Genuß seines zarten Fron- leichnams, als einer Göttlichen Speiß, nur was weniges minder, als Götter, wurden: Er bleibt in mir/ und ich in Ihme. Joan. 6. Da- hero sagt billich der so gelehrt- als gottseelige Abbt Rupertus L. 6. in Joan. also von Christo: Der Heyland verkehrte das schalckhaffte Ge- spött des argen Versuchers in eine Wahr- heit, und würckte solche vollkommen aus/ da er sprache: Esset/ und ihr werdet wie die Götter werden. Dieses zu vollbringen, wird vor allem erfordert, daß wir mit dem starcken Beystand der mitwürckenden Gnad GOttes, in diesem Allerheiligsten Geheimnus, unsere Sitten verbesseren, wie der H. Thomas 3. p. q. 62. Art. 1. lehrt, da er sagt: Der zar- te Fronleichnam Christi seye gut wider alle geistliche Mängel und Fehler. Der H. Gre- gorius von Nazianz sagt Orat. 35. Das Hoch- würdige Gut habe einen so kräfftig- und star- cken Gewalt in sich/ daß es alle böse Nei- gungen
Von dem H. Altars-Sacrament. ligſte Altars-Geheimnuß eingeſetzt worden,werden wir wegen ſo groſſer Gutthat bey GOtt uns danckbar genung einſtellen. Nun iſt eine aus denen erſteren Abſichten der Ein- ſetzung, damit wir durch ſo Göttliche Speiß gleichſam Göttlich werden... Als der Teuf- fel unſere erſte Elteren verſuchte, machte er ih- nen fälſchlich vor, wenn ſie von der verbotte- nen Frucht eſſen, werden ſie zu Götteren wer- den. Gen. 3. v. 5. Chriſtus hingegen wolte, daß wir durch den Genuß ſeines zarten Fron- leichnams, als einer Göttlichen Speiß, nur was weniges minder, als Götter, wurden: Er bleibt in mir/ und ich in Ihme. Joan. 6. Da- hero ſagt billich der ſo gelehrt- als gottſeelige Abbt Rupertus L. 6. in Joan. alſo von Chriſto: Der Heyland verkehrte das ſchalckhaffte Ge- ſpött des argen Verſuchers in eine Wahr- heit, und würckte ſolche vollkommen aus/ da er ſprache: Eſſet/ und ihr werdet wie die Götter werden. Dieſes zu vollbringen, wird vor allem erfordert, daß wir mit dem ſtarcken Beyſtand der mitwürckenden Gnad GOttes, in dieſem Allerheiligſten Geheimnus, unſere Sitten verbeſſeren, wie der H. Thomas 3. p. q. 62. Art. 1. lehrt, da er ſagt: Der zar- te Fronleichnam Chriſti ſeye gut wider alle geiſtliche Mängel und Fehler. Der H. Gre- gorius von Nazianz ſagt Orat. 35. Das Hoch- würdige Gut habe einen ſo kräfftig- und ſtar- cken Gewalt in ſich/ daß es alle böſe Nei- gungen
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Von dem H. Altars-Sacrament.
ligſte Altars-Geheimnuß eingeſetzt worden,
werden wir wegen ſo groſſer Gutthat bey
GOtt uns danckbar genung einſtellen. Nun
iſt eine aus denen erſteren Abſichten der Ein-
ſetzung, damit wir durch ſo Göttliche Speiß
gleichſam Göttlich werden... Als der Teuf-
fel unſere erſte Elteren verſuchte, machte er ih-
nen fälſchlich vor, wenn ſie von der verbotte-
nen Frucht eſſen, werden ſie zu Götteren wer-
den. Gen. 3. v. 5. Chriſtus hingegen wolte,
daß wir durch den Genuß ſeines zarten Fron-
leichnams, als einer Göttlichen Speiß, nur
was weniges minder, als Götter, wurden: Er
bleibt in mir/ und ich in Ihme. Joan. 6. Da-
hero ſagt billich der ſo gelehrt- als gottſeelige
Abbt Rupertus L. 6. in Joan. alſo von Chriſto:
Der Heyland verkehrte das ſchalckhaffte Ge-
ſpött des argen Verſuchers in eine Wahr-
heit, und würckte ſolche vollkommen aus/
da er ſprache: Eſſet/ und ihr werdet wie
die Götter werden. Dieſes zu vollbringen,
wird vor allem erfordert, daß wir mit dem
ſtarcken Beyſtand der mitwürckenden Gnad
GOttes, in dieſem Allerheiligſten Geheimnus,
unſere Sitten verbeſſeren, wie der H. Thomas
3. p. q. 62. Art. 1. lehrt, da er ſagt: Der zar-
te Fronleichnam Chriſti ſeye gut wider alle
geiſtliche Mängel und Fehler. Der H. Gre-
gorius von Nazianz ſagt Orat. 35. Das Hoch-
würdige Gut habe einen ſo kräfftig- und ſtar-
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